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Whitesnake

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Die Rockband Whitesnake kann mit gutem Recht als die Nachfolge-Band von Deep Purple verstanden werden. 1975 geriet Deep Purple in eine Krise, als Gitarrist Ritchie Blackmore die Band verließ. Tommy Bolin nahm seinen Platz ein, aber schon bald stellte sich heraus, dass er schlecht zu Deep Purple passte und außerdem schwerwiegende Drogenprobleme hatte. Doch anstatt einfach einen neuen Gitarristen zu suchen, erklärten David Coverdale, Jon Lord und Ian Paice im Juli 1976 gleich das ganze Projekt Deep Purple für beendet. Zwei Jahre lang gingen die Musiker dann ihre eigenen Wege. 1978 gründete David Coverdale schließlich "Whitesnake", zusammen mit den beiden Gitarristen Bernie Marsden und Micky Moody, dem Keyborder Brian Johnston, dem Bassisten Neil Murray und dem Schlagzeuger David Dowle. Auf ihrer ersten Veröffentlichung, der LP "Snakebite" spielt allerdings Pete Solley das Keybord, der wiederum seinen Platz wenige Monate später für Jon Lord räumte. In dieser Besetzung nahm Whitesnake im Sommer 1978 die nächste LP "Trouble" auf. Ein Jahr später kam Ian Paice als Schlagzeuger dazu - und damit war Deep Purple, außer dem Bassisten und Gitarristen, jedoch mit neuen Ideen und Songwriting als eigenständiges Projekt von David Coverdale, wiederhergestellt.

In dieser "klassischen" Besetzung spielte Whitesnake bluesorientierten Hard Rock und nahm die Alben "Lovehunter" (1979), "Ready an' Willing" (1980) und "Come an' Get It" (1981) auf. Bei der Produktion von "Saints & Sinners", das 1982 erschien, gab es wieder personelle Turbulenzen: Am Ende war Bernie Marsden durch Mel Galley ersetzt, am Schlagzeug saß Cozy Powell und als Bassist war Colin Hodgkinson engagiert worden. Ein Jahr später verließ auch Micky Moody die Band, sein Nachfolger wurde John Sykes, der Ex-Gitarrist von Thin Lizzy.

Coverdale meinte nun, Whitesnake müsse sich stärker dem US-amerikanischen Geschmack anpassen, und dieser Stilwandel ist der nächsten Platte "Slide It In" (1984) deutlich anzumerken. Jon Lord, dessen Keybord auf "Slide It In" kaum noch zu hören ist, verließ kurz darauf die Band, um die Wiedervereinigung von Deep Purple zu realisieren. Fortan wechselte die Besetzung von Whitesnake sehr schnell: Als 1987 die nächste Platte erschien, war John Sykes, der Co-Autor der meisten Songs, schon nicht mehr dabei; als Gitarrist hatte Coverdale nun Adrian Vandenberg engagiert. "Whitesnake 1987" war der größte Erfolg der Band - die darauf enthaltene Remix-Version von "Here I Go Again" erreichte Platz 1 der US-amerikanischen Single-Charts, während "Is This Love" auf Platz 2 kam. - Bei den Aufnahmen für das nächste Album "Slip of the Tongue" fiel Adrian Vandenberg wegen einer Armverletzung aus, er wurde durch Steve Vai ersetzt. Die LP, die 1989 erschien, konnte aber nicht an den großen Erfolg von "Whitesnake 1987" anknüpfen. In einem Interview bekannte David Coverdale, die Band habe sich offenbar zu weit von den Rhythm and Blues-Wurzeln ihrer Anfangszeit entfernt. Deshalb ließ er nach der Welttournee das Projekt Whitesnake ruhen, um stattdessen 1991 mit Jimmy Page, dem früheren Gitarristen von Led Zeppelin, zusammenzuarbeiten. Das Album, das 1993 erschien, trägt den schlichten Namen "Coverdale/Page" und vereinigt in seinen dynamischen Rock-Songs tatsächlich die positiven Kräfte von Whitesnake und Led Zeppelin. Die geplante Tournee wurde dann aber leider wegen der schlechten Vorverkaufszahlen gestrichen. Ende 1993 beschloß Jimmy Page, eine LP mit Robert Plant aufzunehmen. David Coverdale sagte zu, als Adrian Vandenberg ihm vorschlug, Whitesnake wieder aufleben zu lassen - das Resultat war das Album "Restless Heart" von 1997. Die Abkehr von dem Weg, den die Band Mitte der 80er-Jahre eingeschlagen hatte, ist hier deutlich erkennbar, und bezeichnenderweise ist "Restless Heart" nie in den USA veröffentlicht worden. Es war zwar kein großer kommerzieller Erfolg, aber bei alten Whitesnake-Fans gilt das Album als das beste seit 1982. Ebenso geschätzt wird die Unplugged-CD "Starkers In Tokyo" aus demselben Jahr, die bislang letzte Veröffentlichung von Whitesnake (abgesehen von Best-Of-Zusammenstellungen).

1998 gründeten die früheren Whitesnake-Mitglieder Micky Moody, Bernie Marsden und Neil Murray die Band "The Company Of Snakes", mit der sie die klassischen Whitesnake-Songs wieder live spielen. - David Coverdale veröffentlichte 2000 eine Solo-CD. Im Januar 2003 rief er Whitesnake erneut ins Leben, um mit der Band zum 25-jährigen Jubiläum auf Tournee zu gehen. Ob es in Zukunft neue CDs von Whitesnake geben wird, ist momentan noch unbekannt.


Besetzungen:

Januar 1978 - März 1978

David Coverdale (voc) Micky Moody (g) Bernie Marsden (g) Neil Murray (bg) Brian Johnston (keyb) David Dowle (dr)

April 1978 - Juli 1978

David Coverdale (voc) Micky Moody (g) Bernie Marsden (g) Neil Murray (bg) Pete Solley (keyb) David Dowle (dr)

August 1978 - Juli 1979

David Coverdale (voc) Micky Moody (g) Bernie Marsden (g) Neil Murray (bg) Jon Lord (keyb) David Dowle (dr)

Juli 1979 - Dezember 1981

David Coverdale (voc) Micky Moody (g) Bernie Marsden (g) Neil Murray (bg) Jon Lord (keyb) Ian Paice (dr)

Oktober 1982 - Dezember 1983

David Coverdale (voc) Micky Moody (g) Mel Galley (g) Colin Hodgkinson (bg) Jon Lord (keyb) Cozy Powell (dr)

Dezember 1983 - April 1984

David Coverdale (voc) John Sykes (g) Mel Galley (g) Neil Murray (bg) Jon Lord (keyb) Cozy Powell (dr)

Juni 1984 - Januar 1985

David Coverdale (voc) John Sykes (g) Neil Murray (bg) Richard Bailey (keyb) Cozy Powell (dr)

August 1985 - März 1986

David Coverdale (voc) John Sykes (g) Neil Murray (bg) Ainsley Dunbar (dr)

Februar 1987 - November 1988

David Coverdale (voc) Vivian Campbell (g) Adrian Vandenberg (g) Rudy Sarzo (bg) Tommy Aldridge (dr)

April 1989 - September 1990

David Coverdale (voc) Steve Vai (g) Adrian Vandenberg (g) Rudy Sarzo (bg) Rick Seratte (keyb) Tommy Aldridge (dr)

Mai 1994 - Oktober 1994

David Coverdale (voc) Warren de Martini (g) Adrian Vandenberg (g) Rudy Sarzo (bg) Paul Mirkovich (keyb) Denny Carmassi (dr)

Oktober 1995 - März 1997

David Coverdale (voc) Adrian Vandenberg (g) Guy Pratt (bg) Brett Tuggle (keyb) Denny Carmassi (dr)

August 1997 - Dezember 1997

David Coverdale (voc) Adrian Vandenberg (g) Steve Farris (g) Tony Franklin (bg) Derek Hilland (keyb) Denny Carmassi (dr)

Januar 2003 - ???

David Coverdale (voc) Reb Beach (g, voc) Doug Aldrich (g, voc) Marco Mendoza (bg) Timothy Drury (keyb) Tommy Aldridge (dr)


Diskografie (in Auszügen):

Snakebite (1978) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, voc), Bernie Marsden (g, voc), Neil Murray (b), David Dowle (dr), Pete Solley (keyb)

Trouble (1978) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, voc), Bernie Marsden (g, voc), Neil Murray (b), David Dowle (dr), Jon Lord (keyb)

Lovehunter (1979) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, voc), Bernie Marsden (g, voc), Neil Murray (b), David Dowle (dr), Jon Lord (keyb)

Ready an' Willing (1980) David Coverdale (voc), Micky Moody (g), Bernie Marsden (g), Neil Murray (b), Ian Paice (dr), Jon Lord (keyb)

Live In the Heart Of the City (1980) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, voc), Bernie Marsden (g, voc), Neil Murray (b), David Dowle (dr, Track 9-14), Jon Lord (keyb), Ian Paice (dr, Track 1-8)

Come an' Get It (1981) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, bvoc), Bernie Marsden (g, bvoc), Neil Murray (b), Ian Paice (dr), Jon Lord (keyb)

Saints & Sinners (1982) David Coverdale (voc), Micky Moody (g, bvoc), Bernie Marsden (g), Neil Murray (b), Ian Paice (dr), Jon Lord (keyb), Mel Galley (bvoc)

Slide It In (1984) David Coverdale (voc), Micky Moody (g), Mel Galley (g, voc), Colin Hodgkinson (b), Cozy Powell (dr), Jon Lord (keyb), John Sykes (g), Neil Murray (b)

Whitesnake 1987 (1987) David Coverdale (voc), John Sykes (g, voc), Neil Murray (b), Ainsley Dunbar (dr), Don Airey (keyb), Bill Cuomo (keyb), Adrian Vandenberg (g)

Slip Of the Tongue (1989) David Coverdale (voc), Steve Vai (g), Rudy Sarzo (b), Tommy Aldridge (dr), Don Airey (keyb), Claude Gaudette (keyb), David Rosenthal (keyb), Tommy Funderburk (voc), Glenn Hughes (voc)

Restless Heart (1997) David Coverdale (voc), Adrian Vandenberg (g), Guy Pratt (b), Denny Carmassi (dr, perc), Brett Tuggle (keyb, bvoc), Tommy Funderburk (bvoc), Beth Anderson (bvoc), Maxine Waters (bvoc), Elk Thunder (harm)

Starkers In Tokyo (1997) David Coverdale (voc), Adrian Vandenberg (g)


Web-Links: