Zum Inhalt springen

Liste der Kulturdenkmale in Ilmenau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Januar 2010 um 18:39 Uhr durch Michael Sander (Diskussion | Beiträge) (hat „Benutzer:Michael Sander/Denkmal IL“ nach „Liste der Kulturdenkmale in Ilmenau“ verschoben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Diese Liste sammelt die Kulturdenkmale der Stadt Ilmenau in Thüringen.

Einführung

In Ilmenau gibt es etwa 110 Einzeldenkmale sowie einige Denkmalensembles, also Quartiere, die als Ganzes unter Denkmalschutz stehen.

Die ältesten Gebäude Ilmenaus stammen aus dem späten 18. Jahrhundert, meist aus der Phase nach dem Stadtbrand von 1752, als der Weimarer Hofbaumeister Gottfried Heinrich Krohne die Pläne zum Wiederaufbau der Stadt erstellte. Seit dieser Zeit sind aus allen Epochen Bauwerke unter Denkmalschutz gestellt, wobei besonders viele Villen aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs (1871 bis 1914) enthalten sind. Aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg sind nur wenige Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurden, hier besonders typische Bauwerke der Bauhaus-Architektur. Insbesondere aus der Zeit nach 1930 stehen bisher kaum Bauwerke unter Denkmalschutz.

Ilmenau hat nach dem Stadtbrand von 1752 keine schweren Katastrophen erlebt, die Großteile der Bausubstanz vernichtet hätten. Auch den Zweiten Weltkrieg überstand die Bausubstanz unbeschadet. Zu DDR-Zeiten war auch in Ilmenau ein Verfall der Altstadt zu beobachten, wenngleich dieser nicht so drastisch ausfiel wie in vielen größeren Städten der DDR. Dennoch wurden in dieser Zeit einzelne, meist kleine und alte Gebäude in der Altstadt abgerissen, ohne dabei jedoch das Stadtbild umzuprägen. Nach der Wiedervereinigung wurden besonders die alten Fabrikgebäude, die meist noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammten, abgerissen, wobei Ilmenau einen erheblichen Teil seiner industriellen Bausubstanz verlor, wenngleich noch einzelne Fabriken erhalten geblieben sind und umgenutzt wurden. Allerdings stehen diese (etwa die Porzellanfabrik Fischer) bis heute nicht unter Denkmalschutz. Auch im Altstadtkern wurden nach der Wiedervereinigung vereinzelt Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt, meist handelte es sich dabei jedoch um architekturhistorisch unbedeutende Bauwerke.

Einzeldenkmale

Adresse Typ Beschreibung Bauzeit/
-stil
Bild
Amtsstraße 1 Verwaltungsgebäude Die heutige Polizeiinspektion diente früher als Sitz des Amtsgerichts. 1898
Historismus
An der Krebswiese 14 Fabrik
Ascherofen (Waldstraße) Denkmal Gedenkstein für acht unbekannte KZ-Häftlinge.
August-Bebel-Straße 2 Verwaltungsgebäude Die alte Försterei war Sitz des Forstamts und ist das einzige erhaltene Gebäude des abgebrannten Ilmenauer Schlosses. 1733
Barock
August-Bebel-Straße 6 Wohnhaus Das Haus ist ein typisches Beispiel für eine Ilmenauer Stadtvilla Historismus
August-Bebel-Straße 12 Wohnhaus Das Mirzwa-Haus ist das erste „Hochhaus“ der Stadt. 1930er
Klassische Moderne
Bahnhofstraße 16 Wohnhaus
Bahnhofstraße 18 Wohnhaus
Bahnhofstraße 24 Wohnhaus
Burggasse 4 Wohnhaus
Eichicht Wandbild Im ehemaligen Speisesaal des Porzellanwerks befindet sich ein Wandbild. 1970er
Erfurter Straße Brücke Die alte Steinbrücke über die Bahnstrecke zwischen Ilmenau und Roda.
Fleischergasse 3 Wohnhaus ehemalige Gaststätte Burghof
Friedhof Kirche Die Kreuzkirche dient als Friedhofskirche und steht mit ihrem Inventar unter Denkmalschutz. 1852
Friedhof Trauerhalle Die alte Trauerhalle ist einer der wenigen klassizistischen Bauten in Ilmenau und akut sanierungsbedürftig. 1836
Klassizismus
Friedhof Grab Das Grab Corona Schröters. 1802
Friedhof Grab Das Grab Johann Karl Wilhelm Voigts. 1821
Friedhof Grab Das Grab von Bergmeister Hecker
Friedhof Brunnen Der Goethebrunnen auf dem Friedhof.
Friedhof Denkmal Sowjetisches Ehrenmal
Friedhof Denkmal Gedenkstein für fünf unbekannte Soldaten
Friedrich-Ebert-Straße 2 Bürogebäude Das Gebäude war Sitz des Ilmenauer Kraftverkehrs.
Friedrich-Hofmann-Straße 1 Wohnhaus Das repräsentative Wohn- und Geschäftshaus ist ein Beispiel für die Architektur der Jahrhundertwende. 1908
Historismus
Friedrich-Hofmann-Straße 7 Kaufhaus Das Kaufhaus entstand nach der Formensprache des Bauhauses. 1928
Klassische Moderne
Goetheallee 6 Wohnhaus
Goetheallee 10 Wohnhaus
Herderstraße 12 Wohnhaus Das Haus beherbergte früher eine Glasmanufaktur. 1898
Jugendstil
Herderstraße 14 Wohnhaus Die Villa verfügt über eine reiche Fassadenornamentik. Historismus
Herderstraße 27 Wohnhaus
Herderstraße 44 Schule Das Haus I des Goethe-Gymnasiums wurde 1922 im schlossähnlichen Stil erbaut. 1922
Neoklassizismus
Homburger Platz 1 Wohnhaus Das Mehrfamilienhaus verfügt über eine prachtvolle Jugendstilfassade. 1904
Jugendstil
Homburger Platz 2 Wohnhaus Die Villa vermischt Elemente aus Heimatstil und Jugendstil. Jugendstil/ Heimatstil
Homburger Platz 3/4 Wohnhaus Das Mehrfamilienhaus entstand aus einer stilistischen Mischung von Heimat- und Jugendstil. Jugendstil/ Heimatstil
Homburger Platz 3a Wohnhaus
Homburger Platz 7 Geschäftshaus Das städtische Elektrizitätswerk wurde 1899 erbaut und wird heute von der Sparkasse genutzt. 1899
Historismus
Homburger Platz 11 Geschäftshaus Die Villa war Sitz der ersten Sparkasse. Historismus
Karl-Liebknecht-Straße 10 Wohnhaus Das Gebäude wurde durch Ernst Hüttenrauch errichtet und verfügt über Wandmalereien der Jahrhundertwende in der Tordurchfahrt. 1901
Historismus
Karl-Liebknecht-Straße 25 Fabrik Vom Fabrikgebäude der Thüringischen Glasinstrumentenfabrik Alt, Eberhardt & Jäger steht nur noch die Fassade, die beim Bau in das Einkaufszentrum integriert wurde. 1892 und 1912
Historismus
Karl-Zink-Straße Denkmal Denkmal für den Widerstandskämpfer Karl Zink frühe DDR-Zeit
Karl-Zink-Straße 1/3 Wohnhaus Im Haus wohnte der Dichter Johann Peter Eckermann im Jahr 1854.
Karl-Zink-Straße 18 Schule Das Gebäude der Karl-Zink-Schule. 1874
Historismus
Karl-Zink-Straße 31 Wohnhaus
Karl-Zink-Straße 33 Schule Das Gebäude der Pestalozzi-Schule. 1923
Neoklassizismus
Kickelhahn Turm Der Aussichtsturm auf dem Kickelhahn. 1855
Historismus
Kickelhahn Hütte Das Goethehäuschen ist eine kleine Jagdhütte auf dem Kickelhahn. Der originalgetreue Nachbau stammt aus dem Jahr 1874. 1783
Kirchplatz Laterne Der Lutherkandelaber wurde anlässlich des 375. Jahrestags der Reformation in Henneberg aufgestellt. 1894
Historismus
Kirchplatz 1 Pfarrhaus Das Pfarrhaus ist ein schlichter Barockbau. 1760er
Barock
Kirchplatz 2 Kirche Stadtkirche St. Jakobus 1760 bis 1761
Barock
Langewiesener Straße 6 Wohnhaus
Lindenstraße 4 Wappensteine Zwei Wappensteine vom ehemaligen Endleichtor an dieser Stelle wurden in die Hausfassade integriert.
Lindenstraße 11 Hotel Das alte Hotel Lindenhof. Historismus
Lindenstraße 10/12 Post Im Wenzelschen Haus war das kursächsische Postamt untergebracht.
Lindenstraße 27 Wohnhaus
Marktplatz Brunnen Der Hennebrunnen ist der älteste erhaltene Brunnen der Stadt. 1732
Barock
Marktplatz 1 Verwaltungsgebäude Das Amtshaus ist ein Stadtpalais, das den Herzögen von Sachsen-Weimar als Wohnsitz diente, wenn sie in der Stadt zu Besuch waren. Heute beherbergt das Amtshaus unter anderem das Stadtmuseum. Es entstand nach Plänen des Baumeisters Gottfried Heinrich Krohne. 1753 bis 1756
Barock
Marktplatz 7 Verwaltungsgebäude Das Rathaus ist der Sitz der Stadtverwaltung. Es wurde wie das benachbarte Amtshaus nach Plänen von Gottfried Heinrich Krohne wiederaufgebaut, nachdem es dem Stadtbrand von 1752 zum Opfer gefallen war. 1768 bis 1786
Barock
Marktstraße 1 Geschäftshaus Stadtapotheke
Marktstraße 3 Wohnhaus
Marktstraße 4 Wohnhaus
Marktstraße 9 Wohnhaus
Mühlgraben Gerberhäuschen Das Gerberhäuschen ist das letzte erhaltene in Ilmenau.
Mühltor 3 Wohnhaus
Naumannstraße Denkmal Denkmal für Bruno Schulz.
Naumannstraße 9 Wohnhaus Das Wohnhaus wurde zwischen 1929 und 1932 durch Arthur Schröder erbaut. 1929 bis 1932
Klassische Moderne
Neue Marienstraße 9 Wohnhaus
Obertorstraße 2 Wohnhaus jetzt Rathauserweiterung
Obertorstraße 4 Wohnhaus
Obertorstraße 5 Wohnhaus
Oehrenstöcker Straße 4 Wohnhaus Geschäftshaus der Firma David Schröder Historismus
Pfortenstraße 26 Wohnhaus
Porzellanstraße 3 Wohnhaus
Porzellanstraße 29 Spital Das ehemalige Armen- und Krankenhaus der Stadt
Postraße 2 Post Ehemalige Hauptpost. Auch der Anbau aus den 1930er-Jahren steht unter Denkmalschutz. Historismus
Poststraße 16 Wohnhaus
Poststraße 18 Wohnhaus
Ritzebühl 1 Wohnhaus Haus Margarethe
Schleusinger Allee Keller Kellergewölbe des ehemaligen Felsenkellers
Schleusinger Allee 2 Wohnhaus
Schleusinger Allee 11a Wohnhaus
Schwanitzstraße 6 Wohnhaus Villa mit Elementen von Neorenaissance und Jugendstil Historismus
Stadtpark Denkmal Das Denkmal wurde für die Opfer des Nationalsozialismus aus der Ilmenauer Arbeiterbewegung errichtet. DDR-Zeit
Topfmarkt 5 Wohnhaus
Unterer Berggraben 2 Kapelle Die Bergmannskapelle diente den Bergleuten zum Gebet vor der Einfahrt.
Unterer Berggraben 4 Wohnhaus eines der letzten erhaltenen Bergmannswohnhäuser
Unterpörlitzer Straße 2 Verwaltungsgebäude Das Thüringer Landeseichamt hat hier seinen Sitz. 1898
Historismus
Unterpörlitzer Straße 41 Fabrik Die Gebäude der Brauerei Gebrüder Jäcklein. 1897
Historismus
Vogelherd Wandbild Im ehemaligen Speisesaal der Labortechnik befindet sich ein Wandbild. 1970er
Waldstraße Denkmal Das Denkmal zu Ehren von Joseph Victor von Scheffel. 1892
Historismus
Waldstraße 2 Lesehalle Die alte Lesehalle im Lessingpark.
Waldstraße 3 Wohnhaus Villa Elisabeth
Waldstraße 4 Wohnhaus Eine Villa in reinen Formen des Jugendstils. Jugendstil
Waldstraße 7 Wohnhaus Wohnhaus mit Gartenpavillon
Waldstraße 9 Wohnhaus Wohnhaus mit Gartenpavillon
Waldstraße 14 Wohnhaus Villa Silvana mit Grottenzimmer Historismus
Waldstraße 22 Wohnhaus ehemalige Jugendherrberge, prunkvollste Villa in Ilmenau Historismus
Waldstraße 23 Jagdhaus Das Jagdhaus Gabelbach 1783
Barock
Wallgraben 7 Stadtmünze ehemalige Münzerei mit Keller im Nebenhaus
Wallgraben 8 Schule ehemalige Glasfachschule, jetzt Amtsgericht 1914
Neoklassizismus
Weimarer Straße 24 Wohnhaus
Weimarer Straße 25 Universität Der Curiebau war das erste Gebäude der TU („Altes Technikum“) 1895
Historismus
Weimarer Straße 28 Fabrik Der Carl-August-Schacht war ein Mangan-Bergwerk, später die Porzellanfabrik Metzler & Ortloff. 1856
Klassizismus
Weimarer Straße 32 Universität Der Faradaybau war das zweite Gebäude der TU („Neues Technikum“) 1926
Neoklassizismus/ Klassische Moderne
Wenzelsberg 1 Wohnhaus Das Prellerschlösschen gehörte bis zu seiner Sperrung zur Pestalozzi-Schule. Heimatstil
Wenzelsberg 2 Wohnhaus Bergmannshaus
Zechenhaus 13 Wohnhaus
Zechenhaus 25 Verwaltungsgebäude Das Zechenhaus war Sitz des Ilmenauer Bergamtes und ist eines der wenigen Gebäude, das den Stadtbrand von 1752 überstand. 1730
Barock

Denkmalensembles

Name zugeordnete Bauwerke Beschreibung
Gesamtanlage „Bäderkomplex“ Waldstraße (1-22), Goetheallee (1-39), Scheffelstraße (2-16), Alter Kurpark, Lessingpark, Bahnhof Bad, Café Diana Der „Bäderkomplex“ umfasst den Kern des Ilmenauer Kurviertels, einer Villenkolonie des 19. Jahrhunderts. Damals war Ilmenau ein Kurbad, sodass hier viele repräsentative Villen und kleine Parks entstanden.
Ensemble Homburger Platz/Karl-Liebknecht-Straße Homburger Platz (1-8; 11), Karl-Liebknecht-Straße (2-18, gerade Nummern [Südseite]), Gabelsbergerstraße (2) Dieses Ensemble entstand relativ zeitgleich in den ersten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts. Es besteht aus Mietshäusern, die sich durch typisch historistische Fassadenornamentik auszeichnen. Am Homburger Platz bestehen darüber hinaus freistehende Mietshäuser im Jugendstil.
Gesamtanlage Stadtkulturhaus Festhalle, Parkcafé, Stadtpark Die Festhalle wurde 1938 gebaut, der Stadtpark entstand zeitglich. Dabei handelt es sich um typische Architektur des Nationalsozialismus mit einfacher, aber wuchtiger Ornamentik. Der Stadtpark erhielt seine Gestaltung zu DDR-Zeiten.
Gesamtanlage Fischerhütte Fischerhütte und Nebengebäude Die Fischerhütte in der Langewiesener Straße ist die letzte erhaltene Ilmenauer Glashütte.
Gesamtanlage Friedhof Friedhof (Erfurter Straße) Der Friedhof umfasst die typischen Gebäude (Kirche, Trauerhalle etc.) sowie viele historische Gräber aus dem 18./19. Jahrhundert.
Denkmalensemble „Kernstadt Ilmenau“ innerer Altstadtbereich Bei der Kernstadt handelt es sich um das Stadtzentrum etwa zwischen der Erfurter Straße im Norden, Münzstraße im Osten, Mühlgraben im Süden und dem Wenzelsberg bzw. Rasen im Westen.

Quelle

Die Liste bezieht sich auf eine Darstellung im Amtlichen Mitteilungsblatt des Ilm-Kreises, Ausgabe 2/1999. Es wird darauf hingewiesen, dass die Denkmalerfassung in Ilmenau noch nicht abgeschlossen sei.