Willebold von Berkheim
Willebold von Berkheim (* in Calw; † 1230 in Berkheim) (althdt. von kühnem Willen) war ein christlicher Pilger, der unter ungeklärten Umständen auf seiner Rückreise vom Heiligen Land in Berkheim verstarb. Jedes Jahr am Sonntag nach dem 16. Juli feiert die Gemeinde Berkheim das Willeboldfest in Form einer Prozession und Eucharistiefeier zu Ehren des Heiligen. Der offizielle Gedenktag ist der 2. November. Er ist Schutzpatron des Illertales und einer der unbekanntesten Heiligen. Der Leichnam des Heiligen befindet sich in einem Reliquienschrein der Kirche St. Konrad in Berkheim in Oberschwaben.
Legende
Der Legende nach erblickte der spätere Heilige in Calw im heutigen Baden-Württemberg das Licht der Welt. Er soll von adligem Geschlecht gewesen sein. Wie viele andere seiner Zeit machte er sich als Pilger auf den Weg zu den christlichen Stätten ins Heilige Land. Als er im Jahre 1230 von dieser Pilgerfahrt zurückkehrte, starb er entkräftet in einer Scheune, der heute noch existierenden Gastwirtschaft zur Krone in Berkheim. Bei seinem Tod läuteten Glocken der Pfarrkirche von selbst. Zugleich erfüllte sich die Luft mit himmlischer, zarter Musik. Wohlgeruch umgab den Verstorbenen, als er beerdigt wurde.
Nach seinem Tode setzte eine große Verehrung ein. 1273 wurde sein Leichnam vom späteren Propst Berthold von Marchtal in die Pfarrkirche St. Konrad von Berkheim übertragen. Die sterblichen Überreste des Heiligen werden dort in einem Reliquienschrein, an der vorderen rechten Seite der Kirche aufgebahrt.
Verehrung
Der Roter Abt Willebold Held vom ließ ihm nach dem Kirchenbrand am 31. Mai 1785 einen neuen Sarkophag aus Stuckmarmor errichten. Michael von Jung hat über die Geschichte des Heiligen ein Theaterstück mit dem Namen das Willeboldspiel geschrieben, das in der Gemeinde Berkheim alle zehn Jahre aufgeführt wird. Dass bis heute seine Verehrung sehr lebendig erhalten geblieben ist, ist zum größten Teil das Verdienst des Prämonstratenserklosters in Rot an der Rot. Willebold gilt als Patron des Illertales. Bis 1780 war sein Gedenktag in Berkheim alljährlich am 26. November. Heute feiert die Pfarrgemeinde von Berkheim das Willibold-Fest jedes Jahr am Sonntag nach dem 16. Juli mit einer Eucharistiefeier und Prozession. Auch bei der jährlichen Fronleichnamsprozession wird Willebold mitgeführt.
Literatur
- A. Kalbrecht, Willebold, München 1930.
- O. Wimmer-R. Melzer, Lexikon der Namen und Heiligen. Bearbeitet u. ergänzt von Josef Gelmi, Innsbruck-Wien 1988.
- V. Schauber-H. M. Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf, Augsburg 1992; 385.
- V. Schauber, Pattloch Namenstagskalender. Dokumentation von H. M. Schindler, 211.
- Ekkart Sauser: Willebold. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 13, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-072-7, Sp. 1315–1316.
Weblinks
- Willebold von Berkheim
- Seelsorgeeinheit Rot-Iller
- Gemeinde Berkheim - Die Legende vom heiligen Willebold in Berkheim
Personendaten | |
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NAME | Willebold von Berkheim |
KURZBESCHREIBUNG | christlicher Pilger und Heiliger |
GEBURTSDATUM | 12. Jahrhundert oder 13. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Calw |
STERBEDATUM | 1230 |
STERBEORT | Berkheim |