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Königsberg

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Königsberg (Russische Bezeichnung: Kaliningrad) ist die Hauptstadt des Kaliningrader Oblastes, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen mit Zugang zur Ostsee, und war historisch die Hauptstadt der ehemaligen preußischen Provinz Ostpreußen. Der Fluss durch Königsberg heißt Pregel. Königsberg hat heute 400.000 Einwohner. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee erobert und in Kaliningrad umbenannt. Sie gehört heute zu Russland.

Im Jahre 1690 wurde der berühmte Mathematiker Christian Goldbach in Königsberg geboren. Königsberg war die Geburtsstadt des Philosophen Immanuel Kant, der auch in dieser Stadt lehrte. In 1736 benutzte der Mathematiker Leonhard Euler die Brücken und Inseln in Königsberg als die Basis zur Lösung eines Problems, das Sieben Brücken Problem von Königsberg, welches zum mathematischen Zweig der Topologie führte. In Königsberg sind die Wallenrodt-Bibliothek und die Prussia-Sammlung zu Hause.

Königsbergs Entstehungsgeschichte

Das Land an der Ostsee oder dem Baltischen Meer war von Prussen bzw. Altpreußen bewohnt und Königsberg wurde auf der Halbinsel Samland (Lateinisch Sambia) gegründet (archäologisch wird eine ununterbrochene Baltische Kultur seit mindestens 1800 v. Chr. bezeugt). 98 n. Chr. beschrieb der römische Historiker Tacitus die Aestii (Östlichen) Bewohner um das Mare suebicum in seiner Agricola und Germania. In den weiteren Jahrhunderten werden die Aesti-Prussi weiter beschrieben (im 9ten. Jahrhundert als Brus) und es gibt gute archäologische Hinweise, dass es sich bei ihnen um ein und dasselbe Volk handelt.

Im Jahre 1245 wurde das prussische Land vom Päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena in vier Bistümer geteilt. Die Bistümer waren Pomesanien, Kulmer Land, Ermland und Samland. Sankt Adalbert von Prag wurde Hauptpatron des Königsberger Doms. Königsberg wurde die Hauptstadt des vom Deutschen Orden verwalteten Preußen, der Deutsche Orden unterstand wiederum direkt dem Papst. Der Deutsche Orden verlegte sein Hauptquartier von der Marienburg nach Königsberg.

Geschichte Königsbergs und Kaliningrads

Die Stadt Königsberg wurde 1250 erbaut und wurde vom Deutschen Orden verwaltet. Königsberg wurde zu Ehren König Ottokar II. benannt, welcher mit Baltischen Kreuzfahrern kam. Ottokar II versuchte ebenfalls, die Herrschaft über Österreich zu bekommen, wurde aber in einer Schlacht 1278 getötet. Zur selben Zeit baute der Markgraf von Brandenburg, Otto, Sohn von Albrecht dem Bären, eine Ortschaft Brandenburg nahe Königsberg.

Königsberg war seit etwa 1600 die Hauptstadt des Staates Brandenburg-Preußen und seit ca 1660 Berlin mit Königsberg als Provinzialhauptstadt. In Königsberg wurde im Jahre 1701 der Brandenburg-Preußische Herzog als König von Preußen gekrönt. 1860 wurde mit dem Bau der Ostbahn begonnen, die Königsberg an Berlin anschloss und die Stadt zu einer wichtigen Unterwegsstation im innereuropäischen Verkehr machte. Als Preußische Stadt wurde Königsberg ein Teil des Norddeutschen Bundes, dann 1871 des Deutschen Reiches. Vor Ende des 2. Weltkrieges wurde die im Jahre 1944 von britischen Bombern stark zerstörte Stadt (z.B. Zerstörung des Schlosses in Königsberg) von sowjetischen Truppen eingenommen und ergab sich im April 1945. Von den nach der Flucht etwa 150.000 zurückgebliebenen Königsbergern wurden viele umgebracht bzw. zwangsausgesiedelt und es blieben nur etwa 20.000 übrig. Im Gegenzug erfolgte die meist zwangsweise Ansiedlung sowjetischer Bürger in die in Kaliningrad umbenannte Stadt. Während des Kalten Krieges war Kaliningrad Ort wichtiger sowjetischer Militäranlagen und für Besucher gesperrt. Als Resultat der Unabhängigkeit der Baltischen Staaten wurde das Gebiet zur russischen Exklave.

Der Name Kalinins wird heute trotz vieler Bedenken noch benutzt. Es gibt jedoch Bewegungen in Kaliningrad, die sich für die Wiederverwendung des historischen Namens Königsberg oder eine Umbenennung in Kantgrad einsetzen.

Die weltberühmten Trakehner Pferde stammen aus Trakehnen bei Königsberg.

Berühmte Personen aus Königsberg

Kürzlich wurde von Moskau eine Liste mit 12.000 Königsberger Toten von Juli-September 1945 an das Rote Kreuz geliefert.

Außerdem: Ostpreußen, Preußen, Kaliningrader Oblast und Trakehnen auf J. Lemmens Webseite von Ostpreußen 2000 und Königsberg Umgegend [[1]]