Waldheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 4′ N, 13° 1′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Mittelsachsen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Waldheim | |
Höhe: | 266 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,71 km2 | |
Einwohner: | 8989 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 216 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04736 | |
Vorwahl: | 034327 | |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 570 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt; 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Niedermarkt 1 04736 Waldheim | |
Website: | www.stadt-waldheim.de | |
Bürgermeister: | Steffen Blech (CDU) | |
Lage der Stadt Waldheim im Landkreis Mittelsachsen | ||
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Waldheim ist eine Kleinstadt im Landkreis Mittelsachsen. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Waldheim.
Geografie
Die Stadt liegt in einem Talkessel der tief eingeschnittenen Zschopau, unterhalb der Talsperre Kriebstein.
Stadtgliederung
Ortsteile:
- Waldheim - Stadtgebiet
- Reinsdorf
- Neumilkau
- Vierhäuser
- Massanei
- Schönberg
- Heiligenborn
- Neuschönberg
- Unterrauschenthal
- Oberrauschenthal
- Gilsberg
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Niederstriegis, die Stadt Hartha, Ziegra-Knobelsdorf, Erlau, die Stadt Geringswalde und Kriebstein.
Geschichte
Im Jahr 1198 wurde der Name Waldheim erstmals erwähnt. 1271 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Burg, die unter markmeißnischer Landesherrschaft stand. Im Jahre 1286 erhielt Waldheim das Stadtrecht. Im Jahr 1537 wurde die Reformation eingeführt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
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- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober
2 31. August
Gedenkstätten
- Mehrere Grab- und Gedenkstätten auf dem Friedhof erinnern an die Opfer des Faschismus, zu denen Widerstandskämpfer und Opfer der Euthanasie gehörten, die aber nicht konkret benannt werden.
- Ein Gedenkstein an der Dresdner Straße im Morteltal erinnert an die KZ-Häftlinge, darunter zahlreiche Juden, die aus dem Außenlager Colditz des KZ Buchenwald kamen und am 14. April 1945 durch die Stadt getrieben wurden.
Politik

Wappen
Blasonierung: „Auf einem blauen Schild mit drei schmalen goldenen Umrahmungen einen goldenen Turm mit zwei Seitenausbauten und einem Mittelaufbau mit roten Dächern und drei goldenen Kreuzen.“
Städtepartnerschaften
Waldheim unterhält Städtepartnerschaften mit Landsberg am Lech in Oberbayern und Siófok (Ungarn).
Wirtschaft und Infrastruktur
Waldheim ist Sitz der Florena Cosmetic GmbH, einem traditionsreichen Hersteller für Körperpflegeprodukte.
Verkehrsanbindung
Waldheim liegt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn und wird von Elsterwerda und Chemnitz aus mit stündlich verkehrenden Regionalbahnen bedient. Seit dem 10. Dezember 2006 verkehrt über Waldheim auch der Vogtland-Express der Vogtlandbahn von Hof nach Berlin, aber nicht mit Halt in Waldheim. Er löste die einzige noch verbliebende DB-Regional-Express-Direktverbindung zwischen Chemnitz und Berlin ab, die schon zuvor die letzten InterRegio-Züge ersetzte. Darüber hinaus existierte von 1893 bis zum 31. Mai 1997 auch eine Bahnverbindung nach Rochlitz.
Sehenswürdigkeiten
In Waldheim:
- Rathaus mit Fassade, Ratssaal und Rathausturm (1902 im Jugendstil errichtet)
- Marktplatz mit Wettinbrunnen (ebenfalls im Jugendstil) und nachgebildeter kursächsischer Postdistanzsäule
- Zschopaubrücke von Matthäus Daniel Pöppelmann
- Kirche St. Nicolai von 1842
- Schlözligkirche in der Justizvollzugsanstalt
- Sächsisches Strafvollzugsmuseum in der Justizvollzugsanstalt
- Jugendstilgebäude
- Wachbergturm zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg gebaut
- Eisenbahnviadukte der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn (Heiligenborner Viadukt, Limmritzer Viadukt)
- Schaubergwerk "Kellerberg"
- Napoleonstein
Im benachbarten Kriebstein:
Staatliche Einrichtungen
Die Stadt war berüchtigt für das auch heute noch existierende Zuchthaus Waldheim. In diesem Gefängnis fanden im Jahre 1950 die Waldheimer Prozesse statt. In der JVA Waldheim waren am 1. Februar 2001 520 Gefangene untergebracht - bei einer Kapazität von 377 Haftplätzen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1833: Friedrich Anton Hauschild (1781- 1861), Direktor des Zuchthauses
- 1896: Karl Theodor Max Härtel (1826-1898), Bürgermeister
- 1897: Albert Niethammer (1833–1908), deutscher Papierfabrikant (Kübler & Niethammer) und nationalliberaler Politiker, MdR, MdL (Königreich Sachsen)
Söhne und Töchter der Stadt
- Gotthelf Fischer von Waldheim (1771–1863), Naturforscher
- Kurt Rübner (1875–1965), Grafiker
- Georg Kolbe (1877–1947), Bildhauer
- Johannes Volkmann (1889-1982), Chirurg
- Walter Küchenmeister (1897-1943 Eisendreher, Journalist, Widerstandskämpfer (Rote Kapelle)
- Georg Altner (1901–1945), NSDAP-Politiker, SS-Brigadeführer und Polizeipräsident von Dortmund
- Hans Wußing (*1927), Wissenschaftshistoriker
- Lama Anagarika Govinda (1898–1985), Buddhistischer Gelehrter und Künstler
- Günther Niethammer (1908-1974), Ornithologe
- Gerhard Faulwasser (1932- 2007), Möbeltischler, kartographischer Zeichner, Wissenschaftlicher Grafiker
- Irmgard Biernath (1905- 1998), Lehrerin & Bildhauerin
- Doris Müller (*1935), Vize-Europameisterin im Diskuswurf 1962
- Wolf-Dieter Scheurell (*1944), Politiker
- Peter Fritz (*1952), Kernphysiker
- Hans-Günther Pölitz (*1952), Kabarettist
- Thomas Abratis (*1967), Wintersportler
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).