Avatar – Aufbruch nach Pandora
| Film | |
| Titel | Avatar – Aufbruch nach Pandora |
|---|---|
| Originaltitel | Avatar |
| Produktionsland | USA |
| Originalsprache | Englisch |
| Erscheinungsjahr | 2009 |
| Länge | 161 Minuten |
| Stab | |
| Regie | James Cameron |
| Drehbuch | James Cameron |
| Produktion | James Cameron, Jon Landau |
| Musik | James Horner |
| Kamera | Mauro Fiore |
| Schnitt | John Refoua, Stephen E. Rivkin, James Cameron |
| Besetzung | |
| |
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Avatar – Aufbruch nach Pandora (auch James Cameron's Avatar) ist ein Science-Fiction-Film des Regisseurs James Cameron, der weltweit am 17. und 18. Dezember 2009 startete. Der Film vermischt real gedrehte und computeranimierte Szenen. Große Teile des Films wurden in einem virtuellen Studio mit neu entwickelten digitalen 3D-Kameras gedreht.
Der Film wurde bei seinem Filmstart sowohl in 3D als auch herkömmlich (2D) vorgeführt. Eine 3D-Vorführung verlangt zusätzliche technische Ausstattung (beim meistverwendeten Verfahren Real-D z. B. einen digitalen Projektor mit einem Polarisator-Vorsatz), über die nicht alle Kinos verfügen; zusätzlich ist eine 3D-Brille nötig, um den Effekt der Dreidimensionalität zu erzielen.
"Avatar" ist der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten mit Gesamteinnahmen von derzeit etwa 1,131 Mrd. US-Dollar. Platz 1 belegt "Titanic", bei dem James Cameron ebenfalls Regie führte.
Handlung
Im Jahr 2154 sind die Rohstoffe der Erde erschöpft. Die Menschen haben begonnen, in den Weiten des Alls nach Alternativen zu suchen. Federführend ist der RDA-Konzern, ein Raumfahrt-Konsortium, das nach wertvollen Ressourcen sucht und auf Pandora, dem erdähnlichen Mond eines fiktiven Planeten namens Polyphemus im Alpha Centauri-Sternensystem fündig wird. Auf Pandora gibt es den Rohstoff Unobtanium, von dem sich die Menschen die endgültige Lösung ihrer Energieprobleme versprechen. Der Abbau erweist sich jedoch als schwierig, denn die Lebenswelt Pandoras besteht großenteils aus dichtem Dschungel mit vielen unbekannten Lebewesen und die Luft enthält für Menschen zu wenig Sauerstoff. Außerdem lebt auf dem Mond eine intelligente, humanoide Spezies namens Na’vi im Einklang mit der Natur.
Der frühere US-Marine Jake Sully, der seit einer Verletzung bei einem Kampfeinsatz von der Hüfte abwärts gelähmt ist, wird nach Pandora geschickt, um am Projekt AVTR (sprich: Avatar) teilzunehmen. Er soll den Avatar, eine aus menschlicher DNA (die seines toten Zwillingsbruders) und Na’vi-DNA gezüchtete Kreuzung übernehmen. Die Avatare werden von der RDA-Zentrale aus gesteuert. Durch eine dort im Labor hergestellte Verbindung des jeweiligen Menschen mit seinem Avatar ist es möglich, die Umgebung frei zu erkunden und die Na’vi zu unterwandern. Für Jake bedeutet das AVTR-Programm vor allem, wieder das Gefühl von freier Bewegung zu erleben, wenn er seinen Avatar steuert. Außerdem wird ihm vom skrupellosen Leiter des militärischen Sicherheitsdienstes Col. Quaritch als Belohnung eine teure Operation zur vollständigen Genesung versprochen, wenn er im Gegenzug die Na’vi ausspioniert.
Auf der ersten Expedition in seinem Avatar wird Jake von der Gruppe getrennt und ist auf sich allein gestellt. Im dichten Dschungel wird er von Raubtieren angegriffen, doch von der Na’vi-Frau Neytiri gerettet und beschützt. Sie führt Jake zu ihrem Stamm, den Omaticaya, die in einem über 200 Meter hohen Baum wohnen. Nach anfänglichen Bedenken beschließt die spirituelle Führerin des Clans, Jake mit deren Lebensweise, Kultur und Na’vi-Sprache vertraut zu machen, auch um über ihn die Menschen besser kennenzulernen. Jake steuert nun seinen Avatar nahezu rund um die Uhr aus dem Labor und beschafft sowohl der Wissenschaftlergruppe als auch den Söldnern des Konzerns wichtige Informationen.
Infolge seiner wachsenden Identifikation mit den Na’vi und der Liebe zu Neytiri sieht er sich allerdings bald in einem Zwiespalt, zumal ihm die RDA mitteilt, dass sich unter dem Baum der Omaticaya eine riesige Ansammlung von Unobtanium befindet. Jake soll die Omaticaya überzeugen, den Baum zu verlassen. Als Jake gerade Mitglied des Omaticaya-Stammes geworden ist, rücken schon die ersten Bulldozer an. Jake will sie aufhalten und zerstört die Orientierungskameras einer der Maschinen. Daraufhin wird ihm und den anderen, den Na’vi freundlich gesinnten Mitarbeitern die Verbindung zu ihren Avataren entzogen. Jake bekommt allerdings eine letzte Chance, die Na’vi zum Verlassen des Baumes zu bewegen. Als er sich dort offenbart, wird er von den Na’vi als Verräter gefangen genommen.
Die RDA-Streitmacht ist nun in Position, zunächst wird Tränengas eingesetzt, um die Omaticaya zu vertreiben. Der brutale Col. Quaritch will aber die Vernichtung des Naturvolkes. Als Mordbrenner zerbombt er den Heimatbaum der Na’vi und tötet dabei erbarmungslos. Während des Angriffs wird Jake von Neytiris Mutter befreit. Nach der Zerstörung des Baumes flüchten die Na’vi an ihren heiligsten Ort, zum Baum der Seelen. Zur gleichen Zeit werden in der Konzernzentrale die Avatare erneut abgeschaltet und die Na’vi-freundlichen Mitarbeiter inhaftiert. Die abtrünnige Pilotin Trudy befreit sie jedoch und fliegt sie samt eines mobilen Avatar-Labors in den Dschungel. Dabei wird jedoch Dr. Grace Augustine, die leitende Wissenschaftlerin des Avatar-Programms, von Quaritch angeschossen und schwer verletzt.
Jake kann seinen Avatar nun unbehelligt steuern. Er bändigt heroisch das gefährlichste mythische Flugwesen Pandoras (Toruk - der letzte Schatten) und gewinnt durch diese bewunderte Tat das Vertrauen der Na’vi zurück. Er wird zu Toruk-Makto, der Reiter des letzten Schattens. Er bittet die Na’vi um Hilfe für Augustine. Sie stirbt jedoch an ihren Verletzungen, aber ihre Seele und ihre Erinnerungen wandern zu Eywa, der Gottheit der Na’vi. Jake erweckt in einer mitreißenden Rede den Widerstandswillen der verzweifelten Na’vi. Sie fliegen zu anderen Na’vi-Clans und gewinnen sie als Verbündete im Kampf gegen die RDA.
Jake ist sich jedoch über die militärische Überlegenheit der Menschen im Klaren. Mit dem Verweis auf die von Eywa aufgenommenen Erinnerungen Grace Augustines vom Zustand der Erde, bittet er die Gottheit um Hilfe im bevorstehenden Kampf gegen die Menschen.
Bei einem erneuten Angriff der RDA schlagen die Na’vi vereint zu. Jake und die anderen Abtrünnigen leisten dabei wichtige Hilfe. Aufgrund des Überraschungsmoments, der hervorragenden Kenntnis der Naturbedingungen und Problemen der menschlichen Militärtechnik können die Na’vi sich vor allem in der Luft kurz behaupten. Gleichwohl gewinnen die Menschen nach einiger Zeit die Oberhand. Als die Na’vi beinahe besiegt sind, greifen mächtige Dschungeltiere Pandoras in den Kampf ein und überwältigen die Truppen der RDA. Offensichtlich hat die Gottheit Eywa die Bitte von Jake erhört. Allerdings schafft es Quaritch, in einem Kampfroboter aus einem explodierenden Hubschrauber zu springen. Er zerstört daraufhin eine Scheibe des mobilen Avatar-Labors. Dadurch entweicht der Sauerstoff und Jakes menschlicher Körper droht zu ersticken. Der Colonel wird jedoch von Neytiri erschossen, welche dann Jake eine Gasmaske aufsetzt. Die endlich besiegten Menschen werden gezwungen, Pandora zu verlassen. Bleiben dürfen nur diejenigen, die schon vorher den Na’vi freundlich gesinnt waren. Jake wird schließlich bei einer Zeremonie der Omaticaya dauerhaft in den Körper seines Avatars transferiert.
Kritiken
„‚Avatar‘ mag vielleicht nicht aufgrund seiner Handlung so außergewöhnlich sein. Die Geschichte eines Mannes, der sich Respekt und Anerkennung eines fremden Volkes erst verdienen muss, wurde beispielsweise schon in Kevin Costners Ethno-Western ‚Der mit dem Wolf tanzt‘ (1990) erzählt. Es ist die revolutionäre Machart, die ‚Avatar‘ zu einem Filmereignis emporhebt, das die technischen Maßstäbe des Kinos neu definiert. Diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn.“
‘Avatar’ is not simply a sensational entertainment, although it is that. It's a technical breakthrough. It has a flat-out Green and anti-war message. It is predestined to launch a cult. It contains such visual detailing that it would reward repeating viewings. It invents a new language, Na’vi, as ‘Lord of the Rings’ did, although mercifully I doubt this one can be spoken by humans, even teenage humans. It creates new movie stars. It is an Event, one of those films you feel you must see to keep up with the conversation.
„James Cameron ist mit ‚Avatar‘ angetreten, die Welt zu verändern. Das schafft der Regisseur formal auch, sein Film begeistert als berauschende Technikdemonstration, selbst wenn auf inhaltlicher Ebene noch Luft nach oben gewesen wäre. Der Ansatz, sein knallbuntes Sci-Fi-Abenteuer als ein futuristisches ‚Pocahontas auf Pandora‘ zu trimmen, birgt zwar keine große Komplexität, hat aber durchaus seinen Charme. Ob ‚Avatar‘ nun Revolution oder ‚nur‘ Aufstand ist? Egal, dieses optisch bahnbrechende Werk ist ein Anfang in einer neuen Realität des Filmemachens.“
„Das Ereignis ist die Erschaffung von Pandora und die seiner Bewohner. […] Leider können die Charaktere mit der Vielfalt und Ausdifferenzierung dieses Kosmos nie recht Schritt halten. […] Das macht ‚Avatar‘ zwar nicht zum Film des Jahres oder gar des Jahrzehnts, wie hier und da schon trompetet wird, aber zu einem Spektakel, dem man sich unbedingt aussetzen sollte.“
„Überhaupt streift Cameron in ‚Avatar‘ alles, was die Welt gerade bewegt – die Angst vor dem ökologischen Gau, vor Kriegslüsternheit, vor der zerstörerischen Macht der skrupellosen Gier: Die Menschheit hat ihre Heimat heruntergewirtschaftet, auf also zur Eroberung neuer Kolonien. Die Na’vi erweisen sich als die besseren Menschen – weil sie im Einklang miteinander und mit allem um sie herum leben, weil sie nicht vergessen, dass Sterben traurig ist, wenn sie sich selbst verteidigen. […] So richtig fremde Welten, reiner Eskapismus – der ist nie bewegend, rührend und mitreißend. Das sind nur die Geschichten, in denen wir unsere Sehnsüchte und Ängste wiederfinden. Es gibt eben nichts von Wert außer Liebe, Ehre, Hoffnung – nicht hier und nicht im All.“
„Camerons lange erwartetes 3-D-Abenteuer ist Spektakelkino alter Schule: dreist geklaut, vulgär erhaben und – wirklich mitreißend.“
„Keine Idee ist neu, kein Gefühl ist echt. Cameron – der schon 1994 zu Protokoll gab, er habe die Geschichte aus allem zusammengeschrieben, was er als Kind toll fand – jongliert ungelenk mit Versatzstücken von Romantik, Indianerfilm und Kolonialismuskritik und degradiert sie zu Abziehbildern.“
Rezeption
Der Film spielte im Startwochenende in den USA 77,03 Millionen US-Dollar ein und kam auf Platz 2 der besten Dezemberstarts in den USA. Auf Platz 1 bleibt der Film I Am Legend mit Will Smith, der 77,2 Millionen US-Dollar einspielte.[9] Weltweit erzielte der Film am Startwochenende 233 Millionen US-Dollar und spielte damit binnen eines Wochenendes seine Produktionskosten beinahe wieder ein.[10] Nach 17 Tagen überschritt er als fünfter Film überhaupt erstmals die 1-Mrd. Dollar Marke und erreichte 1,025 Mrd. Dollar. Nach 19 Tagen lagen die weltweiten Kinoeinnahmen bei 1,131 Milliarden US-Dollar. [9]
Produktion
Stoffentwicklung
Cameron hat vom Stoff her stark aus anderen Werken der Science Fiction geschöpft.[7] Viele Elemente der Handlung finden sich schon in der Erzählung Erinnerung (englisch: Memory, 1957) von Poul Anderson und „Die denkenden Wälder“ (englisch: Midworld, 1975) von Alan Dean Foster. Der Schauplatz Pandora erinnert zumindest stark an den gleichnamigen Schauplatz des russischen Romans Die Unruhe (1960) von Boris Strugatzki, der deswegen Plagiatsvorwürfe gegen Cameron erhob[11].
Der Name des Mondes Pandora (Πανδώρα) stammt aus dem Griechischen und kann mit „Die, die alles hervorbringt“ übersetzt werden. Der Name des Planeten Polyphemus (griechisch Πολυφημος, frei übersetzt „Der Berühmte“) entstammt ebenfalls dieser Mythologie. Polyphemus wird ähnlich dem Planeten Jupiter mit seinem charakteristischen augenähnlichen roten Fleck dargestellt. [12]
Im Jahr 1995 verfasste James Cameron ein 80-seitiges Drehbuch für Avatar und ließ sich dabei nach eigener Aussage von so ziemlich jedem Science-Fiction-Roman inspirieren, den er als Kind gelesen hatte. Schon in seinem ersten Drehbuch ging es um eine hoch entwickelte Zivilisation, die durch Eindringlinge bedroht wird. Doch einer der Eindringlinge verliebt sich in eine der Eingeborenen. Anlehnungen an die Geschichte von Pocahontas seien kein Zufall.[13]
Im August 1996 kündigte Cameron das erste Mal offiziell an, dass er Avatar mit einer Mischung von computeranimierten und echten Darstellern verfilmen werde.[14] Das Projekt würde rund 100 Millionen Dollar kosten und sechs Darsteller in Hauptrollen haben, „die real erscheinen, aber in der physischen Welt nicht existieren.“[15] Camerons frühe Drehbuchentwürfe waren jahrelang im Internet verfügbar. 2006 wurden sie gezielt von allen Websites entfernt.[16]
Im Juni 2006 kündigte James Cameron an, dass er Avatar gerne als Trilogie herausbringen würde, wenn der erste Teil erfolgreich ist.[17]
Das endgültige Drehbuch entstand von Januar bis April 2006. Währenddessen entwickelte Paul Frommer, ein Sprachwissenschaftler von der USC, die Kultur und Sprache der Na’vi. Im Juli 2006 kündigte Cameron an, dass Avatar im Sommer 2008 in die Kinos kommen soll und plante den Drehstart für Februar 2007[18]. Im August 2006 wurde die neuseeländische Special-Effect-Firma Weta Digital engagiert, um Avatar mit zu realisieren.[19] In den Design-Prozess wurde auch Effektspezialist Stan Winston eingebunden.[20]
Im September 2006 gab Cameron bekannt, dass er ein neuartiges Kamera-System verwenden werde, um den Film in 3D zu filmen, was Fox zwei Jahre später offiziell bestätigte. Dabei handele es sich um zwei synchronisierte HD-Kameras in einem Gehäuse.[21] Cameron beschreibt den Film als einen Hybrid aus Real- und Computeranimationsfilm. Nach Angaben des Regisseurs seien etwa 60 % des Films am Computer generiert und 40 % real gefilmt.[22]
Hauptproduktion
Der Kinostart wurde zunächst auf Sommer 2009 verschoben. Im Dezember 2006 begründete Cameron die Verzögerung der Dreharbeiten mit der Notwendigkeit neuer technischer Entwicklungen für die Realisierung des Films. Der Film sollte große Anteile an fotorealistischen, aber computergenerierten Charakteren enthalten, die mit dem Motion-Capture-Verfahren animiert werden sollten. Durch ein Verfahren namens virtual camera war es Cameron am Set möglich, die virtuellen Darsteller in Echtzeit mit den realen Schauspielern interagieren zu lassen.[23]
Eine weitere technische Neuerung war die performance-capture-stage, mit der auch Gesichtsausdrücke und emotionale Reaktionen der Schauspieler erfasst und am Computer verarbeitet werden können. Dabei trägt der Schauspieler eine Kappe mit einer kleinen Kamera, die Gesicht und Augen aufnimmt. So konnte Cameron über 95 % des Schauspiels auf die digitalen Charaktere übertragen.[24]
Produktionskosten
Die Produktionskosten des Films lagen nach Angaben der Produktionsfirma bei 237 Millionen US-Dollar.[25] Damit wäre Avatar nach Pirates of the Caribbean 3 (mit geschätzten 300 Millionen), Spider-Man 3 (258 Millionen) und Harry Potter und der Halbblutprinz (250 Millionen) der viertteuerste Film, der jemals gedreht wurde. Zu den Produktionskosten kommen noch 150 Millionen US-Dollar an Marketingkosten.
Hollywood-Insider vermuten allerdings, dass die Produktionskosten eher im Bereich von 300 Millionen Dollar lagen.[26] In einer (aufgrund inflationsbereinigter Produktionskosten) erstellten Liste des Forbes Magazine führt Avatar vor Cleopatra (inflationsbereinigt 300 Millionen), Superman Returns (270 Millionen) und Titanic (250 Millionen) als teuerster Film, der jemals gedreht wurde.[27]
Der Film ist an den Kinokassen äußerst erfolgreich. Der Film hat 17 Tage nach seiner Veröffentlichung (Stand 3. Januar 2010) weltweit bereits über eine Milliarde Dollar eingespielt.[28] In China und Italien, beides sogenannte Schlüsselmärkte, läuft er erst im Januar an.
Spezialeffekte
Die Spezialeffekte von Avatar entstanden unter der Leitung der neuseeländischen Firma Weta Digital. SFX Supervisor war Joe Letteri von Weta. An einzelnen Sequenzen des Films waren neun weitere Spezialeffektfirmen (darunter Framestore in Reykjavík, Hybride in Piedmont, Prime Focus und ILM) beteiligt.[29] Die Motion-Capture-Aufnahmen für den Film entstanden auf einer Bühne in Playa Vista, Kalifornien; die dafür verwendete Mocap-Technologie stammt von der Firma Giant Studios.[30]
Videospiel
| James Cameron's Avatar: Das Spiel | |||
| Entwickler | Ubisoft | ||
|---|---|---|---|
| Publisher | Ubisoft | ||
| Veröffentlichung | 3. Dezember 2009 | ||
| Plattform | PS3, Xbox 360, Wii, Windows, DS, PSP | ||
| Genre | Action | ||
| Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler | ||
| Systemvoraussetzungen | Windows XP, 3,0 GHz CPU, 4 GB Festplattenplatz, DVD-ROM Laufwerk: 12-fach, Grafikkarte 256 MB, Soundkarte DirectX 9.0c kompatibel, DirectX Version 10 | ||
| Medium | DVD, Blu-ray, Speicherkarte | ||
| Sprache | Deutsch | ||
| Altersfreigabe |
| ||
| Information | Das Spiel ist für Sony PSP und Nintendo Wii laut USK ab 12 Jahren freigegeben, wohingegen die Alterfreigabe für Nintendo DS 6 Jahre beträgt. | ||
James Cameron wollte den Film zusätzlich auf dem Videospielsektor vermarkten. Das offizielle Spiel zum Film, ein Third-Person-Shooter, erschien am 3. Dezember 2009 auf allen gängigen Spielplattformen. Die Geschichte handelt zehn Jahre vor dem Geschehen des Kinofilms. Der Spieler landet als Soldat Ryder (wahlweise als männlicher oder weiblicher Charakter) nach fünf Jahren Kälteschlaf auf dem Mond Pandora. Bereits nach kurzer Spielzeit muss er sich entscheiden, ob er weiterhin auf Seiten der RDA oder als Avatar auf Seiten der Na’vi um die Zukunft des Planeten kämpfen möchte. Der Spielverlauf ist größtenteils linear, die weitläufigen und abwechslungsreichen Areale können jedoch jederzeit frei erkundet werden. Mit Ausnahme des finalen Levels bewegt man sich als Soldat und Na’vi in unterschiedlichen Regionen von Pandora und erlebt die Hintergrundgeschichte – welche unabhängig von der gewählten Fraktion identisch verläuft – auf verschiedene Art und Weise, so dass ein Wiederspielwert mit der jeweils anderen Fraktion gegeben ist.
Die RDA und die Na’vi sind entsprechend den Gegebenheiten des Filmes unterschiedlich ausgerüstet und bewaffnet und besitzen unterschiedliche Fähigkeiten. Neben der eigentlichen Handlung können durch zusätzliche Aufgaben Erfahrungspunkte gesammelt werden. Insgesamt handelt es sich um ein rundenbasiertes Strategiespiel im Spiel, in dem man den Mond Pandora nach und nach einnehmen muss.
Zusätzlich bietet das Spiel eine interaktive Enzyklopädie, genannt Pandorapedia, mit ausführlichen Informationen zur Flora und Fauna, zur Geographie und zu den Bewohnern Pandoras. Ebenso werden im Laufe des Spiels Hintergrundinfos über die RDA freigeschaltet.
Das Spiel bietet einen stereoskopischen 3D-Modus, welcher einen entsprechenden 3D-Monitor voraussetzt. Seit Mitte November 2009 ist eine kostenlose Demoversion des Spiels im Internet verfügbar.[31]
Trilogie
Zwar war für James Cameron von Anfang an klar, dass er eine Fortsetzung drehen wird, doch aufgrund des großen Erfolgs des Films verkündete er, dass er nun an einer Trilogie arbeiten wird. Zwar seien die Drehbücher noch nicht geschrieben, aber eine konkrete Vorstellung der Handlung habe er schon.[32]
Marketing
Am 20. August 2009 ging ab 16 Uhr deutscher Zeit der erste Teaser-Trailer online. Aufgrund der zahlreichen Abrufe musste die Seite zeitweise wegen Überlastung geschlossen werden.[33] Am ersten Tag wurde der Trailer 4 Millionen Mal angesehen oder heruntergeladen, öfter als jemals ein Trailer zuvor.[34]
Am 21. August 2009 wurden in Kinos zum sogenannten Avatar-Day weltweit etwa 16 Minuten aus dem Film der Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt wurden Szenen aus der ersten Hälfte des Films. Der Eintritt dafür war kostenlos. Zeitweise brach die Website, auf der es die Tickets für die Vorstellungen in den USA gab, unter dem Ansturm zusammen.[35]
Diese Vorschau wurde in 101 IMAX-Kinos in den USA und 238 Kinos in anderen Ländern gezeigt[34], davon in 26 Kinos in Deutschland[36] und 2 in Österreich.
Bei der Vorpremiere am 16. Dezember 2009 mussten viele Vorstellungen in 3D-Kinos deutschlandweit aufgrund einer technischen Panne abgesagt werden. Grund waren fehlende Schlüssel im DRM-System.[37]
Soundtrack
Für die Filmmusik engagierte Produzent James Cameron, wie bei ihrem gemeinsamen Welterfolg Titanic, den Amerikaner James Horner. Dieser schrieb eine orchestrale Partitur mit Einbeziehung zahlreicher Instrumente aus dem Bereich der Weltmusik und mit Solo- und Chorpassagen. Besonders betont sind Schlaginstrumente aller Art, weshalb die Musik in den actionreichen Filmpassagen sehr rhythmisch und dynamisch wirkt. Die Filmmusik wurde von der Kritik dennoch mit einem gemischten Urteil aufgenommen, denn sie übersetzt die exotische Kulisse Pandoras recht schlicht mit Ethno-Einflüssen in der Sinfonik. Besonders die Chorpassagen haben einen starken afrikanischen Flair, die Solostimmen erwecken Erinnerungen an nah- und fernöstliche Sangestraditionen. Dazu schreibt das Online-Magazin Original Score: „Leider fällt Horner in dieselbe Falle, in die schon viele Komponisten getappt sind: Sie setzen außerirdisch mit exotisch und damit mit ethnisch gleich. Die musikalische Vorstellungskraft der Kinobesucher reicht in ihren Augen nur soweit, dass jedes extraterrestrische Setting mit terrestrischer Konvention in der Musik ausreichend untermalt ist.“[38]
Sowohl die Filmmusik von James Horner als auch der Soundtrack-Titel I See You von Leona Lewis wurden für einen Golden Globe Award nominiert.
- Avatar – Music from the Motion Picture. Atlantic Records 2009 (UPN 0-7567-89576-1-1). Filmmusik eingespielt unter der Leitung von James Horner.
Auszeichnungen
Bei der Golden-Globe-Verleihung 2010 wurde Avatar für vier Preise nominiert, darunter Bestes Filmdrama, Beste Regie, Beste Filmmusik und Bester Filmsong.
Die amerikanische Produzentengilde nominierte Avatar für den Preis ihrer Vereinigung im Januar 2010. [39]
Literatur
- Lisa Fitzpatrick: Avatar – James Cameron – Die Entdeckung einer neuen Dimension. Knesebeck Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86873-189-7. (Offizielles Begleitbuch zum Film)[40]
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Avatar – Aufbruch nach Pandora in der Online-Filmdatenbank
- Offizielle Website (Deutschland)
- Offizielle Website (USA)
- Offizielle Website des fiktiven AVTR-Programms
- Zusammenstellung von Pressereaktionen auf film-zeit.de (deutsch)
- Vorlage:Rottentomatoes
- Avatar – Aufbruch nach Pandora bei Metacritic (englisch)
- 10-Minütiges MAKING OF von "Avatar - Aufbruch nach Pandora" (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ FSK-Karte für Pandora. (PDF) Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Filmkritik auf Cinema.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Roger Ebert: Filmkritik auf rogerebert.com. Abgerufen Format invalid.
- ↑ Filmkritik auf filmstarts.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Peter Körte: Filmkritik auf faz.net. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Susan Vahabzadeh: Filmkritik auf sueddeutsche.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ a b Joachim Schätz: Avatar - Aufbruch nach Pandora. Falter, aufgerufen am 29.12.2009
- ↑ Oliver Lysiak (Batzman): Filmkritik auf moviepilot.de. 16. Dezember 2009, abgerufen am 5. Januar 2010.
- ↑ a b Einspielergebnisse. Box Office Mojo, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Dean Goodman, bearbeitet von Anthony Boadle: "Avatar" leads box office, despite blizzard. 20. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ russland.RU vom 06.01.2010: Fantasy-Autor Strugatzki: Kassenschlager Avatar ist ein Plagiat
- ↑ datum = 2006-06-29. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Brendon Connelly: Everything We Know About James Cameron’s Avatar. In: /Film. 8. Juni 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Judy Hevrdejs, Mike Conklin: Channel 2 has Monday morning team in place, 9. August 1996. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Randy McMullen, Joe Garofoli: People, 9. August 1996. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Mike Sampson: Cameron's Project 880 is… In: JoBlo.com. 17. Januar 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Larry Carroll: 'Titanic' Mastermind James Cameron's King-Size Comeback: Two Sci-Fi Trilogies. 29. Juni 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Sheigh Crabtree: Cameron comes back with CG extravaganza. The Hollywood Reporter, 7. Juli 2006, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Lynn Smith: Special-Effects Giant Signs on for 'Avatar', 4. August 2006. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Jody Duncan, James Cameron: The Winston Effect: The Art History of Stan Winston Studio. Titan Books (UK), 2006, ISBN 1-84576-150-2.
- ↑ Jen Waters: Technology adds more in-depth feeling to the movie experience, 28. September 2006. Abgerufen am 22. Dezember 2006
- ↑ Anne Thompson: Cameron sets live-action, CG epic for 2009. In: The Hollywood Reporter. 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Sharon Waxman: Computers Join Actors in Hybrids On Screen. In: The New York Times. 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Harry interviews James Cameron regarding AVATAR - Part 1! 9. Januar 2007, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Dominic Patten: 'Avatar's' True Cost -- and Consequences. 3. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Carl DiOrio: 'Avatar' eyeing big boxoffice bow. 15. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Andreas Scheiner, Mauro Guarise: Millionen im Auge: Das sind die teuersten Filme aller Zeiten. 17. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ "Avatar": 17 Tage, eine Milliarde Dollar – James Camerons Fantasy-Film sprengt Rekorde heute.de am 3. Januar 2010
- ↑ Todd Longwell: These visual effects experts push the technical envelope. 16. November 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Heath Firestone: THE FUTURE OF MOTION CAPTURE. 2. September 2008, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ James Cameron's Avatar: The Game Demo. Abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ "Avatar" wird zur Trilogie. 23. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ The AVATAR Teaser Is Here!! 20. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ a b 'Avatar' preview day builds global buzz. 21. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (englisch).
- ↑ Run auf Tickets für "Avatar"-Day: Website bricht zusammen. 18. August 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Erstmals exklusive Vorführung von Filmausschnitten. 21. August 2009, abgerufen am 21. August 2009.
- ↑ Hartmut Gieselmann: DRM-Chaos verhindert 3D-Vorpremieren von Avatar. heise, 17. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.
- ↑ Avatar - Eine Effektschlacht und ihre Musik. Original Score, 11. Dezember 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009 (Rezension des Soundtracks).
- ↑ moviepilot.de
- ↑ Knesebeck Verlag: Detailansicht Technik und Wissenschaft. 23. November 2009, abgerufen am 29. Dezember 2009.


