Wissenschaft und Technik in der Sowjetunion
Vorlage:Vfd -- Dylac 23:38, 29. Feb 2004 (CET)
Nach Ende des I. Weltkrieges und dem Sieg der Oktoberrevolution 1917 in Russland und mit dem ersten Präsidenten Lenin und den Räten Sowjets begann der wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Aufstieg der UdSSR, begannen Industrialisierung, Technisierung und Alphabetisierung des zuvor vorwiegen bäuerlich geprägten zaristischen Landes in allen ihren Republiken. (Sowjetrepubliken)
"Kommunismus gleich Sowjetmacht plus Elektrifizierung" ,dieser bekannte Ausspruch von Lenin brachte die Ziele der nächsten Jahre zum Ausdruck, die einherging mit einem enormen Fortschritt in allen Bereichen der sowjetischen Wissenschaften und Technik, deren Leistungen und Ergebnisse am wenigsten noch durch die Elektrifizierung des 230 Millionen-Staates charakterisiert wurden.
Trotz starker Hemmnisse, wie dem Bürgerkrieg und den Dürrekatastrophen in den 20er Jahren mit Millionen Opfern, könnte die UdSSR nicht zuletzt aufgrund ihrer wissenschaftlich-technischen Entwicklung innerhalb weniger Jahre wirtschaftlich und militärisch zu einer mit Deutschland und den USA vergleichbaren Weltmacht werden. Nach dem Krieg wurde die Sowjetunion eine mit den USA, Frankreich, England, Deutschland und Japan vergleichbare auch wissenschaftlich-technische Großmacht. Trotz des Verlustes von 20-30 Millionen Menschen im 2.Weltkrieg, dem auch viele Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker zum Opfer fielen, sowie zigtausende Städte, Fabriken, Werke und Anlagen.
Marksteine in der Nachkriegszeit waren das Gleichziehen mit der atomaren Aufrüstung der USA, der Atom- und Wasserstoffbombe, den Atom-U-booten, nachdem sie in den 30er Jahren schon die militärische Aufrüstung Hitlerdeutschlands einholen und in einigen Bereichen (Panzer T34, Jagdflugzeuge, Stalinorgeln) überholen konnte.
Weitere Erfolge der sowjetischen Wissenschaft waren:
- Der erfolgreiche Start und Flug des ersten Erdsatelliten Sputnik1 am 4.Oktober 1957, er lösste den Sputnik-Schock aus
- der ersten Tiere (Hündin Laika 1957 und der ersten Affen)
- und des ersten Menschen, des Kosmonauten Juri Gagarin am 12. April 1961,
- der ersten Frau, Valentina Tereschkowa 1963,
- der ersten unbemannten weichen und harten Landung auf dem Mond
- dem ersten Austieg eines Menschen in den Weltraum,
- der ersten Mondumrundung und Foto der Mondrückseite,
- der ersten Landung auf der Venus,
- der ersten permanent bewohnten Weltraumstation Mir
Diese Erfolge spielten eine wesentliche Rolle im Kalten Krieg
Ganze Städte mit Wissenschaftlern und Technikern entstanden, wie das Kernforschungszentrum Dubna und das Sternenstädtchen.
Zahlreichen sowjetischen Wissenschaftlern wurde der Nobelpreis und andere internationale Preise zuerkannt, wie z.B.
- Lev Landau
- Bassow
Somit erreichte die Sowjetunion die Größe einer Weltmacht auch auf wissenschaftlich technischem Bereich.
Seit Gorbatschow begann ab 1985 auch der allmähliche Niedergang sowjetischer Wissenschaft. Viele, fast fertige Großprojekte und Kleinprojekte wurden eingestellt oder eingeschränkt:
- die bereits erfolgreich geflogene und gelandete, wiederverwendbar Raumfähre Buran, die sogar unbemannt fliegen konnte, sie wurde eingemottet
- Ausbau der Raumstatíon MIR eingeschränkt, daher immer mehr Pannen
- Entwicklung und Aufbau einer sowjetischen Nachfolge-Raumstation nach MIR wurde unterlassen
- neue leistungsfähige Teilchenbeschleuniger gestrichen
- Auch in der Kernenergietechnik hielt mit Gorbatschow der Geldmangel Einzug, wie am Tschernoby-Unglück sichtbar wurde.
- Modernisierung und Wartung der Militärtechnik wurde eingeschränkt, daher einige Pannen (bei Atom-UBoot)
Viele sowjetische Wissenschaftler verließen das Land und versuchten in Labors der anderen Industriestaaten ein Auskommen zu finden.