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Magda Thürey

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Magda Thürey (* 4. März 1899 in Hamburg; † 17. Juli 1945 in Hamburg) war eine deutsche Kommunistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Magda Thürey wuchs in einer Kapitänsfamilie auf und verbrachte ihre Kindheit mit ihrer Schwester am Grindel und in Harvestehude. Neun Jahre ging sie am Lyzeum Emilie- Wüstenfeld zur Schule. Ihr Lehrerseminar begann sie in Hamburg-Eimsbüttel und kritisierte das damalige autoritäre Schulsystem. Nach Abschluss der Seminarausbildung wurde sie als Lehrerin für Mädchen in der Schule an der Lutterothstraße eingestellt. Aktiv arbeitete sie in der Hamburger Lehrergewerkschaft mit, und trat der KPD bei.

Magda Thürey wurde 1933 aus dem Schuldienst entlassen. Als sie Paul Thürey heiratete, war dieser arbeitslos und konnte für ihren Unterhalt nicht aufkommen. In der Osterstraße richtete sie von ihrem Erspartem einen Seifenladen ein, den sie Waschbär nannte. Der unauffällige Seifenladen wurde im Widerstand zum Treffpunkt, später auch mit der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe und Zwischenlager für Druckschriften, Flugblätter und Terminpläne der Widerstandsorganisation. Hier fanden viele illegale Treffen statt. Das sichere Versteck wurde am 30. Oktober 1943 verraten und Magda Thürey wurde verhaftet. Der Seifenladen blieb erhalten und wurde von der Gestapo als Falle genutzt, so dass es zu weiteren Verhaftungen kam.


Die Gestapo nahm Magda Thürey im Oktober 1943 in „Schutzhaft“ und sperrte sie ins Gefängnis Fuhlsbüttel. Während der Haft wurde sie trotz schwerer Krankheit brutal behandelt und erhielt keine Nahrung. Der Gesundheitszustand von Magda Thürey verschlechterte sich zusehends. Sie litt außerdem seit Jahren an multipler Sklerose. Erst als sie vollkommen bewegungsunfähig war, wurde sie in ein Krankenhaus Langenhorn (heute Ochsenzoll/Klinikum Nord) verlegt.[1] Von hier konnte sie nach der Befreiung von ihrem Bruder nach Hause geholt werden.

Etwa 12 Wochen nach ihrer Befreiung durch britische Truppen im Krankenhaus Langenhorn starb am 17. Juli Magda Thürey zu Hause bei ihrem Bruder an den Folgen der 18-monatigen Gestapohaft.

Am Begräbnis von Magda Thürey reichten sich Jacky Meitmann (SPD) und Fiete Dettmann (KPD) die Hand und schworen: "Nie wieder Bruderkrieg!"[2][3]

Ehrungen

Das Ehepaar Thürey ist auf dem Ehrenfeld der Geschwister-Scholl-Stiftung auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben. 1981 wurde in Hamburg Niendorf die Thüreystraße nach Magda und Paul Thürey benannt.[4] Die DKP hat ihren Hamburger Sitz Magda-Thürey-Zentrum benannt. In der Emilienstraße 30, ihrem letzten Wohnhaus vor der Verhaftung, wurde ein Stolperstein für die verlegt.

Einzelnachweise

  1. http://www.gymnasium-ohmoor.de/index.php?page=geschichte
  2. http://www.roteswinterhude.de/rothh.htm
  3. http://www.fof-ohlsdorf.de/thema/2005/89s05_sterben.htm
  4. http://www.hamburg.vvn-bda.de/archiv/rede.htm