Alternativer Medienpreis
Der seit 1999 existierende Alternative Medienpreis zeichnet medienübergreifend etablierte Medien ebenso wie Bürgermedien aus. Er wird in den Sparten Print, Audio, Video und Online verliehen und ist einer der ersten Journalistenpreise, die für das Medium Internet ausgeschrieben wurden.[1]
Preisträger
Die ausgezeichneten Beiträge bearbeiten Themen, die in den etablierten Medien nicht oder nur unzureichend vorkommen, oder entwickeln von der journalistischen Darstellung her originelle Formate. Bürgerschaftliches Engagement oder Förderung des Bürgerjournalismus ist ebenfalls ein Kriterium. Mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet wurden bisher unter anderem Mut gegen rechte Gewalt, Politik-digital, die NachDenkSeiten, Andrea Röpke mit dem Film "Ferien im Führerbunker", der partizipative Fernsehsender Okto mit der Sendung „Pankahyttn“, die Chronologie des Holocaust von Knut Mellenthin, e-politik.de, die Initiative fairsharing von Attac, das Satiremagazin ZYN!, Tunespoon, Gabriele Bärtels, das Online-Wissenschaftsmagazin Morgenwelt, Onlinejournalismus.de oder das Literatur-Café. Preisträger unter den Radios waren beispielsweise Freies Sender Kombinat Hamburg, Mephisto 97.6, Radio Blau Leipzig, Radiofabrik Salzburg oder Orange 94.0 Wien. Einen Printpreis erzielten u. a. der Rote Reporter und die internationale Nachrichtenagentur Inter Press Service.
2000:
- Hörfunk:
- 1. Preis: Rainer Meyer: Chuzpe - Audio for the Jewish masses, Radiosendung der israelitischen Kultusgemeinde München
- 2. Preis: Dirk Peters: Nennen wir es mal Krieg, radio gAZelle
- 3. Preis: Bettina Klein und Sobo Swobodnik: Johann Georg Elser - Geschichtsrezeption in der BRD, Radio LORA München
2001:
- Internet:
- 2. Preis: Gunnar Herrmann, Nikolaus Röttger und Florian Wachter: e-politik Netzwerkreportagen
- 2. Preis: Dave Hollis, Mag Wompel: Labournet Solidarität im Computerzeitalter
- 3. Preis: Jürgen Graf: Die ultimative Müllseite
- 3. Preis: Jana Adakeljan: Eine engagierte Frau
- Hörfunk:
- 1. Preis: Antonia Arnold und Rainer Meyer: Die Stunde des Films, Redaktion Retropolis, Afk München - 94,5 MHz
- 2. Preis: René Eschengerd: Redaktionsgruppe Rasant - Sendekonzept von Menschen mit Behinderung, Bürgerfunk Bielefeld
- 3. Preis: Hubert Brieden und Heidi Dettinger: Dünnes Eis Radio Flora
2002:
- Internet:
- 1. Preis: Mirko Pawlak: Dotcomtod, Anbieter und Distributor für exitorientierte Unternehmungsmeldungen
- 2. Preis: Robert Herbig: Sagmal, Interviews mit Machern des Internets
- 3. Preis: Redaktionskollektiv: Abschiebehaft, Vernetzung gegen Abschiebehaft
- Hörfunk:
- 1. Preis: Uta Kniescheswki, Martin Dehnke: Die Droge Zucker, coloRadio, Dresden
- 2. Preis: Doris Schmied: Auswirkungen der NS-Zeit auf die Gegenwart, m94,5/Afk, München
- 3. Preis: Andre Plümer: Interview mit einem Totalverweigerer, Radiogruppe AJZ, Bielefeld
2003:
- Internet:
- 1. Preis: Christoph Dowe u.a.: Politik-Digital
- 2. Preis: Markus Klein u.a.: Zyn!
- 3. Preis: Peter Reichert u.a.: Portal für Menschen mit Körperbehinderung, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderte e.V.
- Hörfunk:
- 1. Preis: Ole Frahm, Michael Hueners und Torsten Michaelsen: Radio-Ballett Hamburg, Gruppe LIGNA
- 2. Preis: Monika Ahrens, Sabine Spiehl, Daniel Stender, Marcus Weber: Mephisto, Eine irgendwie reiche Welt
- 3. Preis: Karsten Blum: Karneval und Krieg, Ems-Vechte-Welle
2004:
- Internet:
- 1. Preis: Volker Lange, Dagmar Lorenz und Gerd Bruckhaus: Morgenwelt, Magazin für Wissenschaft und Kultur
- 2. Preis: Wolfgang Tischer: Literaturcafe, Der literarische Treffpunkt im Internet
- 3. Preis: Walter Schröder: Nadir-Dataspace, Bücher- und Zeitschriften, Datenbank
- Hörfunk:
- 1. Preis: Mareike Maage und Caroline Melerski: Das Denken und sein Staat, experimentelles Radio bauhaus.fm, Weimar
- 2. Preis: Dirk Peters und Hellmuth Stamm: Miese Entertainer, Radio gAZelle Wuppertal
- 3. Preis: Thies Marsen: Antirassistisches Grenzcamp Köln, Zündfunk München
2005:
- Internet:
- 1. Preis: Kirsten Franke und Florian Brandl: Tunespoon, Plattform für Musikvideos, FH Furtwangen
- 2. Preis: Gabriele Bärtels: Frida-Magazin
- 3. Preis: Doris Holler-Bruckner, Lukas Pawek und Robert Wilfurth: Ökonews
- Printmedium:
- 1. Preis: Ramesh Jaura: Beitragsserie Inter-Press-Service (IPS), Nigeria
- 2. Preis: Johannes Touché: Kritik am Bau, Artikelserie in der Monatszeitschrift Scheinschlag
- 3. Preis: Harald Raabe: Homosexualität im Alter, Redaktion Pro-Alter
- Hörfunk:
- 1. Preis: Redaktion Restrisiko: Tschernobyl, bermuda.funk, Freies Radio Rhein-Neckar
- 2. Preis: Karsten Blum: Cat Stevens - Der Terrorist, Ems-Vechte-Welle
- 3. Preis: Salon Rouge: PolizeiGesetzNovelle, Radio FSK Hamburg
2006:
- Internet:
- 1. Preis: Oliver Pauser u.a.: DieSeher Filmfehler-Portal
- 2. Preis: Oliver Moldenhauer u.a.: Fairsharing Kampagne für eine Kulturflatrate,
- 3. Preis: Christa Ost und Marion Tichy: Nürtinger Stattzeitung
- Hörfunk:
- 1. Preis: Andreas March, Peter Ullrich, Rike Wegner: City Control - Soundtrack für die überwachte Stadt, Redaktion Raumpatrouillen und Leipziger Kamera
- 2. Preis: Alfred Görgens: Rezept der Woche, Radio Tonkuhle Hildesheim
- 3. Preis: Herby Loitsch und Gudrun Schlosser: Ein Tag gegen die österreichische Staatslüge. Die wahren Opfer haben Namen!, Radio ORANGE, Wien
2007:
- Internet:
- 1. Preis: Knut Mellenthin: Holocaust-Chronologie
- 2. Preis: Wolfgang Schlenker: Kinderstrasse
- 3. Preis: Holger Kulick und Simone Rafael: Mut gegen rechte Gewalt, Stern und Amadeu Antonio Stiftung
- Lobende Erwähnung: CeiberWeiber: Österreichs erstes Frauen-Onlinemagazin
- Printmedium:
- 1. Preis: Gerhard Jochem, Daniele List, Sussane Rieger und Monika Wiedemann: Transit, Crossmediales Erinnerungsprojekt Testimon und Rijo Research
- 2. Preis: Klaus H. Jann und Johannes Touche: roter reporter
- 3. Preis: Katharina Mouratidi: Venceremos: Porträts zur anderen Globalisierung
2008:
- Printmedium:
- 1. Preis: Zeitungsprojekt Sul Serio, Berlin
- 2. Preis: Thorsten Mense: Das letzte Familienfest, Reportage erschienen in der Jungle World
- Internet:
- 1. Preis: Sabrina Tibourtine: Minisprech
- 2. Preis: Annette Rueß und Katja Marjahn: www.pot2null.de
- Audio / Video:
- Audiopreis: Georg Wimmer: Chicles, Cigarillos...Kinderarbeit, Radiofabrik, Salzburg
- Videopreis: Pankahyttn, Okto, Österreich
Lobende Erwähnung Audio: Welcome to Europe, Radio F.R.E.I. Erfurt Lobende Erwähnung Video: Nur einmal gut essen gehen, Nürnberger Medienladen e. V.
2009:
- Printmedium:
- 1. Preis: Michael Weiss: Das Versteckspiel - Lifestyle, Symbole und Codes rechtsextremer Gruppen, agentur für soziale perspektiven, Berlin
- 2. Preis: Torsten Engelbrecht: Die Amalgam-Kontroverse
- Internet:
- 1. Preis: Felix Scheidl: Podcasts auf respect.de
- 2. Preis: Wolfgang Lieb und Albrecht Müller: www.nachdenkseiten.de
- Audio / Hörfunk:
- 1. Preis: Monika Hanewinkel: Ene mene meck und du bist weg.
- 2. Preis: Ralf Stutzki: Du bist Radio.
- Video:
- 1. Preis: Margit Pabst: Manchmal bin ich sogar glücklich
- 2. Preis: Andrea Röpke und Otto Belina: Ferien im Führerbunker
Veranstalter
Gründer des Preises sind das Nürnberger Alternativradio Radio Z und die Nürnberger Medienakademie e. V. Beide sind als gemeinnützig anerkannte Vereine. 2008 ist die Stiftung Journalistenakademie als Mitveranstalter hinzugekommen, Radio Z schied als Mitveranstalter aus, blieb jedoch als Unterstützer dabei. Weitere Sponsoren und Unterstützer sind die dju/ver.di, die Nürnberger Nachrichten, das Kulturreferat der Stadt Nürnberg, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Linke Medienakademie u.a.
Anmerkungen
- ↑ Thomas Mrazek in "message" 1/2002, online veröffentlicht bei onlinejournalismus.de