Master’s Hammer
Master’s Hammer | |
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Allgemeine Informationen | |
Genre(s) | Black Metal |
Gründung | 1987, 2009 |
Auflösung | 2003 |
Gründungsmitglieder | |
František Štorm | |
Gitarre |
Milan Křovina |
Milan Fibiger | |
Ferenc Fečo | |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang, Gitarre |
František Štorm |
Keyboard |
Vlasta Voral |
Ehemalige Mitglieder | |
Ulric „Fox“ Liška | |
Keyboard, Percussions |
Jan „Silenthell“ Přibyl |
Gitarre, Keyboard |
Tomáš Kohout |
Schlagzeug |
Karel Zástěra |
Bass |
Jindra Sklenar |
Master's Hammer ist eine tschechische Black-Metal-Band aus Prag.
Geschichte
Die Band wurde 1987 von Studenten der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag unter dem Eindruck der Veröffentlichungen von Bands wie Manowar oder Metallica gegründet. Doch bereits das erste 1987 aufgenommene Demo The Ritual Murder zeigte deutliche Einflüsse aus der ersten Welle des Black Metal, insbesondere von Bathory. Zwar trug die Band einen englischen Namen und das Demo einen englischen Titel, die Texte waren jedoch in tschechisch verfasst. Die Musik stammte von dem Duo Fibiger/Štorm, die Texte aus der Feder von František Štorm, der auch einige lateinische Phrasen verwendete. 1988 und 1989 folgten die Demos Finished und The Mass. Durch den vollständigen Austausch der Rhythmussektion in 1990 stockte die musikalische Entwicklung der Band, bis mit dem 18-jährigen Bassisten Jindra „Monster“ Sklenar und dem erst 17-jährigen Schlagzeuger Valenta Švarce das Line-up für das Demo The Fall of Idol vollständig war.
Zwischenzeitlich hatte sich die Band durch sehr viele Live-Auftritte einen guten Ruf in der tschechischen Metal-Szene erworben. Begünstigt durch die Samtene Revolution Ende 1989 und den Fall des Eisernen Vorhangs wurde die Band nun auch außerhalb ihrer Heimat wahrgenommen. 1991 kam Keyboarder Vlasta Voral in die Band, und in dieser Besetzung wurde das Debütalbum Ritual eingespielt. Es erschein Ende des Jahres bei Monitor und erwies sich mit rund 30.000 verkauften Exemplaren als äußerst erfolgreich. Als kreativer Höhepunkt der Band galt das als „Black-Metal-Operette in drei Akten“ konzipierte Jilemnický Okultista, das die Band 1992 auf eigene Kosten als Demo in einer Auflage von 1.000 Stück aufnahm und das ihnen einen Vertrag bei Osmose Productions einbrachte. Das Label veröffentlichte das Album in einer neueingespielten Version unter dem Titel The Jilemnice Occultist.
Im Jahr 1995 verließen vier Mitglieder die Band und es bleiben nur noch František Štorm und Vlasta Voral übrig. Die beiden Musiker konzentrierten sich mehr auf die Arbeit im eigenen „Elfenbein-Studio“ und traten als Live-Band nicht mehr auf. Es erschien 1996 Šlágry, das mit dem symphonischen Black Metal der vorhergehenden Veröffentlichungen brach und sich in Richtung elektronischer Musik orientierte. Es folgten in den nächsten Jahren verschiedene Samplerbeiträge und Demo-Singles, die weitgehend keine Beachtung fanden, sodass 2003 die verbliebenen Mitglieder Master’s Hammer für endgültig beendet erklärten.
2009 wurde Jilemnický Okultista zusammen mit Ritual von Nuclear War Now! Productions wiederveröffentlicht; die Band selbst war an der Wiederveröffentlichung nicht beteiligt und bezeichnet sie auf mastershammer.com als Bootleg. Yosuke Konishi von Nuclear War Now! Productions versicherte im Forum seines Labels, die LPs mit Erlaubnis von Osmose Productions veröffentlicht zu haben. Im Dezember 2009 veröffentlichte die Band ein neues Album unter dem Titel „Mantras“.
Musikalische Bedeutung
Øystein „Euronymous“ Aarseth von Mayhem äußerte 1992 gegenüber Bård „Faust“ Eithuns Fanzine „Orcustus“ Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit seines Labels Deathlike Silence Productions mit Master’s Hammer[1], zu der es jedoch nie kam. Gylve „Fenriz“ Nagell von Darkthrone[2], Per „Hellbutcher“ Gustavsson von Nifelheim[3] oder Adam „Nergal“ Darski von Behemoth[4] zählen Master’s Hammer zu ihren Lieblingsbands. Auf der 2008 erschienenen EP Ezkaton coverten Behemoth das Stück Jama Pekel. Dolk, Sänger von Kampfar, sagte in einem Interview, dass Master’s Hammer zu den Bands gehörte, die ihn in Verbindung mit dem Black Metal brachten[5], Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill von Primordial zählte die Band zu einer seiner Inspirationsquellen.[6] Auch Bands aus dem NSBM-Lager wie Grand Belial’s Key zählten die Musik von Master’s Hammer zu ihren Einflüssen.[7]
Das Rock Hard zählt das Album „The Jilemnice Occultist“ zu den 25 bedeutendsten Black-Metal-Alben der Neuzeit.[8]
Diskografie
- The Ritual Murder (Demo 1987)
- Finished (Demo 1988)
- The Mass (Demo 1989)
- Live in Zbraslav (Livetape 1989)
- The Fall of Idol (Demo 1990)
- Ritual (1991, Monitor; Wiederveröffentlicht 1994 von Osmose Productions)
- Klavierstück (1991, EP, Poserslaughter)
- Jilemnický Okultista (Demo 1992)
- The Jilemnice Occultist (1992, Osmose Productions)
- Šlágry (1996, Kron-H)
- Mantras (2009, Master's Hammer)
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Euronymous (Mayhem) in Bård „Faust“ Eithuns „Orcustus“
- ↑ Darkthrone Interview 2005. Metal Nightmare, abgerufen am 6. September 2009.
- ↑ Nifelheim-Interview. Mourning the Ancient Webzine, abgerufen am 6. September 2009.
- ↑ Markus Jakob: Interview mit Nergal von Behemoth. metalnews.de, 18. Oktober 2008, abgerufen am 6. September 2009.
- ↑ Kampfar-Interview mit Dolk. vampster.com, 22. Juli 1999, abgerufen am 6. September 2009.
- ↑ PRIMORDIAL-Interview. metal-district.de, abgerufen am 6. September 2009.
- ↑ Frostkamp-Magazine, Interview vom 5. August 2008
- ↑ Die 25 wichtigsten Black-Metal-Alben aller Zeiten. In: Rock Hard Nr. 269, S. 94
Quellen
- Holger Stratmann (Hrsg.): RockHard-Enzyklopädie. RockHard-Verlag, Dortmund 1998, ISBN 3-9805171-0-1, S. 238.
- Vorlage:Allmusic Guide
- Master’s Hammer. Abgerufen am 5. September 2009 (tschechisch).