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Schönberg (Holstein)

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Wappen Deutschlandkarte
Schönberg (Holstein)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schönberg (Holstein) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 24′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 54° 24′ N, 10° 22′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Plön
Amt: Probstei
Höhe: 11 m ü. NHN
Fläche: 11,63 km2
Einwohner: 6161 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 530 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24217
Vorwahl: 04344
Kfz-Kennzeichen: PLÖ
Gemeindeschlüssel: 01 0 57 073
Adresse der Amtsverwaltung: Knüll 4
24217 Schönberg
Website: www.amt-probstei.de
Bürgermeister: Wilfried Zurstraßen (SPD)
Lage der Gemeinde Schönberg (Holstein) im Kreis Plön
KarteAscheberg (Holstein)BarmissenBarsbekBehrensdorf (Ostsee)BelauBendfeldBlekendorfBokseeBönebüttelBösdorfBothkampBrodersdorfDannauDersauDobersdorfDörnickFahrenFargau-PratjauFiefbergenGiekauGrebinGroßbarkauGroßharrieHeikendorfHelmstorfHögsdorfHohenfeldeHöhndorfHohwacht (Ostsee)HonigseeKalübbeKirchbarkauKirchnüchelKlampKlein BarkauKletkampKöhnKrokauKrummbekKührenLaboeLammershagenLebradeLehmkuhlenLöptinLütjenburgLutterbekMartensradeMönkebergMuchelnNehmtenNettelseePankerPassadePlönPohnsdorfPostfeldPrasdorfPreetzProbsteierhagenRantzauRastorfRathjensdorfRendswührenRuhwinkelSchellhornSchillsdorfSchlesenSchönberg (Holstein)SchönkirchenSchwartbuckSchwentinentalSelentStakendorfSteinStolpeStoltenbergTasdorfTröndelWahlstorfWankendorfWarnauWendtorfWischWittmoldt
Karte

Schönberg (Holstein) ist eine amtsangehörige Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein; sie liegt ca. 20 km nordöstlich der Landeshauptstadt Kiel. Die bisher amtsfreie Gemeinde ist zum 1. Januar 2008 dem Amt Probstei beigetreten, das seinen Sitz bereits in Schönberg hatte.

Schönberg, Neuschönberg, Schönberger Strand, Brasilien, Kalifornien und Holm liegen im Gemeindegebiet. Die Namen „Brasilien“ und „Kalifornien“ gehen dabei auf traditionelle Strandbezeichnungen zurück, der Name „Kalifornien“ entstand aufgrund der an den Strand gespülten Teile eines Schiffes mit dem Namen „California“.

Geschichte

Schönberg um 1895

Schönberg hieß früher Sconeberg, was „schöner Berg“ bedeutet.

1226 schenkte der Landesherr Graf Adolf IV. den nördlichen Teil des heutigen Kreises Plön dem Benediktinerkloster in Preetz. Dieses Gebiet wurde kurzerhand Probstei genannt, da es unter der Administration des Klosterpropstes stand. Von 1245 bis 1250 gründete der Klostervorsteher des Klosters Preetz, Propst Friedrich, den Ort Sconeberg. Zuvor gab es dort wahrscheinlich slawische Siedler. Ein Großteil der Dorfbewohner war in der Landwirtschaft tätig. Charakteristisch für die Probsteier Bauern war hingegen, dass diese frei und nicht leibeigen waren; sie mussten lediglich Abgaben an das Kloster leisten.

Zum Schutze des Ortes wurde dieser mit einem Reisigzaun nach außen hin gesichert; es gab zwei Eingänge: Im Süden das "Höhndorfer Tor" in Richtung Preetz und im Osten das „Stakendorfer Tor“ in Richtung Feldmark.

Der erste sakrale Bau des Ortes war eine Sankt-Georgs-Kapelle (erbaut 1220), westlich von Fernwisch gelegen. Die Kapelle wurde jedoch aufgrund eines Sturmhochwassers zerstört. Der Taufstein der Kapelle befindet sich heute im Turmraum der evangelischen Kirche.

Im Jahre 1600 lag die Einwohnerzahl bei 350 bis 400.

Am 10. Februar 1625 wütete ein Sturmhochwasser über die Probstei. Dies war verheerend für die Bevölkerung, da es noch keine Deiche am Strand gab.

In der Nacht vom 2. zum 3. August 1779 brannte ein Großteil des Dorfes nieder, ebenso die lutherische Kirche (wahrscheinlich eine Holzkirche). Der Wiederaufbau konnte Dank großzügiger Spenden der Barsbeker Bauern relativ rasch von statten gehen, sodass die noch heute stehende barocke Kirche am 22. September 1782 eingeweiht werden konnte. Leitender Architekt war der Landbaumeister im Kielschen Lande, Johann Adam Richter, ein Schüler Ernst Georg Sonnins. Die Schönberger Kirche gilt als sein Gesellen-, die Kirche in Kappeln als sein Meisterstück. Auffallend ist die Ähnlichkeit der beiden Kirche, unter anderem an der ähnlichen Fassade zu erkennen. Aus Dank an die Unterstützung der Barsbeker Bauern wurde anstelle eines Wetterhahnes ein Barsch (als Zeichen Barsbeks) auf die Kirchturmspitze gesetzt.

1872 richtete eine Sturmflut erhebliche Schäden an, sodass von 1880 bis 1882 ein fester Deich installiert wurde.

Politik

Von den 19 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die SPD seit der Kommunalwahl 2008 neun Sitze, die CDU sechs und die Wählergemeinschaft EIS (Einwohner-Initiative Schönberg) hat vier Sitze.

Wappen

Blasonierung: „Von Blau und Silber im Wellenschnitt geteilt. Oben ein frontal gestellter silberner Ochsenkopf zwischen zwei goldenen Ähren, unten eine wachsende rote Kirchturmspitze mit kugelförmigem Knauf, in ihrem oberen Teil überdeckt mit einem roten Barsch.“[2]

Partnerschaften

  • Älvdalen, Schweden, seit 1975 Partnergemeinde von Schönberg.
  • Eldridge (Iowa), USA, seit dem Juni 2000 Partnergemeinde.
  • Haljala, Estland, seit dem 2. April 1992 Partnergemeinde.

Ferner besteht eine Patenschaft mit der Gemeinde Trappen (früher in Ostpreußen, heute in Nordwest-Russland).

Religion

In Schönberg gibt es die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde mit über 6000 Gemeindegliedern, sowie die katholische Ansgar-Gemeinde, eine neuapostolische Kirche und die freikirchliche Christliche Gemeinde Schönberg. Zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde besteht eine intensive ökumenische Zusammenarbeit.

Bildungseinrichtungen

Im gemeinsamen Schulzentrum gibt es folgende Schularten:

  • Grund- und Hauptschule
  • Förderschule
  • Realschule

Ferner existiert eine Volkshochschule.

Sehenswertes

Sehenswert sind die Museumsbahn, die in den Sommermonaten Kiel über Schönberg mit Schönberger Strand verbindet, das Probstei-Museum, die Seebrücke und das Kindheitsmuseum Schönberg sowie die 1782 erbaute Backsteinkirche.

Sport

Es gibt folgende Sportvereine in Schönberg:

  • Tennisclub Probstei e. V.,
  • TSV Schönberg von 1863 e. V.,
    • Fußball
    • Handball
    • Leichtathletik
    • Tischtennis
    • Boxen
    • Schießen
    • Bogenschießen
    • Turnen
    • Damen Gymnastik
    • Basketball
    • Strandläufer
    • Judo
    • Volleyball
    • Faustball

Wirtschaft und Verkehr

Mit über 50 000 Urlaubsgästen pro Jahr ist das Ostseebad Schönberg eine bedeutende Touristikgemeinde im Kreis Plön.

Im Jahre 1887 wurde der Eisenbahnbetrieb auf der Strecke Kiel-Schönberg durch die Kiel-Schönberger Eisenbahn (KSE) in Betrieb genommen. 1914 wurde die Strecke aufgrund der hohen Nachfrage und für eine bessere Anbindung an den Bäderbetrieb von Schönberg bis Schönberger Strand verlängert. Im Zweiten Weltkrieg diente die Strecke militärischen Zwecken, etwa einer eventuellen Nachschubversorgung, unter anderem am Haltepunkt Stakendorf für die dort gelegenen Bunkeranlagen. Der reguläre Personenverkehr wurde am 31. Mai 1975 eingestellt, seitdem verkehren Busse der Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP) der Linien 200/201 und 210 auf der Strecke in die Landeshauptstadt. Die Bahnstrecke Kiel–Schönberg wird nur noch für Güterverkehr benutzt, zwischen Schönberg und Schönberger Strand verkehren in den Sommermonaten Museumszüge des VVM. Gegenwärtig gibt es Pläne, die Relation Kiel–Schönberg–Schönberger Strand in das Konzept der Stadtbahn Kiel einzubinden. Die Züge sollen unter der Liniennummer 3B fahren.

Weitere Busanbindungen bestehen nach Laboe, Lütjenburg, Preetz und Plön.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein