Wendenschloß


Wendenschloß ist eine Ortslage von Köpenick im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin. Das Gebiet ist umgeben vom Langen See im Westen und Süden, den Müggelbergen im Osten und der Altstadt Köpenick, der Siedlung Kietz Köpenick sowie den Neubaugebieten der Müggelheimer Straße und dem Salvador-Allende-Viertel I im Norden. Der nördliche Teil von Wendenschloß wird als Kietzer Feld bezeichnet.
Geschichte
Der eigentliche historische Teil und Ursprung der Ortslage Wendenschloß umfasst nur die Villenkolonie, die nach Norden durch den Lienhardweg (bis 1939 Eichhornstraße) begrenzt ist und am Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Vorausgegangen war 1890 die Einrichtung einer Fähre von Grünau über den Langen See (heute noch als BVG-Fährlinie F12 betrieben) sowie später der Bau der Straßenbahn zum Schloßplatz Cöpenick durch die Städtische Straßenbahn Cöpenick im Jahr 1903. Seit der Verlängerung der Bahn nach Mahlsdorf 1906 ist die heutige Linie 62 die am längsten bestehende Straßenbahnstrecke Berlins, deren Linienführung gleichgeblieben ist.
Der frühere Name des Gebiets war Eichhorn, das erstmals 1516 urkundlich erwähnt wurde. Die Bezeichnung Wendenschloß stammt von einer Restauration, die der Fährmann Wöse dort im 19. Jahrhundert betrieb. Da sich seinerzeit eine Wendeschleife für Pferdekutschen befand, hieß das Lokal „Zur Wendeschleife“. Bei der Zusammenlegung mit einem anderen Lokal wurde aus beiden Namensteilen dann der Name Wendenschloß gebildet. 1905 beschloss der Magistrat von Köpenick, den Namen auf die gesamte Villenkolonie auszudehnen.
In der Niebergallstraße 20 fand am 5. Juni 1945 die Unterzeichnung der Berliner Erklärung durch die Oberbefehlshaber der alliierten Besatzungsmächte Marschall Schukow, General Eisenhower, Feldmarschall Montgomery und General de Lattre de Tassigny statt.[1]

Wendenschloß verfügt heute über ein großes Angebot an Sportvereinen, die sich aufgrund der guten Bedingungen vorwiegend auf den Wassersport konzentrieren. Darüber hinaus befindet sich hier das Strandbad Wendenschloß sowie zahlreiche Badestellen am Langen See, die im Sommer als Ausflugsziele für die Berliner Bevölkerung dienen.
Prominente Bewohner
- Claus Peymann (* 1937), Intendant des Berliner Ensembles
- Stefan Mücke (* 1981), Rennfahrer
- Werner Sylten (1893–1942), evangelischer Theologe und Gegner des NS-Regimes
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Berliner Zeitung: Im Sommer 1945 entstand der Alliierte Kontrollrat - Uneinigkeit legte drei Jahre später seine Arbeit lahm
Koordinaten: 52° 25′ N, 13° 35′ O