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Politische Korrektheit

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Der Begriff politisch korrekt ("politically correct", "PC") wird von einigen ernsthaft, von anderen ironisch gebraucht und bezeichnet Bemühungen, vor allem über die Sprache einen kulturellen Wechsel herbeizuführen, die Benachteilung von ethnischen Minderheiten, sowie sexuelle Diskriminierungen zu unterbinden.

So hat sich z.B. als geschlechtsneutrale Formulierung im geschriebenen Deutschen das Binnen-I teilweise etabliert: (ArbeitnehmerIn)

Studenten werden aus dem gleichen Grund Studierende, "Zigeuner" werden Sinti und Roma genannt, da sie sich selbst so bezeichnen.

Mitunter haben die Bemühungen um politische Korrektheit neue, nicht nur sprachliche Probleme geschaffen. So werden im letzteren Fall durch das Herausheben zweier Gruppen der Zigeuner die anderen zahlreichen Gruppen neuerlich zurückgesetzt.

Slavoj Zizek weist darauf hin, dass sich politisch korrekte Begriffe "abnutzen", wenn sie mit einer gewissen Aggressivität weiter benutzt werden. So sei durch einen fortwährenden Ersatz "Negro - black people - coloured peole - Afro-Americans" nichts gewonnen, wenn nicht den Worten eine tatsächliche Integration folgt. Der heutige "Exzess" der politischen Korrektheit enthülle die Unfähigkeit die tatsächlichen Ursachen von Rassismus und Sexismus zu überwinden. Er meint, dass die Geisteshaltung der politischen Korrektheit versucht, alle Spuren der Begegnung mit "dem Realen" zu beseitigen.