Lauterbach (Hessen)
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Lauterbach (Hessen) hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Gießen |
Landkreis: | Vogelsbergkreis |
Fläche: | 102 km² |
Einwohner: | 14.580 (31.Dez. 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 145,5 Einwohner je km² |
Höhe: | 272-499 m ü. NN |
Postleitzahl: | 36341 |
Vorwahl: | 06641, 06638 Wallenrod |
Geografische Lage: | 50° 37' n. B. 9° 24' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | VB |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 35 011 |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 14 36341 Lauterbach |
Website: | www.lauterbach-hessen.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@lauterbach-hessen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rainer-Hans Vollmöller (CDU) |
Lauterbach, die Kreisstadt des Vogelsbergkreises, liegt in Hessen und damit in der Mitte Deutschlands. Der Ortsname steht in Verbindung mit der Lauter, von der die Stadt durchflossen wird.
Stadtgliederung
Mit der Gebietsreform in Jahre 1972 wurden einige der umliegenden Orte zu Lauterbacher Stadtteilen. Allmenrod, Frischborn, Heblos, Maar, Reuters, Rimlos, Rudlos, Sickendorf, Wallenrod und Wernges
Lage
Über die B 254 von der A 5, Abfahrt Alsfeld-Ost und der A 7, Abfahrt Fulda-Süd. Über die B 275 von Friedberg/Gedern bzw. über Schlitz (A 7 Hünfeld/Schlitz) oder mit der Bahn Lauterbach-Nord - Fulda/Gießen (ICE-Bahnhof Fulda).
Geschichte
Wie viele Orte die ein "Bach"- enthalten wurde Lauterbach in der fränkischen Rodungs- und Siedlungszeit (400-800 n. Chr.) gegründet. 812 wurde es erstmals in der Marktbeschreibung der Kirche von Schlitz erwähnt. Im Mittelalter gehörte Lauterbach zu dem großen Territorium des Kloster von Fulda. Seit dem 12. Jahrhundert besaßen die Grafen von Ziegenhain die Stadt als fuldisches Lehen. Die Stadtrechte wurden 1266 verliehen, womit der Bau der Burg und der Stadtmauer verbunden war.
Die Besitzverhältnisse an der Stadt waren in der Folge äußerst kompliziert, mehrere Male wurde Lauterbach verpfändet.
Im 15. und 16. Jahrhundert versuchte das Adelsgeschlecht der Riedesel - diesem gehörte bereits ein großer Teil des Umlands - Lauterbach in seinen Besitz zu bekommen. Hierdurch kam es zu ernsten Auseinandersetzungen mit der Abtei Fulda um den Besitz der Stadt. Der endgültige Bruch mit Fulda kam durch die Einführung der Reformation unter Hermann II. Riedesel im Jahr 1526.
Erst durch einen Vertrag aus dem Jahr 1684 wurde Lauterbach offiziell als Lehen den Riedeseln übertragen. Die Herrschaft der Riedesel bestand als selbständiger Kleinstaat bis 1806 (siehe Mediatisierung). Seitdem gehörte Lauterbach zum Großherzogtum Hessen. 1852 wurde Lauterbach Kreisstadt des gleichnamigen, neu gegründeten Landkreises, der 1972 im Vogelsbergkreis aufging.
Wahrzeichen
Ankerturm
Einziger erhaltener Turm der ehemaligen Stadtmauer, an welchem die Ankertreppe beginnt. Sie führt aufwärts vom Graben (einem alten Fachwerkensemble) zum Marktplatz. Die Bezeichnungen Ankterturm und -treppe stammen aus dem 19. Jahrhundert. Die älteren Namen 'Portturm' und 'Porttreppe' sind ebenfalls noch im Sprachgebrauch. Der Beobachtungs- und Wehrturm diente zeitweise auch als Gefängnis. Wo früher ein offener Rundgang die Turmspitze bildete, besteht heute ein Fachwerkaufsatz.
Lauterbacher Bier
Es gilt - seit 1527 gebraut - als das älteste Bier Hessens.
Lauterbacher Strolch
Das 1905 kreierte Wahrzeichen zeigt einen lockigen Jungen, der zwar mit Regenschirm, aber einem nackten Fuß unterwegs ist. Seine Entstehung verdankt der 'Strolch' dem Lauterbacher Strumpflied ("In Lauterbach hab' ich mein' Strumpf verlor'n...")
"Lauterbacher Strolch" war zugleich auch Markenname und -zeichen des ersten deutschen Camemberts, der früher in Lauterbach hergestellt wurde. Im Flussbett der Lauter wurde ein Strolchdenkmal aus Bronze aufgestellt. Es wurde am 30.04.2005 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Schrittsteine
Wo Steinquader heute an einer seichten Stelle die Überquerung der Lauter zu Fuß ermöglichen, soll bereits 1596 ein ähnlicher Übergang bestanden haben. Früher dienten die Schrittsteine vor allen Dingen als Abkürzung, um einen zentralen Trinkwasserbrunnen zu erreichen.