Gottfried III. (Niederlothringen)
Gottfried III., der Bärtige, Herzog von Ober- und Niederlothringen, Markgraf von Tuszien († 30. Dezember 1069), war der Sohn Herzog Gotzelos I. und älterer Bruder Herzog Gotzelos II. von Niederlothringen.
Als sein Vater 1044 starb, erbte er zunächst das Herzogtum Oberlothringen und wurde in diesem Amt durch König Heinrich III. bestätigt. Sein Bruder Gotzelo II. wurde im gleichen Jahr mit dem Herzogtum Niederlothringen belehnt. Doch schon zwei Jahre später (1046) verstarb dieser, und Gottfried erhob berechtigte Ansprüche auf den Thron seines Bruders, der keine Nachkommen hinterließ. Der deutsche König verweigerte ihm das Herzogtum seines Bruder, und Gottfried suchte Unterstützung, die er bei König Heinrich I. von Frankreich fand. In Niederlothringen setzte Heinrich III. den Grafen Friedrich von Luxemburg ein. Damit nicht genug, wurde Gottfried 1046 auch in Oberlothringen seines Amtes enthoben und durch Graf Gerhard I. von Elsaß ersetzt.
Dem konnte Gottfried nichts entgegensetzen. Er zog sich nach Italien zurück, wo er, nach dem Tod seiner Frau Oda, in zweiter Ehe die Witwe des Markgrafen von Tuszien heiratete. Als Markgraf von Tuszien konnte er sich eine Spitzenposition in Italien sichern, die mit der Wahl seines Bruders Friedrich zum Papst (Stephan IX.) im Jahre 1057 nur noch gefestigter wurde.
Nach Heinrichs Tod verheiratete er seinen Sohn Gottfried IV. von Niederlothringen mit seiner Stieftochter Mathilde von Tuszien und konnte somit seine Macht und seinen Einfluss erheblich ausbauen.
Im Jahre 1065 erhielt er, nach dem Tod Friedrichs von Luxemburg, das Herzogtum Niederlothringen von König Heinrich IV. zurück. Dort erbaute er die Burg Bouillon und festigte seine Stellung als Herzog.
Gottfried starb 1069 als Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Tuszien. Sein Sohn Gottfried folgte ihm in Niederlothringen; seine Tochter Ida wurde die Mutter Gottfrieds von Bouillon.