Robert von Anjou

Robert von Anjou (* 1278; † 20. Januar 1343), auch der Weise genannt, war König von Neapel.

Leben

Er war ein Sohn König Karls II. „des Lahmen“ von Neapel und der Maria von Ungarn.

Roberts erste Spur in der Geschichte findet sich im Oktober des Jahres 1288, als er mit seinen Brüdern Ludwig und Raimund als Geisel im Austausch gegen seinen Vater in Gefangenschaft gekommen war.

Als ihn König Jakob II. Ende 1295 endlich freiließ, wurde er von seinem Vater zum Vikar ernannt und später, am 24. Februar 1297 zum Herzog von Kalabrien. Dies war eigentlich nicht so vorgesehen gewesen, doch der älteste Sohn Karls, Karl war schon früh gestorben und der zweite Sohn trat in den Franziskanerorden ein.

Robert von Anjou heiratete Yolande von Aragon. Diese Ehe wurde von Papst Bonifatius VIII. inszeniert, sie brachte den Ländern Frieden.

Robert hatte in der Zwischenzeit Sizilien erobert und wieder verloren. Friedrich III. von Sizilien, genannt von Trinacria war es, der auf der Mittelmeerinsel eine neue Regierung gebildet hatte. 1299 kam es erneut zum Krieg zwischen diesen beiden Parteien. Robert brach den Feldzug aber schnell ab, als das Glück zum Feind wechselte.

Nichtsdestotrotz wurde Robert von Anjou zehn Jahre später, nach dem Tod seines Vaters am 5. Mai 1309 zum König von Sizilien gekrönt.

In der Zwischenzeit war die politische Lage in Italien aus allen Fugen geraten. Heikel wurde es, als König Heinrich VII. (HRR) im Frühjahr 1312 mit seinem Heer vor den Toren Roms stand. Die Spannungen zwischen Robert und Heinrich bauten sich immer weiter auf. Heinrich verurteilte Robert gar im Frühjahr 1313 wegen Majestätsverbrechen zum Tode, konnte das Urteil durch seinen frühen Tod jedoch nicht mehr in die Tat umsetzten. Aber auch nach dem Tod des Kaisers änderte sich diese Lage nicht: Die toskanischen Guelfen wurden 1315 bei Montecatini verheerend geschlagen, Bruder und Neffe fielen.

Papst Johannes XXII. half Robert von Anjou schließlich, sein Ansehen in Italien zurückzugewinnen. Erst der Italienzug des Ludwig von Bayern 1327 brachte erneut kritische Momente ins Land.

Robert von Anjou vermittelte 1336 den Friedensschluss zwischen Böhmen und Polen, indem er König Johann von Luxemburg dazu beriet, auf seinen erblichen Königstitel in Polen gegen Entschädigung zu verzichten. (Freilich aus eigenstem Interesse.)

Trotz der Fehlschläge in der Politik und in den 12 fehlgeschlagenen Kriegszügen genoss Robert von Anjou ein gutes Ansehen. Seinen Zusatznamen der Weise, hatte er seiner Bildung zu verdanken. Er förderte Dichter, Literaten, Künstler.

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