Mardorf (Homberg)
Mardorf ist der älteste Stadtteil von Homberg (Efze) im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen mit etwa 500 Einwohnern. Der Ort liegt im Nordwesten von Homberg und am Fuße des Mosenberges, an dessen Südseite der Klingelbach entspringt. Dieser fließt mitten durch den Ort und mündet schließlich in die Efze. Mardorf wurde 782 erstmals urkundlich erwähnt. Mardorfer Güter werden als Hersfelder Besitz schon um 800 erwähnt. 1567 gibt es hier einen Eisenhammer, 1686 wird eine Eisenhütte erwähnt, die neben Erzen aus dem Kellerwald durch die Eisengrube Mardorf bedient wird. Diese Grube wird 1937 wieder in Betrieb genommen, muss aber 1954 wegen Abbauschwierigkeiten schließen. Mardorf gilt als ein Ursprung der Besiedlung des Homberger Raums. Die Gemarkungsfläche beträgt ungefähr 460 ha. Der Ort ist geprägt von landwirtschaftlichen Gehöften und einigen gewerbetreibenden Betrieben. Im Zentrum des Ortes befindet sich die 1690 errichtete evangelische Kirche.
Im Sommer 2008 führte der hier ansässige Landart-Künstler Hans-Joachim Bauer auf der Gemarkung von Mardorf das monumentale Projekt "Titanic" durch. In den Originalmaßen des untergegangenen Ozeanriesen ließ Bauer auf diese Weise das Schiff auf Land als gewaltige und weithin sichtbare Form neu entstehen, indem der Umriss des Schiffes aus einem Kornfeld herausgeackert wurde. Landwirte und Bewohner des Ortes waren aktiv in dieses Kunstprojekt einbezogen - eine "soziale Plastik" im Sinne von Josef Beuys. Im Rahmen des Hessentages, der zu dieser Zeit in Homberg/Efze, stattfand, besichtigte Ministerpräsident Roland Koch von der Hessischen Landesregierung mit Gefolge das Landart-Projekt.
Quellen
- www.mardorf.info
- Homberger Hefte, Beiträge zur Heimatgeschichte und Familienkunde
Koordinaten: 51° 3′ N, 9° 24′ O