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Ankerwinde

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Eine Ankerwinde ist ein Gerät zum Heraufziehen des Schiffsankers.

Jedes Schiff hat zwei Anker auf der Back, also auch zwei Ankerwinden. Eine Ankerwinde ist eine Kombination aus Verhol-, Festmacher- und Ankerwinde. Auf der Verhol- und Festmachertrommel ist der Draht (Stahlseil) zum Festmachen des Schiffes und zum Verholen (Verschieben des Schiffes an der Pier) aufgewickelt. Durch eine mechanische Konstruktion wird der Draht in Reihe und aufeinander sauber auf der Trommel aufgewickelt. Eine Mooringeinrichtung sorgt bei festgemachtem Schiff für immer gleichbleibende Spannung der Festmacherleine (Manila oder Kunststoff) welche an den Draht gekuppelt ist und mit seiner Öse über dem Pierpoller liegt. Diese Einrichtung ist wichtig in Häfen mit sich änderndem Wasserstand.

Zum Aufholen des Ankers wird ein spezielles Profilrad/Zugrad eingekuppelt. Auf dieses Zugrad ist exakt das Profil der Ankerkette eingearbeitet, so dass die Kette bei Drehung des Rades immer mitgenommen wird, nicht rutschen kann. Die Kette wird nicht aufgewickelt, sondern wird nur dadurch, dass sie im Profil liegt, gezogen. Gezogen aus dem Wasser, durch die Ankerklüse und verschwindet im Kettenkasten. Dabei umschlingt die Kette das Zugrad um fast 280-300 Grad. Die Ankereinrichtung ist mit einer starken, mit Hand zu betätigenden Bremse versehen. Diese ist notwendig, um beim Fieren der Kette sofort abbremsen zu können, wenn die erforderliche Kettenlänge im Wasser ist. Diese Bremse arbeitet wie eine Trommelbremse in der Kfz-Technik, nur liegt das Bremsband außen auf der Trommel. Das Bremsband umschließt die Bremstrommel fast vollständig.

Um die Ankerwinde zu entlasten bzw gar nicht erst zu belasten, wird die Kette beim Ankern und auch bei Anker in der Klüse, durch einen Kettenstopper gehalten.

Im Christentum wurde die Ankerwinde mit dem heiligen Erasmus (Elmo) in Verbindung gebracht, dessen Symbol sie ist.

Siehe auch: Seilwinde