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Händel-Haus

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"Haus zum Gelben Hirschen" 2009)
"Haus zum Gelben Hirschen" 2009)
Datei:Händelhaus Halle - TILN 1859.JPG
Älteste bekannte Darstellung von Händels Geburtshaus - Stich aus The Illustrated London News vom 18. Juli 1859

Das Händel-Haus ist das Musikmuseum der Stadt Halle (Saale).

Kern des Gebäudekomplexes ist das Geburtshaus Georg Friedrich Händels, das vor 1558 erbaut wurde. Das Museum wurde 1937 bzw. 1948 gegründet und seitdem mehrfach (v. a. 1985 und 2001) erweitert.

Das Händel-Haus zeigt dauerhaft drei Ausstellungen: zu Georg Friedrich Händels Leben und Werk, zur Halleschen Musikgeschichte, sowie eine Ausstellung historischer Musikinstrumente. Aus besonderen Anlässen werden zudem in unregelmäßigen Abständen kleinere Sonderausstellungen gezeigt. Im Händel-Haus finden ferner Konzerte, Vorträge, musikwissenschaftliche Konferenzen und musikalische Kinderveranstaltungen statt.

Zentrale Sammlungsbereiche sind die Gemälde- und Grafiksammlung, die Musikinstrumentensammlung und die Bibliothek mit Tonträgersammlung und Archiv. Zu den bedeutendsten Sammlungs- bzw. Ausstellungsstücken gehören ein Ruckers-Cembalo (Antwerpen 1599), eine Kirchenorgel von Johann Gottlieb Mauer (1770 für die Kirche in Tegkwitz bei Altenburg gebaut), ein Händel-Porträt des Malers John Theodore Heins (1740; Leihgabe), sowie das Friedemann Bach-Porträt von W. Weitzsch (um 1760, Leihgabe). Das bekannte Jugendbildnis Händels von Christoph Platzer wurde dem Museum 1948 gestohlen und gilt seither als verschollen.

Das Museum ist Herausgeber der musikwissenschaftlichen Reihe Schriften des Händel-Hauses in Halle (seit 1977) und weiterer Publikationen. Der Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses gibt seit 1991 die Händel-Hausmitteilungen heraus. Es wurde auch in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Das Blaubuch ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zur Zeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme.

Das Händel-Haus wurde am 14. April 2009 zum 250. Todestag des Komponisten nach achtmonatigen Renovierungsarbeiten mit einer neu gestalteten Dauerausstellung und einer Sonderausstellung zu Händel-Handschriften aus der British Library in London wiedereröffnet.

Neben dem Museum haben die Direktion der Halleschen Händel-Festspiele, die Internationale Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft sowie die Redaktion der Halleschen Händel-Ausgabe ihren Sitz im Händel-Haus.

Leiter des Händel-Hauses waren u.a. Erich Neuß und Konrad Sasse.

Literatur

  • Walter Serauky: Das Händelhaus in Halle an der Saale (Schriftenreihe der Bauhütte Roter Turm, Beiträge zur Stadt- und Kulturgeschichte Halles, Heft 4), Gebauer-Schwetschke Verlag Nachf. Jaeger und Co. KG, Halle (Saale) 1949
  • Konrad Sasse: Das Händel-Haus in Halle - Geburtshaus Georg Friedrich Händels - Geschichte und Führer durch die Ausstellungen, Kreuz-Verlag, Halle (Saale) 1958
  • Edwin Werner: Das Händel-Haus in Halle: Geschichte des Händel-Hauses und Führer durch die Händel-Ausstellung, 5. Aufl., Halle (Saale) 2007, ISBN 3910019242
Commons: Händelhaus Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 29′ 3″ N, 11° 58′ 1″ O