Ring (Schmuck)
Der Ring ist ein runder Schmuck, der u.a. an Ohren, Zehen, Nasen, aber zumeist an Fingern getragen wird (Fingerring).
Fingerring
Ein Reif, der einen Finger umschließt, ist die Grundform eines jeden Ringes. Ursprünglich wurden Ringe aus Knochen oder Stein (z.B. Bernstein), später aus Metall (Edelmetalle, aber auch Eisen) u.a. Material gefertigt und können mit einem Aufbau oder Gravuren versehen sein. Ringe hatten im Laufe der Geschichte und in Abhängigkeit des entsprechenden Kulturkreises unterschiedliche Bedeutungen. Im westlichen Kulturkreis dient der Ring im 21.Jahrhundert vor allem als Modeschmuck oder als Symbol der Ehe.
Schmuckring
Obwohl ein Ring einfach nur als Schmuck getragen werden kann, hat er oft eine zusätzliche Bedeutung. Man kann im Prinzip zwei Arten von Ringen mit besonderer Bedeutung unterscheiden: Die zeremoniellen und die funktionellen Ringe.
Zermonieller Ring
Das Anstecken und tragen zeremonieller Ringe besiegelt eine Vereinbarung zwischen zwei Menschen, die sich sehr eng verbunden fühlen. Der Ring steht so als Symbol für die Verbundenheit und stellt durch seine Kreisform die unendliche Liebe dar.
Verlobungsring
Ein Heiratsversprechen, sprich eine Verlobung, wird/kann seit der Antike auch mit dem Tragen von Verlobungsringen zum Ausdruck gebracht werden. Im 15. und 16. Jahrhundert gab es Zwillingsringe, von denen jeder Verlobten einen bis zur Trauung trug. Am Tag der Trauung wurden beide wieder zusammengefügt und die Braut trug den Zwillingsring als Ehering. Im deutschsprachigem Raum ist es üblich den Verlobungsring am linken Ringfinger zu tragen (Der vierte Finger der linken Hand, wenn man vom Daumen aus zählt).
Trauring
Der Trauring (oder Ehering) ist ein Symbol für die Ehe und der Austausch der Ringe stellt einen wichtigen Akt innerhalb der Hochzeitszeremonie dar.
In der Antike trugen sowohl die Ägypter, als auch die Römer den Trauring am linkem Ringfinger. Der Grund hierfür war der Glaube, dass eine Ader von diesem Finger aus direkt zum Herzen und damit zur Liebe führt. Der Brauch, den Trauring am Ringfinger zu tragen, hat sich bis heute erhalten. Während aber z.B. in Italien der Trauring am linken Ringfinger getragen wird, ist im deutschsprachigem Raum der rechte Ringfinger üblich.
Sowohl das Gravieren von Namen oder Inschriften in Eheringe, als auch der Besatz mit einem Diamanten hat sich ebenfalls von der Antike bis heute erhalten. Gravuren wie “Pignus amores habes” “Du hast meiner Liebe Pfand” wurden auf römischen Eheringen entdeckt.
Seine christlich, sakrale Bedeutung hat der Ehering seit spätestens Papst Nikolaus (um 850). Seit dem galt der Ehering offiziell als Sinnbild der Treue und Beständigkeit und der ehelichen Bindung. So wie der Ring kein Anfang und kein Ende hat, so soll die Beziehung des Paares und der Bund Gottes mit den Menschen ewig währen. Aber erst als sich ab dem 13. Jahrhundert die kirchliche Vermählung immer mehr durchsetzte, gehört der Ring auch zum kirchlichen Trau-Ritus.
Der einfache, goldene Ring, wie er heute als Ehering bekannt ist, wird seit dem 16. Jahrhundert getragen.
Funktioneller Ring
Die Römer übernahmen den Gebrauch des Fingerringes als funktionellen Gegenstand aus dem Orient. Das Tragen von Ringen war gesetzlich regelt: Frei geborene Bürger trugen Goldringe, Freigelassene Sklaven Silberringe und Sklaven Eisenringe.
Statussymbol
Im antiken Ägypten war der Ring u.a. ein Zeichen der Macht und diente auch zur Unterschriftsbeglaubigung (siehe Siegelring).
Giftring
Ebenfalls seit der Antike bekannt, wurde der Giftring vermutlich besonders im Zuge der politischen Machtspiele im Barock eingesetzt.
Siegelring
Siegelringe sind seit dem antiken Ägypten bekannt. Goldene Siegelringe waren bei den Römern zunächst nur den Senatoren, später aber auch den Rittern und seit der Kaiserzeit auch allen Freigeborenen erlaubt. Ein Siegelring kann gleichzeitig auch ein Amtszeichen darstellen (z.B. der Lehnsring eines Bischofs im Mittelalter). In der Neuzeit hat der Siegelring weitgehend seine Bedeutung verloren.