Bevirimat
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| Allgemeines | ||||||||||
| Freiname | Bevirimat | |||||||||
| Andere Namen |
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| Summenformel | C36H56O6 | |||||||||
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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| Arzneistoffangaben | ||||||||||
| Wirkstoffklasse | ||||||||||
| Eigenschaften | ||||||||||
| Molare Masse | 584,83 g·mol−1 | |||||||||
| Sicherheitshinweise | ||||||||||
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| Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). | ||||||||||
Bevirimat (PA-457; Hersteller: Panacos) ist ein noch nicht zugelassener Arzneistoff zur Behandlung von HIV und dessen späteren Stadien im Rahmen einer HIV-Kombinationstherapie.
Er gehört zur Gruppe der Maturations-Inhibitoren.
Geschichte
Nachdem 2005 die ersten Ergebnisse einer kleinen Studie an HIV-Patienten veröffentlicht wurden[1], wurden Ende 2005 die Daten einer placebokontrollierten IIa-Studie publiziert. Die Patienten erhielten über 10 Tage eine orale Monotherapie mit PA-457.[2] Im höchst-dosierten 200 mg-Arm, wurde durchschnittlich ein Absinken der Viruslast um 1,03 Logstufen erreicht. In der 100 mg-Gruppe waren es immerhin noch 0,48 Logstufen. Es gab auch Patienten, bei denen keine signifikanten Effekte auf die Viruslast nachweisbar waren.
Weitere Studien laufen, bzw. sind in Planung.
Pharmakologie
Bevirimat ist ein Derivat der Betulinsäure, die als Triterpencarbonsäure aus Birkenrinde isolierbar ist. Bevirimat inhibitiert die Replikation in einer späten Phase des Vermehrungszyklus, der Knospung bzw. Reifung der Virionen.[3] Durch Bevirimat wird die Umwandlung des Kapsid-Precursor (p25) in das reife Kapsid-Protein (p24) unterbrochen. Es entstehen nicht-infektiöse Viren. Bevirimat wirkt mit anderen antiviralen Substanzen synergistisch.[4]
Pharmakokinetik
Die Substanz hat eine lange Halbwertszeit. Eine einmal tägliche Gabe wird auf jeden Fall möglich sein.[5]
Nebenwirkungen
Bislang wurde Bevirimat gut vertragen.[6]
Resistenzen
Bevirimat wirkt auch gegen resistente Viren. Resistenzen traten im Menschen bislang nicht auf. Im Labor konnten Resistenzmutationen im Kapsid- und im Gag-Zielgen selektioniert werden. Hiebei handelte es sich um Punktmutationen. Daher wird eine niedrige Resistenzbarriere befürchtet. Resistente Mutanten scheinen eine geringe Replikationsfitness als Wildtyp-Viren zu haben.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Martin D, et al. The safety, tolerability, and pharmacokinetics of multiple oral doses of PA-457, the first-in-class HIV maturation inhibitor, in healthy volunteers. Abstract 551. 12th CROI 2005, Boston.
- ↑ Beatty G, Jacobson J, Lalezari J, et al. Safety and Antiviral Activity of PA-457, the First-In-Class Maturation Inhibitor, in a 10-Day Monotherapy Study in HIV-1 Infected Patients. Abstract H-416D, 45th ICAAC 2005, Washington
- ↑ Li F, Goila-Gaur R, Salzwedel K, et al. PA-457: a potent HIV inhibitor that disrupts core condensation by targeting a late step in Gag processing. Proc Natl Acad Sci U S A 2003, 100:13555-60. http://amedeo.com/lit.php?id=14573704
- ↑ Kilgore N, Reddick M, Zuiderhof M, et al. The first-in-class maturation inhibitor, PA-457, is a potent inhibitor of HIV-1 drug-resistant isolates and acts synergistically with approved HIV drugs in vitro. Abstract 509, 13th CROI 2006, Denver
- ↑ Smith P, Forrest A, Beatty G, et al. Pharmacokinetics/pharmacodynamics of PA-457 in a 10-day multiple dose monotherapy trial in HIV-infected patients. Abstract 52, 13th CROI 2006, Denver
- ↑ a b Adamson C, Salzwedel K, Castillo A, et al. Viral resistance to PA-457, a novel inhibitor of HIV-1 maturation. Abst. 156, 13th CROI 2006, Denver