Werben (Elbe)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 52′ N, 11° 59′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Stendal | |
Verbandsgemeinde: | Arneburg-Goldbeck | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,1 km2 | |
Einwohner: | 899 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 39615, 39606 | |
Vorwahl: | 039393 | |
Kfz-Kennzeichen: | SDL, HV, OBG | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 90 610 | |
Hansestadtgliederung: | zwei Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | An der Zuckerfabrik 1 39596 Goldbeck | |
Website: | www.werben-elbe.de | |
Bürgermeister: | Volkmar Haase | |
Lage der Hansestadt Werben (Elbe) im Landkreis Stendal | ||
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Die Hansestadt Werben (Elbe) liegt im äußersten Norden des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt und gehört zur Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck. Werben ist die derzeit kleinste Stadt, die sich offiziell als Hansestadt bezeichnet.
Geografie
Sie liegt am linken Ufer der Elbe nordwestlich von Havelberg an der Südroute des Elberadweges. Werben ist die derzeit kleinste Stadt in Sachsen-Anhalt. Im Ortsteil Räbel quert bei Stromkilometer 422,2 eine kombinierte Gier-Motorfähre die Elbe und schafft eine Verbindung nach Havelberg.
Zu Werben (Elbe) gehören die Ortsteile Behrendorf, Berge, Giesenslage und Räbel sowie die Wohnplätze Neu Werben und Roggehof.
Nachbargemeinden von Werben (Elbe) sind Legde/Quitzöbel und Plattenburg im Norden, Havelberg im Osten, Iden im Süden, Osterburg (Altmark) im Südwesten sowie Altmärkische Wische im Westen.
Geschichte
Die Stadt, 1005 erstmals urkundlich erwähnt, war aufgrund ihrer Lage an einem Elbübergang bereits früh von Bedeutung für Handel und Handwerk. Bei der im Stadt befindlichen Burg Pritzlawa fand 1056 eine Schlacht zwischen Sachsen und dee Liutizen statt, in der das sächsische Kontingent fast gänzlich vernichtet wurde. Hier fiel auch der Markgraf der Nordmark, Wilhelm. Im Jahr 1358 wurde sie Mitglied der Hanse. In dieser Blütezeit wurde das Elbtor erbaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Werben aufgrund seiner strategischen Lage von den Schwedischen Truppen in Besitz genommen.
Von 1898 bis 1971 war Werben über die Kleinbahn Goldbeck–Werben (Elbe) an das Eisenbahnnetz angebunden.
Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die Stadt von Werben in Werben (Elbe) umbenannte. Seit dem 1. Juni 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt. Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Behrendorf nach Werben (Elbe) eingrgliedert.
Johanniterorden
Die Stadt verfügt über die älteste Gründung des Johanniterordens auf deutschem Boden. Nach einer Pilgerfahrt in den Jahren 1158 und 1159 nach Jerusalem übertrug Markgraf Albrecht der Bär dem Orden die Kirche St. Johannis samt allem Zubehör einschließlich sechs Hufen Land. Er bedingte sich aus, dass der aus der Schenkung resultierende Ertrag „den im Spitale zu Jerusalem weilenden Armen alljährlich überschickt würde.“[2]
Neben der Kirche entstand in der Folge eine Komturei. Ältestes Zeugnis der Bautätigkeit des Ordens ist die Lamberti-Kapelle. Die Komturei war anfänglich für Sachsen, die Mark Brandenburg, Pommern und das Wendland zuständig. Später war sie die Verwaltungszentrale für die Balley Brandenburg.
Politik
Stadtrat
Bei den Gemeinderatswahlen am 14. Juni 2004 gab es folgende Ergebnisse:
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein goldbewehrter roter Adler, über ihm schwebend ein liegender goldener Halbmond und ein sechsstrahliger goldener Stern.“
Der rote Adler im Wappen von Werben ist der märkische Adler. Auf welche Weise Halbmond und Stern ins Wappen gelangten, ist unbekannt, auch ihre Bedeutung ist umstritten. Die einen sprechen diesen Zeichen jegliche Bedeutung ab, andere bringen sie mit der Johanniter-Komturei in Verbindung. Den roten Adler enthält bereits das erste Wappen aus dem 13. Jahrhundert. Halbmond und Stern erscheinen im Wappen erst nach der Reformation.[3]
Flagge
Die Flagge wurde am 19. Oktober 2009 durch den Landkreis genehmigt.
Die Flagge ist Rot-Weiß (1:1) gestreift (Querformat : Streifen waagerecht verlaufend, Längsformat: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt. [4]
Sehenswürdigkeiten

In die Storchenstadt kehren mit jedem Frühling bis zu 20 Storchenpaare ein, die ihre Horste auf den Dächern der alten Stadt errichten. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Salzkirche, die hölzerne Windmühle und der letzte erhaltene mittelalterliche Turm der Stadtmauer.
Viele der unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser drohen zu verfallen.
Gedenkstätten
Am Sportplatz erinnert eine Gedenktafel an den kommunistischen Arbeitersportler Heinz Steyer aus Dresden, der in das Strafbataillon 999 gepresst und wegen Kooperation mit Partisanen 1944 ermordet wurde.
Wirtschaft
Die Stadt Werben ist durch Abwanderung und hohe Arbeitslosigkeit geprägt. Lokale Handwerksbetriebe sind vorhanden. Die Stadt setzt auf Tourismus und Neuzuzöglinge. Am Rande der Stadt befinden sich ein kleiner Sportboothafen und ein Freibad.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Henning Göde (um 1450–1521), Jurist
- Christian Köhler (1809–1861), Maler
- gustaf nagel (1874–1952), Sonderling und Wanderprediger
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Busso V. von Alvensleben (erwähnt 1393–1432) war Herrenmeister des Johanniterordens und Komtur in Werben
- Gottfried Arnold (1666–1714), deutscher Theologe, war von 1704 bis 1707 Pfarrer in Werben
- Friedrich Schorlemmer (* 1944), evangelischer Theologe, wuchs in Werben auf
- Curt Pomp (*1932), Restaurator und Architekt, hat den Anstoß zu alljährlichen Biedermeiermärkten gegeben und macht sich im Arbeitskreis Werbener Altstadt für den Erhalt der historischen Stadt stark.
Literatur
- Lutz Partenheimer: Die Johanniterkomturei Werben in der Altmark zwischen 1160 und 1542. Ein Beitrag zur 1000-Jahr-Feier Werbens 2005 und zum 850. Geburtstag der Mark Brandenburg am 11. Juni 2007., Berlin 2005.
- Lutz Partenheimer (mit Peter Knüvener (Mitarbeit an den Gliederungspunkten 6.2.1. und 6.2.7.)): Werben. Kommende des Johanniterordens. In: Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann/Winfried Schich mit Martin Bauch/Ellen Franke/Christian Gahlbeck/Christian Popp/Peter Riedel (Hrsg.): Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (2 Bde.) (Brandenburgische Historische Studien 14). Berlin-Brandenburg 2007, S. 1289–1304.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Zeitschrift „Johanniter“ Heft 2/2007
- ↑ Lexikon Städte und Wappen der DDR (1979)
- ↑ Amtsblatt des Landkreis Nr. 24/2009 Seite 330