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NOTES

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NOTES ist die Abkürzung für Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery (auch Natural orifice transluminal endoscopic surgery; auf deutsch etwa: endoskopische Operation durch natürliche Öffnungen). Es handelt sich um ein operativ-endoskopisches Verfahren, das eine Weiterentwicklung der laparoskopischen Chirurgie und der gastroenterologischen Endoskopie darstellt.

Bei der Laparoskopie werden mittels kleiner Schnitte Instrumente in den Körper eingeführt, so werden größere Öffnungen vermieden (Minimal-invasive Chirurgie). Die NOTES verändert die Technik dahin, dass die Instrumente durch Mund, After, Vagina oder Harnröhre eingeführt werden. Über einen kleinen Schnitt in Speiseröhre, Magen, Darm, Vagina oder Blase kann der Operateur das eigentliche Operationsgebiet, beispielsweise die Gallenblase erreichen. Nach erfolgter Operation wird der Einschnitt mit Clips, Gewebeankern, Klammern oder oft auch gar nicht verschlossen.

Die Technik ist noch experimentell, wird aber bereits am Menschen durchgeführt. Aktuell kommen praktisch nur Hybridverfahren zur Anwendung bei denen ein Zugang über die Vagina und ein weiterer Zugang über den Bauchnabel (transumbilical) erforderlich ist. Wie die Gefahr innerer Blutungen zu bewerten ist, wird noch erforscht. Weitere unbefriedigend gelöste Probleme sind der Wiederverschluss der Eintrittspforte, der häufig unsterile Zugangsweg sowie die zu hohe Flexibilität des Endoskops mit der Folge kein stabiles Widerlager zur Präparation des Operationsgebietes zu haben. Aber auch die Vorteile sind beachtlich. Der Magen verfügt über weniger Schmerzrezeptoren, so dass mit weniger Betäubungsmittel (Anästhetika) gearbeitet werden kann, und die Erholungszeit ist kürzer. Die Magensäure kann eventuell vorhandene Bakterien unschädlich machen. Mit der konventionellen Laparoskopie schwer zugängliche Organe oder Körperregionen, wie das Pankreas und das Mediastinum können unter Umständen mit dieser Methode besser erreicht werden. Darüber hinaus entstehen keine sichtbaren Narben an der Körperoberfläche. Aus diesen Gründen ist die Methode gerade in Südamerika derzeit sehr populär. In Deutschland wurden ca. 500 Operationen registriert. Neben Gallenblasenentfernungen erfolgten auch Appendektomien, Dickdarmoperationen und Magenresektionen überwiegend in der Adipositaschirurgie.

Jedoch ist zu beachten, dass nicht alle Eingriffe komplett ohne Hautschnitte durchgeführt werden können; lediglich die Anzahl der Narben wird verringert. Auch liegen naturgemäß keine Langzeitergebnisse oder Berichte über negative Auswirkungen vor.

Literatur

  • Scar-free surgery through the mouth. New Scientist Nr. 2602, S. 12
  • Initial Experience with Transvaginal Sleeve Gastrectomy for Morbid Obesity by N.O.T.E.S.-First Experience in Europe. Obesity Surgery (2009)19:1055

Media:http://http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wiki_NOTES_01.jpg#filelinks