Ingrid Mittenzwei
Ingrid Mittenzwei (* 14. Mai 1929 in Bochum) ist eine deutsche Historikerin.
Ingrid Mittenzwei machte nach der Volksschule eine kaufmännische Lehre. Von 1945 bis 1947 arbeitete sie als Stenotopistin. Noch 1945 trat sie in die KPD ein und wurde 1946 Mitglied von FDJ und der SED. Die FDJ delegierte sie 1947 zum Studium. Zunächst besuchte Mittenzwei von 1947 bis 1950 die [Vorstudienanstalt]] (Arbeiter-und Bauern-Fakultät) in Halle/Saale, wo sie 1950 die Reifeprüfung erreichte. Noch im selben Jahr begann sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Geschichtsstudium, wurde aber 1951 zu einem Auslandsstudium an die Schdanow-Universität Leningrad delegiert. Dort beendete sie 1956 das Studium als Diplom-Historikerin und wurde wissenschaftliche Assistentin am Institut für Gesellschaftswissenschaft am ZK der SED (IfG) in Berlin, wo sie vorrangig zur Geschichte des Bauernkrieges und der Geschichte des Absolutismus forschte. Dort erfolgte im Februar 1963 auch die Promotion mit einer Dissertation zum Thema Der Joachimsthaler Aufstand von 1525. Seine Ursachen und seine Folgen, Gutachter waren Max Steinmetz und Horst Hoffmann. Nach der Promotion wurde Mittenzwei zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfG, später bis 1989 an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Von 1971 bis 1989 leitete sie die Forschungsgruppe Deutsche Geschichte 1648-1789 an der Akademie. An der Akademie erfolgte 1976 mit einer Schrift zum Thema Bürgertum und Staat in Preussen nach dem Siebenjährigen Kriege. Auseinandersetzungen um die Wirtschaftspolitik auch die Promotion B, von 1977 bis 1990 war sie zudem Mitglied des Redaktionskollegiums des Jahrbuchs für Geschichte des Feudalismus. Von September 1980 bis zu ihrer Pensionierung mit ihrem 60. Geburtstag im Jahr 1989 war sie Professorin an der Akademie.
Mittenzwei wurde 1982 mit dem Banner der Arbeit, 1989 dem Nationalpreis der DDR, III. Klasse ausgezeichnet. Sie lebt in Bernau bei Berlin.
Schriften
- Monografien
- Der Joachimsthaler Aufstand 1525. Seine Ursachen und seine Folgen. Akademie-Verlag, Berlin 1968. (Schriften des Instituts für Geschichte, Bd. 6)
- Preußen nach dem Siebenjährigen Krieg. Auseinandersetzung zwischen Bürgertum und Staat. Akademie-Verlag, Berlin 1979. (Schriften des Zentralinstituts für Geschichte, Bd. 62)
- Friedrich II. von Preußen. Eine Biographie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1980. [Auch bei Pahl–Rugenstein, Köln 1980 ISBN 3-7609-0512-9]
- Brandenburg-Preußen 1648-1789. Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild. Verlag der Nation, Berlin 1987. ISBN 3-373-00004-1 [Auch bei Pahl-Rugenstein, Köln 1987 ISBN 3-7609-1161-7]
- Zwischen Gestern und Morgen. Wiens frühe Bourgeoisie an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Böhlau Verlag, Wien – Köln – Weimar 1998, ISBN 3-205-98872-8 . (Bürgertum in der Habsburgermonarchie, Bd. 7)
- Herausgeberschaften
- Friedrich II. von Preußen. Schriften und Briefe. Reclam, Leipzig 1985.
Literatur
- Helmut Reinalter und Karlheinz Gerlach (Hrsg.): Staat und Bürgertum im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Studien zu Frankreich, Deutschland und Österreich. Ingrid Mittenzwei zum 65. Geburtstag. Peter Lang Verlag, 1996.
- Lothar Mertens: Das Lexikon der DDR-Historiker. Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-11673-5, S. 429.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Mittenzwei, Ingrid |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Historikerin |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1929 |
GEBURTSORT | Bochum |