Bell P-39

Der P-39 Airacobra ist ein ungewöhnlicher Jäger und Jagdbomber des Zweiten Weltkriegs.
Der Motor war hinter dem Pilotensitz angeordnet und trieb die Luftschraube über eine verlängerte Welle und ein Untersetzungsgetriebe an. So saß der Motor ziemlich genau im Schwerpunkt des Flugzeugs; außerdem ließ sich so ein Dreibeinfahrwerk realisieren und es war noch Platz für eine 37-mm-Kanone. Sehr wartungsfreundlich war diese Auslegung allerdings nicht; bei den amerikanischen und britischen Warten war das Muster nicht sehr beliebt.
Die Airacobra machte 1939 ihren Erstflug, wurde von der USAAF allerdings nicht übernommen. Eine der Ursachen war die fehlende Höhenleistung des Serienmodells, dem man den Turbolader des Prototyps gestrichen hatte. Auch die RAF war mit den Maschinen, die sie ab Oktober 1941 einsetzte, nicht zufrieden.
Die weitaus meisten Flugzeuge (über 5.000) übernahm die Sowjetunion im Rahmen des Pacht- und Leihabkommens und setzte das Muster vor allem für Tiefangriffe ein. Diese Einsatzweise und die grundsätzlich niedrigere Einsatzhöhe an der Ostfront ließen den fehlenden Turbolader leicht verschmerzen, so dass die Russen mit dem Flugzeug sehr zufrieden waren. Der mit 59 Abschüssen sehr erfolgreiche sowjetische Jagdflieger Alexander Pokryschkin flog dieses Muster ebenfalls. Die Piloten schätzten vor allem den guten Panzerschutz durch das hinten liegende Triebwerk, die sehr gute Sicht durch das weit vorne liegende Cockpit und die Fähigkeit der Maschine, Beschädigungen zu verkraften. Mit dem Dreibeinfahrgestell ließ das Flugzeug sich außerdem gut starten und landen. Auf der Minusseite standen das schlechte Überziehverhalten, eine Neigung zum Flachtrudeln und die relativ geringe Reichweite.
Die P-400 Airacobra war eine eigentlich für Großbritannien gedachte Version (mit einer 20-mm statt der 37-mm-Kanone, die aber nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor zu großen Teilen einbehalten und im Pazifik eingesetzt wurde.
Mit der XFL-1 Airabonita versuchte Bell sich 1938 auch an einer Trägerflugzeugversion, jedoch erfolglos. Besser lief es mit dem Nachfolgemuster P-63 Kingcobra.
Technische Daten
Bell P-39Q | |
Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 9,20 m |
Flügelspannweite | 10,36 m |
Tragflügelfläche | 19,79 m² |
Höhe | 3,61 m |
Antrieb | 1 Allison V-1710-85, 12-Zylinder V-Motor mit 1.200 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 621 km/h in 2.895 m Höhe |
Normale Reichweite | 1.080 km |
Besatzung | 1 Mann |
Dienstgipfelhöhe | 10.690 m |
Bewaffnung | Eine 37 mm Kanone, vier 12,7 mm MGs; eine 226 kg Bombe |
Gesamtgewicht | 3.810 kg |