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Antonie Rädler (* 14. Dezember 1899 in Wigratzbad; † 9. Dezember 1991 ebenda) war die Begründerin der Gebetsstätte Maria vom Sieg Wigratzbad im Landkreis Lindau im Westallgäu. Seit 1988 ist die Gebetsstätte auch Hauptsitz der Priesterbruderschaft Sankt Petrus FSSP.
Leben
Antonie war die jüngste Tochter des Landwirtes und Metzgers Andreas Rädler. Sie hatte noch drei weitere Schwestern. Der Vater betrieb neben seiner Landwirtschaft eine Metzgerei in Wigratzbad. Antonie gründete zu Beginn des Tausenjährigen Reichesgründete mit mehreren Freundinnen eine marianische Kongregation, die an den Sonntagen nachmittags in der Pfarrkirche in Wohmbrechts betete. Antonie führte 1936 im nahen Lindau am Bodensee einen Metzgereigeschäft der Familie. Unter anderem brachte Antonie an einem zentralen Ort des Geschäftes ein Marienbild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt an. 1936 kam eine Gruppe von SA-Leuten mit einem Hitlerbild in die Metzgereifiliale verlangte die Entfernung des Marienbildes und das Anbringen des Hitlerbildes, was nicht geschah. Einige Tage später wurde Antonie bei ihrem nächtlichen Heimgang in Lindau von Unbekannten überfallen und bedroht. Sie konnte aber entkommen. 1937 ließ Antonie eine Kapelle auf dem Grundstück ihrer Eltern errichten. Sie bekam den Namen Unsere Liebe Frau, die unbefleckte Mutter vom Sieg. Am 21. November 1937 wurde Antonie zum erstenmal verhaftet von der Geheimen Staatspolizei verhaftet tagelang verhört und in das Gefängnis Katzenstadl nach Augsburg gebracht. Am 8. Dezember sollte die Kapelle geweiht werden, was die Polizei verbot. Am 18. Dezember 1937 wurde Antonie aus dem Gefängnis entlassen.
1940 sollte sie wiederum verhaftet werden. Sie floh sie in den Bregenzer Wald und versteckte sich dort mehrere Jahre bei einer bekannten Familie. Während der Zeit wurde sie ständig von der Gestapo im Deutschen Reich gesucht. Gegen Ende des Krieges bekam sie eines Tages so große Angst, dass sie ihr Versteck verließ und nach Hause lief. Antonie kam nach Wigratzbad zurück, wo sie der Vater in der Scheune versteckte, bis der Krieg zu Ende war. Nach dem Krieg besetzten die Franzosen das Allgäu und beschossen mit 180 Granaten Wigratzbad. Über 180 Granaten schlugen in der Nähe der Kapelle ein, die aber keinen Schaden erlitt. In den Nachkriegsjahren errichtete Antonie Rädler neben der Kapelle ein Sanatorium für krebskranke Menschen, das nach dem Tode des geschäftsführenden Arztes im Jahre 1982 aufgegeben werden musste und zu einem Pilgerheim umgewandelt wurde. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung während der NS-Zeit baute sie die größere Kapelle Maria vom Sieg In all diesen Jahren hielt sie regelmäßig die Gebetsnächte in der Kapelle allwöchentlich in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag und jeden Samstag bis Mitternacht.
Frau Rädler sagte schon früh voraus, dass an ihrer Gebetsstätte einmal ein von Rom approbiertes Priesterseminar entstehen würde. 1988 drei Jahre vor ihrem Tod ließ sich die Petrusbruderschaft auf dem Gelände der Gebetsstätte nieder.
Der Augsburger Bischof Stimpfle zelebrierte am 12. Dezember 1991 selbst die Beerdigung von Antonie Rädler. Er nutzte die Gelegenheit in der Predigt sein Urteil über den Ursprung und die Sendung der Gebetsstätte darzulegen.