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Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft

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Karte des Verlaufs der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn
[[Bild:Prinz wilhelmbahn01.jpg thumb|Gedenktafel für die Erbauung der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn am Bahnhof Neviges]]

Der Name Prinz-Wilhelm-Eisenbahn bezeichnet die Eisenbahnlinie zwischen Essen und Wuppertal, deren erstes Teilstück 1831 als Pferdebahn eröffnet wurde.

Geschichte

Projektierung

Friedrich Harkort, der Erbauer dieser Bahn, hatte 1828 eine Eisenbahn von der Ruhr bis nach Wuppertal in Vorschlag gebracht und hierfür erstmalig in Deutschland eine Aktiengesellschaft für einen Eisenbahnbau gegründet. Er hatte sich in England von der Funktionsfähigkeit solcher Bahnen überzeugt, und bereits 1825 in einem Artikel in der Zeitschrift "Hermann" dafür geworben.

Die Zeit war jedoch in Preußen noch nicht dafür reif. Man sah keine Notwendigkeit und gab auch kein Geld dafür aus. Fortschrittlich denkende Industriepioniere wie Harkort hatten deshalb einen schweren Stand. So wurde letztendlich die Deilthaler Eisenbahn (sie führte durch das Deilbachtal) nur als Schmalspurbahn und den Antrieb durch Pferde erbaut. Ihre Funktion war ausschließlich für den Transport von Steinkohlen gedacht. Davon wurden durch die sich immer weiter verbreitenden Dampfmaschinen große Mengen im Bergischen Land gebraucht, die beispielsweise in der Textilindustrie oder in Großschmieden eingesetzt wurden.

Einweihung

Am 30. September 1831 wurde die Deilthaler Eisenbahn, zwischen Hinsbeck (Essen-Kupferdreh) (an der Ruhr) und Nierenhof bei Langenberg durch den Bruder des damaligen Königs, Prinz Wilhelm, feierlich eingeweiht. Die Bahn durfte sich seitdem "Prinz - Wilhelm - Eisenbahn" (PWE) nennen. Der Prinz und seine Familie befuhren an diesem Tag die Eisenbahn in einem mit Teppichen ausgeschlagenen Kohlenwagen.

Personenverkehr

An den Personentransport wurde damals überhaupt nicht gedacht. Prinz Wilhelm von Preußen war somit 4 Jahre vor der legendären Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) wohl der erste Eisenbahnpassagier in Deutschland. Offiziell wird in allen Quellen die Bayerische Ludwigsbahn als erste Deutsche Eisenbahn angegeben, da diese als erste Bahn für den Personenverkehr und mit einer Dampflok ausgerüstet war, obwohl sie auch zu zwei Dritteln mit Pferden betrieben wurde.

Dampfbetrieb

Die Gesamtstrecke zwischen Essen- Steele und Wuppertal-Vohwinkel wurde 1847 als dampfbetriebene Eisenbahn in Betrieb genommen.

Konsolidierung und Renovation

1862 wurde die Strecke von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn aufgekauft, die schon Jahre zuvor die Verwaltung der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn übernommen hatte. Gleichzeitig wurde die Spitzkehre bei Neviges beseitigt, so dass ein durchgehender Betrieb zwischen Vohwinkel und Steele möglich war.

Neuzeit

Am 15. Dezember 2003 wurde diese Strecke auf elektrischen Betrieb umgestellt und wird seither von der zwischen Haltern am See und Wuppertal-Hauptbahnhof verkehrenden S 9 befahren. Im Rahmen des Ausbaus der Strecke wurden die Haltepunkte Wülfrath-Aprath und Velbert-Rosenhügel neu gebaut. Der Haltepunkt Velbert-Neviges wurde verlegt.