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Christentum in Aserbaidschan

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Das Christentum ist in Aserbaidschan eine Minderheit.

Aserbaidschan befindet sich auf dem Weltverfolgungsindex 2009 des Hilfswerks Open Doors auf Platz 27 der Staaten, die Christen am meisten verfolgen.[1]

Das Christentum hat in Aserbaidschan meist keinen guten Ruf, unter anderem weil Christen mit dem verfeindeten Armenien in Verbindung gebracht werden. In aserbaidschanischen Medien werden Christen oft angegriffen (zum Teil werden sie als Kriminelle dargestellt), in der Gesellschaft teilweise eingeschüchtert. Die Abkehr vom Islam wird als "Verrat an der Nation" gesehen. Auf Christen wird von den Behörden oft massiver Druck ausgeübt, damit sie zum Islam übertreten.[2]

Konfessionen

1998 waren 3,8 % der Bevölkerung russisch-orthodox. Es gibt eine russisch-orthodoxe Eparchie in Aserbaidschan. Des Weiteren gibt es die orthodoxe Minderheit der Udis von etwa 8000 Menschen sowie 11 Gemeinden von Molokanen.

Nur in Berg-Karabach (das derzeit von armenischen Truppen besetzt ist) existiert eine Armenisch-Apostolische Kirche.

Schätzungsweise gibt es weniger als 7000 Protestanten. Außerdem haben die Jehovas Zeugen dort 6 Gemeinden.

Die Römisch-katholische Kirche in Aserbaidschan ist sehr klein, es gibt lediglich eine römisch-katholische Gemeinde mit ca. 390 Mitgliedern.[3]

Rechtssituation

Die Aserbaidschanische Verfassung gewährt allem Religionsgemeinschaften formal Religionsfreiheit. Allerdings müssen sich alle Religionsgemeinschaften registrieren. Nicht registrierte christliche Gemeinden sind somit illegal.

Die Herstellung, die Einfuhr oder der Verkauf von Bibeln ohne ausdrückliche staatliche Genehmigung gelten als Straftat. Oft werden die Aktivitäten der christlichen Gemeinden von dem staatlichen Komitee für religiöse Angelegenheiten oder der Geheimpolizei beobachtet und kontrolliert.

Im Mai 2009 sind in Aserbaidschan ein neues Religionsgesetz und damit verbundene Novellen zum Verwaltungs- und Strafgesetz in kraft getreten. Religionsgemeinschaften, die sich nicht vor Januar 2010 registrieren lassen, werden nicht akzeptiert. Von christlichen Gemeinden wird nun befürchtet, bei Ablehnung der Neuregistrierung ihren rechtlichen Status zu verlieren.[2]

Quellen

  1. Weltverfolgungsindex 2009
  2. a b Christenverfolgung in Aserbaidschan
  3. Adherents.com