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Mingrelien

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Mingrelien oder Megrelien (georgisch Samegrelo) ist eine Landschaft im Westen Georgiens, angrenzend an Abchasien am Schwarzen Meer gelegen.

Die Bevölkerung sind ethnische Kolcher, gehören zur südkaukasischen Bewölkerung, wie die Georgier und Swanen. Sie werden als Mingrelier oder Megrelier bezeichnet. Vom 16. bis 19. Jahrhundert war Mingrelien ein autonomes Fürstentum, das in den 1860er Jahren durch Russland annektiert und aufgelöst wurde.

Fürsten von Mingrelien

  • Vardan I. Dadiani (legendär)
  • Vardan II. Dadiani 1184-ca. 1213
  • Serghil Dadiani 1213-ca. 1250
  • Vardan III. Dadiani ca. 1250-ca.1260
  • Tsotne Dadiani ca. 1260-ca. 1300
  • Giorgi I. Dadiani ca. 1300-1323
  • Mamia I. Dadiani-Gurieli 1323-1345
  • Giorgi II. Dadiani-Gurieli 1345-1384
  • Vamek I. Dadiani 1384-1396
  • Mamia II. Dadiani 1396-1414
  • Liparit I. Dadiani 1414-1470
  • Samsan ed-Daula Dadiani 1470-1474
  • Vamek II. Dadiani 1474-1482
  • Liparit II. Dadiani 1482-1512
  • Mamia III. Dadiani 1512-1532
  • Levan I. Dadiani 1532-1546
  • Giorgi III. Dadiani 1546-1574
  • Mamia IV. Dadiani 1574
  • Giorgi III. Dadiani (2. Mal) 1574-1582
  • Mamia IV. Dadiani (2. Mal) 1582-1590
  • Mamuka I. Dadiani 1590-1611
  • Levan II. Dadiani 1611-1657
  • Liparit III. Dadiani 1657-1658
  • Vamek III. Dadiani 1658-1661
  • Levan III. Dadiani 1661-1681
  • Levan IV. Dadiani 1681-1691
  • Giorgi IV. Txikovani 1691-1715
  • Katsia I. Dadiani 1704-1710
  • Bejan Dadiani 1715-1728
  • Otia Dadiani 1728-1744
  • Katsia II. Dadiani 1744-1788
  • Grigol Dadiani 1788-1791
  • Mamuka II. Dadiani 1791-1793
  • Tariel Dadiani 1793-1794
  • Grigol Dadiani (2. Mal) 1794-1802
  • Tariel Dadiani (2. Mal) 1802
  • Grigol Dadiani (3. Mal) 1802-1804
  • Levan V. Dadiani 1804-1840
  • David Dadiani 1840-1853
  • Nicolau Dadiani 1853-1867

Nach Meyers

Mingrelien (Mingreul, "Land der tausend Quellen"), ehemals selbständiges Fürstentum in Kaukasien, am Schwarzen Meer, zwischen Abchasien (im Norden) und dem Fluß Rion (im Süden), gehörte später zu Persien, fiel 1804 an Rußland und bildet seit 1867 einen Teil des russisch -kaukasischen Gouvernements Kutais (die Kreise Sugdid und Senak) mit zusammen 4625qkm (84 QM) und (1873) 175,438 Einwohnern.

Das Land ist gebirgig (im innersten Teil sogar Hochgebirge), im Süden morastig. Die Fruchtbarkeit des Bodens bei hoher Temperatur und feuchter Luft gewährt einen außerodentlichen Vegetationsreichtum. Hauptprodukte sind: Getreide, Mais, Baumwolle, Tabak, Wein, Öl, Hirse, Holz, Seide, Honig, Pferde.

Die Mingrelier oder, wie sie sich selbst nennen, Kadzariai bewohnen nicht allein M., sondern auch Odischi und Gurien am Schwarzen Meer. R. v. Erckert berechnet ihre Gesamtzahl auf 215,000 Seelen. Nach Sprache und Sitte sind sie ihren Nachbarn, den Georgiern und Suanethen, verwandt, aber sehr träge. Sie haben tscherkessische Kleidung angenommen und bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche.

-M. ist das Kolchis der Alten., bildete dann einen Teil von Georgien und ward bei der Teilung dieses Landes (1241) zu Imerethi geschlagen. Die Könige von Georgien ließen das Land durch Gouverneure verwalten, deren einer, Dadian, sich unabhängig machte und Stammvater der nachherigen Fürsten von M. wurde. Der ehemalige Zar von M. führte den Titel "Fürst des Schwarzen Meers". Seine Residenz war Isgaur oder Iskuriah (das alte Dioskurias) am Schwarzen Meer, zugleich der Haupthandelsplatz des Landes. Vgl. Rad de, Reisen im mingrelischen Hochgebirge (Tiflis1866); Erckert, Der Kaukasus und seine Völker (Leipz. 1887).

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

Literatur