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Región de Tarapacá

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tarapacá (Region I)
Regionen Chiles
Hauptstadt Iquique
Provinzen Iquique (c. Iquique)

Tamarugal (c. Pozo Almonte)

Ministerpräsident Patricio Zapata Valenzuela
Fläche

  - Total
  - in %

6.Platz in Chile

59.099,1 km²
7,8 %

Einwohner

  - Volksbefragung 2002
  - Einwohnerdichte

10. Platz in Chile

428.594
7,25 Einwohner/km²

Wirtschaftskraft

 • Total
 • Pro Kopf


US$: 6.100.000.000
US$: 14.200

ISO 3166-2 CL-TA

Tarapacá ist die nördlichste Region von Chile (Region I).

Tarapacá wurde durch seine riesigen Salpeter- und Guano-Vorkommen in der Atacama-Wüste bereits um 1800 sehr bekannt. Die Atacama-Wüste gehört zu den trockensten Gebieten der Erde.

Tarapacá besteht aus den beiden Provinzen Iquique und Tamarugal):

Provinzen Hauptstadt Prov. Kommune
Iquique Iquique 5 Alto Hospicio
6 Camiña
7 Colchane
8 Huara
9 Iquique
10 Pica
11 Pozo Almonte


Geschichte

Bereits um 1809 begann der großflächige Abbau von Salpeter, dieser wurde zur Sprengstoff-Produktion und als Düngemittel eingesetzt. Ab 1853 wurde der Abbau durch Einsatz von Dampfmaschinen stark beschleunigt.

Um den Transport zu beschleunigen errichtete man 1871 eine Eisenbahntrasse vom Hafen Iquique zum Gebiet La Noria, gefolgt von der Eisenbahnstrecke Pozo Almonte zum Hafen Pisagua. Die südlichste Eisenbahnstrecke reichte bis Lagunas. An den gesamten Strecke reihte sich ein Salpeterwerk ans andere. Peru selbst baute im Gebiet Guano ab und finanzierte damit große Teile seines Staatshaushalts. Es stellte sich aber heraus, dass Salpeter ein wesentlich leistungsfähigerer Dünger war. Peru wurde ab 1877 seinen Guano nicht mehr los, mehr als 650.000 Tonnen lagen in den Häfen.

Zwischen den chilenischen Salpeterwerks-Betreibern und der bolivianischen Regierung kam es 1879 zum Streit. Die bolivianische Regierung hatte hohe Steuern auf Salpeter eingeführt, die die Chilenen nicht bezahlen wollten. Bolivien beschlagnahmte daraufhin die Salpeterwerke. Die chilenische Armee besetzte daraufhin die bolivianischen Häfen, wie die Stadt Antofagasta.

Chile bekämpfte Bolivien und Peru im Salpeterkrieg von 1879 bis 1883. Nachdem die Chilenen die bolivianischen Hafenstädte besetzt hatten, schickte der bolivianische Diktator Hilarión Daza im April 1879 seine Truppen aus Richtung Arica, um Peru zu unterstützen. Der Vorstoß endete kläglich, die Truppen verdursten fast in der Atacama-Wüste und mussten umkehren. Das Versagen führte zur Absetzung von Daza. Die Seegefechte von Iquique und von Punta Gruesa am 21. Mai 1879 hatten die Vorentscheidung für die Erringung der chilenischen Seeherrschaft gebracht.

Die Provinz Tarapacá fiel schließlich im Vertrag von Ancón 1883 von Peru an Chile.

Die Städte Arica und Tacna blieben noch lange von Chile besetzt. Erst 1929 wurde Arica Chile zugeschlagen und Tacna verblieb bei Peru.

Die Region wurde häufig von schweren Erdbeben und Tsunamis heimgesucht, die viele Zerstörungen anrichteten (z. B. in Arica 1868). Zuletzt kam es am 14. November 2007 zu einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala. Am schwersten betroffen waren die Stadt Tocopilla und der Ort María Elena in der Nähe des Epizentrums etwa 170 Kilometer nordöstlich von Antofagasta.

Am 8. Oktober 2007 wurden die närdlichsten Provinzen Arica und Parinacota abgetrennt um eine neue Region zu schaffen, die XV. Region oder Región de Arica y Parinacota.

Geographie und Klima

Salar de Talar in der Atacamawüste

Tarapacá liegt am Pazifischen Ozean. Bereits kurz hinter der Küste beginnt die Atacama-Wüste. Im Osten liegen die Vulkane der West-Kordillere in Zentral-Anden. Hier liegen auch die riesigen Salzseen.

Die größten Städte sind die Hauptstadt Iquique, Tarapacá, und Pisagua.

Die Hauptstadt Iquique hat rund 227.000 Einwohner. Hauptattraktionen sind hier der lange Pazifikstrand, die Salpetergeschichte und prähistorische Funde aus der Zeit der Inkas.

Die Region Tarapacá umfasst 41.800 km² und ist mit rund 445.000 Menschen relativ dünn besiedelt.

Wichtige Flüsse sind der Río Lauca und der Río Lluta.

Die Region ist extrem trocken, es gibt kaum Regenfälle. Einzig die Anden speisen die Flüsse, von denen viele in der Wüste bzw. in Salzseen enden.

Sehenswürdigkeiten

Theater von Iquique

Die Küstenstadt Iquique bietet weitläufige Strände und viele geschichtliche Orte.

Die verfallenen Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke 50 km östlich von Iquique sind seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO. Diese Geisterstädte sind ein gern besuchtes Ziel in der Atacamawüste.

"Geisterstadt" Humberstone

Wirtschaft

Der Bergbau ist die wichtigste wirtschaftliche Aktivität. Die Häfen spielen deshalb eine wichtige Rolle, denn sie dienen dem Export von Erzen, Schwefel und Salpeter. Auch spielt der Fischfang und die Verarbeitung von Erdöl eine Rolle. Aufgrund der langen Strände spielt auch der Fremdenverkehr eine bedeutende Rolle.