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Rued Langgaard

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Rued Langgaard (* 1893 in Kopenhagen, Dänemark; † 1952 in Ribe) dänischer Komponist und Organist.

Langgaard ist einer der Komponisten, die es noch zu entdecken gilt, dazu ist er selbst in der dänischen Musikgeschichte ein Einzelgänger, der stilistisch in keine Schablone passt, mit seinem umfangreichen Oeuvre gehört er aber zu den wichtigsten skandinavischen Komponisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Langgaard wuchs in einer musikalischen Familie auf, die Eltern waren beide Pianisten. So erhielt er früh eine umfassende musikalische Ausbildung und galt schon mit 11 Jahren als exzellenter Organist. 1913 wurde seine einstündige erste Sinfonie "Klippepastoraler" (Felsen-Pastorale) von den Berliner Philharmonikern uraufgeführt. Seine 11. und 12. Sinfonie dauern hingegen nur einige Minuten - sinfonische Miniaturen. Trotz einiger früher Erfolge war sein Leben eher von Zurückgezogenheit und fehlender Anerkennung gezeichnet, dies hat mehrere Gründe. Zum einen war da der Schatten von Carl Nielsen, dem großen dänischen Komponisten. Als Nielsen einen eher klaren, klassizistischen modernen Weg einschlug, schwelgte Langgaard in symbolistisch-romantischen Werken und sprach von "göttlichen Eingebungen". Sein Werk ist geprägt von eine extatischen Empfindungen und überhöhten Emotionen, aber ebenso von einem genial angewendeten Handwerk und spontan-querdenkender Kreativität, die nahezu avantgardistische Werke wie die Sphärenmusik (1916-1918) hervorbrachte. Langgaard durchquert kreuz und quer die Stilistiken der Musikgeschichte zwischen Expressionismus, romantischem Sentiment und ersten Minimalismusexperimenten. Wegbegleiter erinnern sich an einen exzentrischen, sensiblen Musiker, introvertiert und von der Welt bedrängt, aber mit großer Ernsthaftigkeit und Visionen. Erst mit 47 Jahren erhielt Langgaard eine Organistenstelle im Dom zu Ribe, wo er achtundfünfzigjährig starb. Sein Nachlaß, über 400 Kompositionen, geriet in Vergessenheit, erst Ende der sechziger Jahre wurde er durch Musikwissenschaftler und Interpreten wiederentdeckt, sogar György Ligeti ließ sich durch Kompositionen von Langgaard inspirieren, heutzutage liegen bei verschiedenen Labels vor allem von seinen Sinfonien Aufnahmen vor, Konzerte im deutschen Raum sind sehr selten.

Langgaards Werke

Das umfangreiche Werk läßt sich hier nur in einem Überblick darstellen, Langgaard schrieb die Oper "Antikrist", 16 Sinfonien, 7 Streichquartette, Kammermusik, sehr viele Orgel- und Klavierwerke sowie Vokalmusik mit Orchester und Klavier, wichtigstes Werk hierbei die Sphärenmusik für Sopran, Chor, Orchester und Fernorchester (1916-1918)

Die Sinfonien

  • 1. Sinfonie "Klippepastoraler" 1908-11
  • 2. Sinfonie "Vaarbrud" 1912-14, 1926-33 rev.
    • mit Sopran Solo
  • 3. Sinfonie "Ungdomsbrus" 1915-16
    • mit Klavier Solo und gem. Chor ad libitum
  • 4. Sinfonie "Løvfald" (Herbstpfade) 1916/1920
  • 5. Sinfonie "Steppenatur" (Steppennatur) 1931, Erstfassung 1917/1918
  • 6. Sinfonie "Det Himmelrivende" (Das Himmelreißende) 1919-20, 1928-30 rev.
  • 7. Sinfonie "Ved Tordenskjold i Holmens Kirke" 1925-26, 1930-32 rev.
  • 8. Sinfonie "Minder ved Amalienborg" 1926-34
    • mit gem. Chor
  • 9. Sinfonie "Fra Dronning Dagmars By" 1942
  • 10. Sinfonie "Hin Torden-Bolig" 1944-45
  • 11. Sinfonie "Ixion" 1944-45
  • 12. Sinfonie "Hélsingeborg" 1946
  • 13. Sinfonie "Undertro" 1946-47
  • 14. Sinfonie / Suite "Morgenen" 1947-48, 1951 rev.
    • mit gem. Chor
  • 15. Sinfonie "Søstormen" 1949
    • mit Bariton-Solo und Männerchor
  • 16. Sinfonie "Syndflod af Sol" 1950-51