Pantheon (Rom)
Ein Pantheon (von griechisch pan "alle" und theoi "Götter") ist ein allen Göttern geweihtes Heiligtum.
Das bekannteste und heute noch erhaltene Pantheon ist das Gebäude, das Kaiser Hadrian auf dem Marsfeld in Rom zwischen 118 und 128 n. Chr. erbauen ließ.
Anstelle eines Tempels, den Agrippa um 27 v. Chr. am gleicher Ort hatte errichten lassen und der einem Brand zu Opfer fiel, entstand ein überwölbter Rundbau von ca. 43 m Innendurchmesser und -höhe mit einem vermutlich später hinzugefügten, dreischiffigen Portikus mit korinthischen Säulen. Die Fassade des ursprünglichen Gebäudes ist in Teilen zwischen Portikus und Hauptgebäude erhalten geblieben.
Das Hauptgebäude des Pantheons ist großenteils aus Ziegeln gebaut. Die gewaltige Kuppel ist durch Kassetten verstärkt, der Schlußstein hat eine neun Meter große Öffnung, die als einzige Lichtquelle dient. Da das Gebäude im Inneren ebenso breit wie hoch ist, berührt die Kuppel - als vollständige Kugel gedacht - genau den Boden.
609 wurde das Pantheon als "Santa Maria ad Martyres" zur christlichen Kirche geweiht. Im 17. Jahrhundert veranlaßte Papst Urban der VIII. die Entfernung der bronzenen Ornamente aus dem Gewölbe und ließ sie für das Altartabernakel des Petersdoms verwenden. Die Wandverkleidung unterhalb der Kuppel wurde wiederholt verändert, das Gebäude als ganzes gehört jedoch zu den am vollständigsten erhaltenen Bauten der römischen Antike. (Die in der Abbildung wiedergegebene Wandgestaltung stellt eine heute nicht mehr in allen Punkten gültige Rekonstruktion vom Ende des 19. Jahrhunderts dar.)
Das Pantheon wurde zum Prototyp für zahllose Kuppelbauten von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, z.B. für Palladios Villa Rotonda bei Vicenza, den Petersdom in Rom, Jules Hardouins-Mansarts Invalidendom und Souflots Kirche Saint-Geneviève (später [[Panthéon (Paris)|Panthéon) in Paris, Schinkels Altes Museum in Berlin und Thorntons Kapitol in Washington. Sein striktes Raumprogramm war auch Vorbild für die Revolutionsarchitektur gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Der Maler Raffael und mehrere italienische Könige sind unter dem Pantheon begraben.
In der Religionswissenschaft bezeichnet Pantheon ein System von Göttern innerhalb einer polytheistischen Religion wie z.B. dem Hinduismus.