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Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Formatierung

Idealerweise führt man beim ersten Auftreten eines arabisches Namen oder Begriffs in Klammern dessen arabische Schreibweise auf. Wer mit der arabischen Tastaturbelegung nicht klar kommt, kann dazu auch ein Helferlein verwenden. Arabische Begriffe sollten im Text kleingeschrieben und kursiv formatiert werden, arabische Namen normal.

Einige Buchstaben der arabischen Schrift werden in der Wikipedia mit mehreren lateinischen Buchstaben transkribiert. Dabei kommt es hin und wieder zu Zweideutigkeiten, so ist نسخ n-s-ch nicht n-sch. In diesen Fällen sollten die zusammengehörigen Buchstaben unterstrichen werden: nasch. Dies erreicht man mit folgenden HTML-Tags: nas<u>ch</u>.

Koranzitate

Im Artikel Koran sind eine ganze Reihe deutscher Koranübersetzungen aufgeführt. Die für den deutschen Sprachraum übliche wissenschaftliche Übersetzung ist Der Koran. Übersetzung von Rudi Paret. Stuttgart 51989. ISBN 3-17-010854-9. Sie sollte auch in der Wikipedia verwendet werden.

Übersetzung arabischer Begriffe

Für die deutsche Übersetzung arabischer Begriffe ist zuerst Hans Wehr: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Wiesbaden 1998. ISBN 3-447-01998-0. maßgeblich, bei koranischen zusätzlich die bereits genannte Koranübersetzung von Rudi Paret. Andere Übersetzungsvarianten sollten aus deutschsprachiger wissenschaftlicher Literatur stammen, die dann im Abschnitt «Literatur» des jeweiligen Artikels aufzuführen ist.

Arabische Transkription

Der besseren Lesbarkeit wegen wird in Wikipedia für arabische Begriffe und Namen eine vereinfachte Transkription verwendet, die mit den Mitteln der deutschen Orthographie möglichst nahe an die Originalaussprache herankommen soll. Sind für einen Begriff zahlreiche Schreibvarianten in Umlauf (z.B. Jihad, Djihad, Dschihad), sollte der Artikel nach der Wikipedia-Transkription angelegt werden, für die häufigsten Varianten kann man Weiterleitungen einrichten. Damit der Begriff auf jeden Fall gefunden wird, sollte man die alternativen Schreibweisen in der Einleitung oder einem gesonderten Abschnitt des Artikels aufführen.

Besonders aufzupassen gilt es bei Übersetzungen aus dem Englischen, das eine abweichende Transkription verwendet: sh muss man hier in sch, j in dsch, kh in ch umwandeln. Doppel-E (e) wird in der deutschen Transkription zu i (engl. al-Jazeera -> deutsch al-Dschazira). Ein h am Schluss wird nicht geschrieben.

Hamza im Wortinneren wird mit einem Apostroph (') markiert.

Bei der Schreibweise arabischer Namen ist zu beachten, dass es in der arabischen Orthographie nur die Vokale a, i und u gibt. Die in Büchern und Zeitungen häufig zu findende Schreibweise mit o oder e stellt eine Konzession an die Aussprache dar. Korrekt heißt es also "Muhammad" anstelle von "Mohammed". Die (umgangssprachlich gebräuchlichen) Vokale e und o bitte nur in Ausnahmefällen verwenden, wenn etwa ein Name in dieser Form so bekannt geworden ist, dass sich keine transkribierte Fassung etabliert hat (zum Beispiel: Osama bin Laden, aber Ussama Ibn Munqidh).

Langvokale und Diphtonge

Durch die Umstellung der Wikipedia auf Unicode ist inzwischen eine korrekte Schreibung der langen Vokale des Arabischen mit Überstrich möglich (ā, ī, ū). Da Langvokale bedeutungsunterscheidend und für die Aussprache wichtig sind, sollten sie bei allen Begriffen, die nicht eingedeutscht sind, gesetzt werden. Bei im Duden vorhandenen Lemmata empfiehlt sich eine nachgestelle kursive und generell kleingeschriebene Transkription am Artikelanfang, also «Islam (islām)», aber «ʿAlī ibn Abī Tālib».

Für Diphthonge empfiehlt sich die Schreibung au und ai statt (des theoretisch auch korrekten) aw und ay.

  ا ب ت ث ج ح خ د ذ ر ز س ش ص ض ط ظ ع غ ف ق ك ل م ن و ي ه
Name ʾalif bāʾ tāʾ ṯāʾ ğīm ḥāʾ ḫāʾ dāl ḏāl rāʾ zāī sīn šīn ṣād ḍād ṭāʾ ẓāʾ ˁayn ġayn fāʾ qāf kāf lām mīm nūn wāw yāʾ hāʾ
ZDMG a, i, u, ā b t ğ d r z s š ʿ ġ f q k l m n u, ū, w i, y, ī h
Wikipedia a, i, u, ā b t th dsch
ddsch*
h ch d dh r z s sch s d t z ʿ gh f q k l m n u, ū, w i, y, ī h

* bei Konsonantenverdoppelung

Generelles

Der Artikel al wird mit Bindestrich ans folgende Wort angeschlossen. Bei Sonnenbuchstaben (siehe Arabisches Alphabet) wird die Assimilation ausgeschrieben: at-Tabari, Harun ar-Raschid.

Personennamen

Da arabische Personennamen in ihrer Vollform sehr lang sind, sollte als Artikeltitel der Namensbestandteil gewählt werden, unter dem der Betreffende bekannt ist. Keinesfalls bitte alle Vornamen und Ehrentitel mit aufnehmen. In der Einleitung des Artikels sollte der Name dann voll ausgeschrieben werden.

Wenn es eine latinisierte Fassung gibt, sollte dafür eine Weiterleitung angelegt werden. Nur wenn der lateinische Name wesentlich bekannter ist als der arabische, steht der Artikel unter dem lateinischen Titel (Avicenna für Ibn Sina, aber Al-Ghazali statt Algazel).

Der Artikel al, wenn Namensbestandteil, zählt mit zum Titel. In alphabetischen Listen jedoch bitte nicht alle unsere Araber unter al- einsortieren ;-) Hinweis: den Artikel al nicht verwechseln mit dem Substantiv Al (Familie), das in Dynastie-Bezeichnung mitunter auftaucht (z. B. Al Saud). Dieses Al wird groß und ohne Bindestrich geschrieben.

Die Namensbestandteile Abu, Umm, Ibn und Bint werden ohne Bindestrich und klein geschrieben, außer bei Fällen, in denen die Zusammensetzung mit Ibn, Abu, Bint oder Umm alleinstehend als Eigenname verwendet wird (z. B. Ibn Sina).

Siehe auch: Arabische Namen

Persische Transkription

  ا ب پ ت ث ج چ ح خ د ذ ر ز ژ س ش
Name alef be pe te se, sa dschim tsche he che, cha dāl zāl re, rā ze, zā že, žā sīn šīn
Wikipedia ā b p t s dsch
ddsch*
tsch h ch d z r z ž s sch

* bei Konsonantenverdoppelung


  ص ض ط ظ ع غ ف ق ک گ ل م ن و ه ي
Name sād zād 'ayn ghayn fe, fa ghāf kāf gāf lām mīm nūn wāw he, hā ye, yā
Wikipedia s z t z ' gh f gh k g l m n ū, w h ī, y

Konsonanten

Das Persische wird mit der arabischen Schrift und vier zusätzlichen Zeichen geschrieben:

  • پ – p
  • چ – tsch
  • ژ – ein weiches sch wie in französisch «Journal» (in der Wikipedia als ž transkribiert, s.o.)
  • گ – g

Einige der arabischen Konsonanten verlieren ihren ursprünglichen Lautwert und dienen hauptsächlich der Schreibung der zahlreichen arabischen Lehnwörter in Originalorthographie.

Folgende Konsonanten werden dadurch gleich ausgesprochen:

  • ح und ه als h
  • ث, س und ص als stimmloses s
  • ذ, ز, ض und ظ als stimmhaftes s (transkribiert als z)
  • غ und ق gh als Rachen-r

Das ک wird in der finalen und isolierten Form grafisch etwas anders ausgeführt als im Arabischen (ك).

Vokale

Vokale werden nach dem Persisch-deutschen Wörterbuch von Heinrich F. J. Junker und Bozorg Alavi (ISBN 3-447-04561-2) oder dem Universal-Wörterbuch Persisch von Khosro und Mohsen Naghed (ISBN 3-468-18250-3) gesetzt.

Die Vokale können wie geschrieben ausgesprochen werden, nur ist das kurze a eher heller als im Deutschen, das lange ā dagegen dunkler, etwa wie schwedisches å. Im Teheraner Dialekt wird ā zu ū.

Siehe auch: Persische Sprache

Iraner/Perser

Ausgelöst durch eine ganze Reihe von Editwars, bei denen es (meist unter Beteiligung von Angehörigen der heute auf dem Gebiet des alten Iran angesiedelten Nationalstaaten) um die Begriffe Iraner/Perser ging, haben wir uns in der Wikipedia für eine einheitliche Sprachregelung entschlossen.

Als Referenz verwenden wir die beiden Bände aus „C.H. Beck Wissen in der Beck'schen Reihe“, die sich mit der Geschichte Irans befassen. Das sind:

  • Josef Wieshöfer: Das frühe Persien: Geschichte eines antiken Weltreiches. C.H.Beck, München 1999. ISBN 3-406-43307-3.
  • Monika Gronke: Geschichte Irans: Von der Islamisierung bis zur Gegenwart. C.H.Beck, München 2003. ISBN 3-406-48021-7.

Sie sind allegemeinverständlich, auf dem aktuellen Stand und mit Preisen unter 8 Euro für jeden Interessierten erschwinglich.

Schon aus den Titeln geht hervor, dass Neuiranisten einen etwas anderen Sprachgebrauch als Altiranisten und Althistoriker pflegen. „Stichtag“ für den Wechsel ist dabei der Tod Yazdgirds III. im Jahr 651. Wir verwenden also:

  • Iran für das Land in den jeweiligen Grenzen als geographischer Begriff auch vor 651
  • Iraner für Staatsangehörige des modernen Iran und als Kollektivum für die Einwohner des Landes ab 651
  • iranisch als Adjektiv zu den beiden vorhergenannten Punkten einschließlich iranischer Sprachen und Ethnien im Allgemeinen, also z.B. dezidiert auch der Kurden
  • Perser bis 651 für Angehörige der Perserereiche (Achämeniden, Seleukiden, Arsakiden und Sasaniden), danach nur als Angehörige der ursprünglich in der Provinz Fars beheimateten Ethnie
  • persisch als Bezeichnung der persischen Schriftsprache und Literatur im engeren Sinne (ausdrücklich inklusive des Dari und des Tadschikischen, außer wenn bei beiden die moderne Landessprache gemeint ist) sowie der eindeutig persischen Dialekte (z.B. Lori aber natürlich nicht Kurdisch)

Ausnahmen gelten natürlich, wenn gezielt von bestimmten Ethnien oder Sprachen und Dialekten gesprochen wird oder wenn einer der Begriffe in Quellen (nicht Sekundärliteratur) direkt so erscheint.

Iranier

Für Verwirrung sorgt immer wieder die Bezeichnung Iranier, die zunehmend veraltet, vor allem, weil eine Unterscheidung „Iraner/ Iranier“ in der heutigen Wissenschaftssprache Englisch nicht möglich ist und auch im Deutschen nur beim Substantiv. Einige Beispiele zur belegten Verwendung:

  • Im Brockhaus (Brockhaus – Die Enzyklopädie: in 24 Bänden. Leipzig, Mannheim 1997. ISBN: 3-7653-3110-4. S. 664: „Iranier, Iraner, 1) Sammelname für die [...] Völker [...] die eine der iranischen Sprachen sprechen. 2) Staatsbürger von Iran.“) kommt „Iranier“ noch vor, ist allerdings vollständig gleichbedeutend mit „Iraner“.
  • Der Duden West kennt Iranier gar nicht (auch in älteren Versionen z.B. Duden: Fremdwörterbuch. Mannheim 1960)
  • Lediglich der Duden Ost (Der Große Duden'. 16. Aufl., Leipzig 1975) sieht „Iranier“ nicht als Bezeichnung für die Staatsbürger Irans schreibt aber Eindeutig „auch Iraner“.

Da „Iraner“ immer synonym zu „Iranier“ verwendet werden kann, „Iranier“ veraltet ist und wir in der Wikipedia einen Konsens zur Verwendung der amtlichen Rechtschreibung haben, wird „Iranier“ nicht eingesetzt. Einzige Ausnahme ist die Einleitung des Artikels Iraner, zur Erklärung des Begriffes.

Osmanische Transkription

Da für die Endphase des Osmanischen (ab 1928) eine lateinische Verschriftung vorliegt, wird in der Wikipedia die Schreibweise des Redhouse Yeni Türkçe-İngilizce Sözlük, İstanbul 1999. ISBN 975-817641-2 verwendet, die dem Türkeitürkischen entspricht.

Besonderheiten der Aussprache

  • c – wie dsch in Dschungel
  • ç – wie tsch in Kutsche
  • ğ(yumuşak g): Dehnung bei dunklen Vokalen, wie y bei hellen Vokalen
  • ı – kurzes, sehr dumpfes i, vgl. dt. e in Sonne (Schwa)
  • j – wie j in Journal
  • ş – wie sch in Schule
  • v – wie v in Vase
  • y – wie j in Jacke
  • z – wie s in Sonne

Siehe auch: Osmanische Sprache, Türkische Sprache