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Benutzer:Fredou/test17

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Yves Duteil

Wälderrepublik

Entwurf

Die Wälderrepublik war eine Form der Selbstverwaltung der Bewohner des hinteren Bregenzer Waldes, auch Innerbregenzerwald genannt. Mit eigener Verfassung und eigener Gerichtsbarkeit ähnlich der der Freie Reichsstädte schüttelte man die Bevormundung durch Grafen und Bischöfe ab und erkannte nur den Kaiser als alleinigen Souverän an. Die Wälderrepublik bestand vom frühen 14. Jahrhundert an bis zur Machtübernahme in Vorarlberg durch die Bayern nach den napoleonischen Kriegen. Die abgeschiedene Lage und des bis ins 19. Jahrhundert nur über einen Bergsattel erreichbaren Gebiets erleichterte die lange Sonderrolle, die die Wälderrepublik in der Geschichte Vorarlbergs spielte.

Mit dem Aussterben der Linie Monfort-Bregenz 1338 kam auch der hintere Begenzerwald an die Grafen zu Monfort-Feldkirch (siehe Geschichte_Vorarlbergs#Vorarlberg_unter_den_Grafen_von_Montfort.

Material

  • Alois Niederstättter: Der Bregenzerwald - Historisch-kulturelle Schlaglichter [1]
  • Matthias Moosbrugger: Jenseits von Bauernpolitik und Bezegg in 200 Jahre Gemeindeorganisation in Vorarlberg

[2]


Geologisch gehört die Region, die von der Bregenzerach entwässert wird, zum Ostschweizer Gebirgstypus. Seit dem 14. Jahrhundert habsburgisch, genossen die "Wälder", wie die Bürger der Region sich selbst bezeichnen, große Freiheiten ("Wälderparlament" am Bezegg). [3] Wikitravel Reiseführer


The country and its people Already long ago did the farmers of the Bregenzerwald region develop a strong sense of belonging. The political structure of Vorarlberg – which was given extensive rights in 1380 by the Habsburg monarchy – provided the basis for a sovereign „farmers’ republic“ with its own constitution and an independent jurisdiction. The Landammann was elected in free elections, his town hall was located at Bezegg between Bezau and Andelsbuch. [4]homepage vorarlberg at


Bereits im frühen 14. Jahrhundert bildeten sich die Landstände, die Vorläufer unseres heutigen Landtages. Sie waren der Zusammenschluss der ländlichen und städtischen Gerichte, damals gemeindeähnliche Gebilde. Sie setzten sich aus Bürger- und Bauernvertretern zusammen. Adel und Geistlichkeit waren in der Landesvertretung politisch nicht präsent. Der Adel schied bereits 1408 aus den Ständen aus.

Entsandt wurden die Bürger- und Bauernvertreter als "Boten" oder "Gesandte" von den 21 ländlichen und drei städtischen Gerichten. Die Versammlungen fanden in den Rathäusern von Feldkirch und Bregenz, aber auch in Altach-Bauern statt. Die Räte des Hinteren Bregenzerwaldes tagten im Rathaus auf der Bezegg, an welches die Bezeggsul noch heute erinnert.

Echte Landtage fanden durchschnittlich nur alle vier Jahre statt, meist in feierlicher Form. Das "demokratische Vorarlberg", dh die Landstände als Vertreter des Volkes, trat dabei dem Landesfürsten und seiner vom Adel dominierten Verwaltung gegenüber.

  • Die Landstände [5]

Bis zum Ende der WR tagte das Hochgericht in Egg (Vorarlberg)

Die Gemeinde gehört zu den ältesten Siedlungen des Bregenzerwaldes. Das Dorf "Anderegge" wurde erstmals im Jahre 1275 urkundlich erwähnt. Bis zum Ende der viel zitierten "Wälderrepublik" tagte hier das Hochgericht des Innerbregenzerwaldes. 1778 erfolgte die letzte Hinrichtung auf dem Galgenbühel, der seinen Namen aber behalten hat.

[6]

1807 Auflösung der demokratisch regierten “Wälderrepublik” durch die Bayern [7]


Lieselotte Hammerer, Andreas Hammerer: Bayerische Herrschaft im Bregenzerwald Die bayerische Herrschaft wurde im Bregenzerwald zum Mythos der gehassten Fremdherrschaft, die die Schuld am Ende der alten Verfassung der „Wälderrepublik“ trug. Jedoch ist kein Protest gegen den Abriss des Rathauses auf der Bezegg im Jahre 1807 bekannt. Zum Symbol des Widerstands wurde dagegen der Krumbacher „Weiberaufstand“ im selben Jahr gegen die Rekrutenaushebungen nach dem 1806 eingeführten bayerischen Gesetz der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Rolle im Vorarlberger Aufstand von 1809 spielte auch der Schützenmajor und Oberkommandant des Bregenzerwaldes Johann Peter Sutterlüti. [8]


Mittelpunkte im „Heandorwold“

Von Bezau nach Egg

Die Marktgemeinde Bezau gilt normalerweise als Mittelpunkt des Bregenzerwalds, doch der Wanderweg nach Andelsbuch und Egg führt zu den zwei noch älteren Mittelpunkten der einstigen Wälderrepublik. In Bezau führt die Route dem Wegweiser im Zentrum folgend zum nördlichen Ortsrand, wo man am „alten Turm“, dem 1807 erbauten Gerichtsgebäude, vorbeikommt. Auf der Zufahrt zu den Häusern am Hang geht man aufwärts zum Sattel der Bezegg, wo sich bis 1806 das Rathaus des Hinteren Bregenzerwaldes befand. Heute erinnert dort die „Bezegg-Sul“ an die Jahrhunderte lange Selbstverwaltung. Über den niedrigen Waldsattel führte damals auch der Wälder Hauptweg, der erst 1861 von der über Bersbuch angelegten Straße abgelöst wur-de. Über das Zipfelvorsäß kommt man auf dem gebahnten Forstweg zum Stausee des Kraftwerks Andelsbuch. Es wurde 1908 als eines der ersten Vorarlberger Speicherkraftwerke in Betrieb genommen. Von dort verläuft die Route bis Egg auf der Trasse der von 1902 bis 1980 bestehenden Bregenzerwaldbahn. In Andelsbuch ist der alte Bahnhof noch erhalten. Bei der Pfarrkirche mag man sich auch daran erinnern, dass dort im Mittelalter die Mutterkirche für den inneren Bregenzerwald stand. Die große Linde auf dem Kirchplatz wurde 1908 zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef gepflanzt. Zwischen Andelsbuch und Egg, wo das Tal der Bregenzerach seine größte Weite hat, zieht sich der Winterweg auf der alten Bahntrasse in weiten Bögen durch die Landschaft. Kurz vor dem Egger Ortsrand biegt man auf einen schmalen Schneepfad ab, der auf einem kleinen Höhenrücken ausgetreten ist und sozusagen hinten herum mitten ins Dorf Egg hineinführt.

[9]


Einundfunfzigstes Kapitel.

»Halt Dich ruhig, Landolin! Das gilt heut' nicht mehr,« sagte der Wälderjörgli mit machtvoller Stimme und legte seine breite Hand zwischen die beiden Ergrimmten; sie standen ruhig, nur ihre Brust hob und senkte sich, und sie schauten zu Boden wie beschämte Knaben.

Der alte Raufschrei »Hutadi« – Niemand weiß genau, was er bedeutet, wahrscheinlich: Hüte dich! oder auch: Haut an dich gewagt – galt vor Zeiten als eine Anforderung, der sich Niemand entziehen durfte; wo der Ruf aus dem Wald oder von einer Wiese schallte. mußte der Hörer sich dem Rufer zum Ringkampf stellen, und der Wälderjörgli hatte vor Zeiten in seinen Jugendjahren als der Rauflustigste und Mächtigste gegolten. Mit den gereiften Mannesjahren aber war er einer der Gemäßigtsten und Besonnensten geworden, so daß er zum Einungsmeister gekürt wurde für die Wälder-Republik da oben, die als freie Bauernschaft nur den Kaiser als Oberherrn anerkannte. Jörgli schlichtete die Rechtsstreite, verhängte Strafen, schrieb in Gemeinschaft mit dem Rathe die Steuern aus, und da gab es keinen Widerspruch.

Jörgli war auch der einzige noch übrig Verbliebene von jener letzten Gesandtschaft, die die Wälderbauern an den Kaiser nach Wien geschickt hatten, um Einspruch zu erheben, daß sie einem Landesfürsten unterthan werden sollten; sie wollten eine reichsfreie Bauernschaft bleiben.

Jörgli behauptet, er sei dreiundneunzig Jahre alt, man glaubt aber allgemein, daß er schon mehr als hundert Jahre alt sei; es ist nicht zu ermitteln, denn die Kirchenbücher sind mit Kirche und Pfarrhaus in der Napoleonischen Zeit verbrannt.

In rascher Gedankenfolge erkannte Landolin, daß der Wälderjörgli ihn mit einem Schlage wieder in alle Ehren einsetzen könne; er sagte daher:

»Von Euch, Einungsmeister, lasse ich mir gern befehlen; Euch gehört alle Ehrerbietung, und Ihr seid ja der Herzbruder von meinem Großvater gewesen.«

Er legte die Hand aufs Herz, er hoffte, daß der Wälderjörgli sie da fasse; der Alte aber sah ihn unter den schneeweißen buschigen Brauen streng an, dann sagte er:

»Wie geht's Deiner Frau?«

Landolin konnte kaum antworten.

Was ist denn das? Nach seinem Ergehen fragt man nicht, und ist denn die Frau plötzlich so was Besonderes? Fragt der Alte nur nach ihr, um nicht nach ihm selber zu fragen?

Er stotterte eine Antwort, und der Alte trug ihm einen Gruß an die Frau auf, die »eine ehrenfeste Bäuerin« sei. Landolin schmunzelte doch; kriegt er selber nichts, so ist's doch schön, daß eines der Seinen was kriegt und er hat doch Theil daran.

Landolin berichtete den Umstehenden, daß das Geschlecht des Wälderjörgli und das seine die ältesten in der Gegend seien; nach dem Schwedenkrieg seien nur noch die zwei Bauernhöfe gestanden. Er merkte noch während des Redens, daß ihm Niemand zuhörte, und den Blick zu Boden gerichtet, beendigte er seine Rede.

Die Kreisräthin war näher getreten und Titus gewann die Oberhand, indem er sie vorstellte und sagte.

»Das ist die Wohlthäterin der ganzen Gegend.«

Jörgli faßte mit seiner großen Hand die feine der Frau und sagte:

»Hab' schon von Dir gehört. Bist brav, ist recht. In alten Zeiten hat das Weibsvolk nicht so viel gegolten, wie jetzund; aber ist schon recht. Und das da ist Dein Sohn? Bist Du nicht einmal bei mir gewesen in Deiner Studentenzeit? Hast Dich brav gehalten.«

Er schlug dem Lieutenant auf die Schulter und Alles staunte, wie der Wälderjörgli noch so reden könne und Alles wisse; daß er Ehre auszutheilen hat, das verstand sich von selbst. Mit großem Geschick sagte Titus, welch eine Ehre es sei, daß der Jörgli zu dem Feste gekommen; er bat nun, er möge die Rednerbühne besteigen und ein paar saftige Worte an die Versammelten richten; die Kreisräthin fügte hinzu, es werde für Alt und Jung, für Kind und Kindeskind ein Andenken wie ein Kleinod sein, wenn sie sagen könnten: wir haben den letzten Einungsmeister gehört.

Der Wälderjörgli sah den Titus und die Kreisräthin mit durchbohrenden, fast verächtlichen Blicken an, denn er war weder eitel, noch wollte er weise sein und den Prophet spielen; er schüttelte sein großes Haupt und stemmte die beiden Daumen in die Armlöcher seiner langschoßigen rothen Weste; er richtete sich aber hoch auf und sein Auge funkelte, da der Bezirksförster, der den Jörgli genau kannte, hinzufügte: es wäre gut, wenn man nicht den Geistlichen allein überließe, nun auch die Kriegervereine für sich einzuheimsen und der Fahne die Weihe zu geben; das schicke sich besonders für einen Mann wie Jörgli, er solle den Nagel einschlagen, der die Fahne an die Stange hefte, und das hätte gewiß auch Kaiser Joseph gebilligt.

Wenn man Kaiser Joseph sagte, war's, wie wenn Jörgli zu neuem Leben erweckt würde; an Kaiser Joseph, der wie ein heiliger Märtyrer verehrt wurde, knüpften sich noch Erinnerungen vom Vater Jörgli's, die er nahezu für eigene Erlebnisse hielt.

Jörgli hob die Arme mit den geballten Fäusten empor und sagte: »Gut denn! So sei's.«

Er wurde auf die Rednerbühne geführt, und endloser Jubel erscholl, als er oben sichtbar wurde, ihn stützend stand zu seiner Rechten Titus, zu seiner Linken der Lieutenant.

Es trat eine Stille ein, daß man den Flügelschlag des Taubenpaares vernahm, das über die Rednerbühne dahin flog. Auf die Tauben zeigend, rief Jörgli:

»Da fliegen sie! Keines sagt dem Andern, jetzt biegen wir so herum und jetzt so herum; sie fliegen von selber einig. So ist's. Von selber einig.« Er hielt inne und schien nicht weiter zu können, die Anknüpfung hatte ihn offenbar von dem abgelenkt, was er sagen wollte; er schaute verwirrt um und schien kein Wort mehr finden zu können, ja vergessen zu haben, daß er auf der Rednerbühne stand.

In peinlicher Verlegenheit standen die beiden Geleitsmänner oben und die Versammelten unten; es war doch nicht recht gewesen, den hundertjährigen Greis auf die Rednerbühne bewegt zu haben, da sagte der Bezirksförster, der ganz nahe stand, vernehmlich: »Kaiser Joseph!«

Jörgli öffnete den Mund weit und nickte, ja, jetzt hat er seinen Leitstern wieder, und, wenig vernehmlich, noch weniger klar, sprach er von Kaiser Joseph und vom neuen Kaiser. Nur so viel war deutlich, er hielt diesen für den geraden Nachkommen und Fortsetzer in dem Kampfe Kaiser Josephs gegen den Papst.

Titus reichte dem Jörgli einen Nagel und der Lieutenant einen Hammer, Jörgli nagelte die Fahne an die Stange und diese weithin sichtbare Handlung war mehr als die beste Rede; unter Hochrufen und Trompetenfanfaren verließ der Jörgli die Rednerbühne.

Er rief sofort nach seinem Fuhrwerk, er wolle heim, und Niemand wagte, ihn zum Dableiben zuzureden.

Der vierspännige Wagen kam auf die Festwiese. Landolin drängte sich zu dem Wagen heran und sagte: »Jörgli! Ich will Euch heim begleiten, nehmt mich mit.«

»Grüß' mir Deine Frau,« entgegnete Jörgli abwehrend, ließ sich auf den Wagen helfen und fuhr davon, die Räder wurden auf der Wiese kaum gehört, zu beiden Seiten wich Alles zurück und grüßte ehrerbietig.

Wie schön wär's gewesen, wenn du oben neben dem Mann hättest sitzen können! dachte Landolin.

Kindlicher hat noch kein Betender einen Engel, einen Heiligen angefleht: nimm mich mit, erlöse mich aus dem Elend – als jetzt diese Worte auf den Lippen Landolins schwebten. Aber die Besten sind heute nicht mehr gut und haben kein Erbarmen.

Als der Jörgli weggefahren war, ging die Lustbarkeit von Neuem los; Eins rief dem Andern, man wolle noch gemeinsam trinken, und bald hatten sich neue Gruppen gebildet. Nur Landolin war nicht angerufen worden, er stand allein, aber halt! Landolin schlug auf seine Tasche, darin es klimperte; damit kann man einen Kameraden rufen, der am besten zu reden und Alles vergessen machen kann.

Landolin ging vom Festplatze weg nach der Stadtseite des Schwertwirthshauses. Dort war heute kein Gast, eine alte Kellnerin brachte ihm Wein, und er trank allein; er ließ wiederholt frisch einschenken, und da er noch immer der war, der von Jedem recht angesehen sein wollte, erklärte er der Kellnerin, er gehe nächster Tage in ein Curbad. da dürfe man nichts trinken als Sauerwasser, drum wolle er jetzt im Voraus seinen Wein trinken.

Die Kellnerin fand das wohl vorbedacht, dann las sie weiter in der Bilderzeitung, die sie sich aus dem Casino herabgeholt hatte.

Es war still in der kühlen Stube, nur ein Canarienvogel in seinem Käfig schmetterte seinen Naturschlag und pfiff dann die halbe Melodie des Liedes: Wer niemals einen Rausch gehabt u. s. w.

Landolin schaute manchmal nach dem Vogel hinauf und schmunzelte; in Erinnerung an den Wälderjörgli murmelte er dann auch vor sich hin: »Grüß' mir Deine Frau.«

[10]


Historischer Gerichtsort

Die Gemeinde gehört zu den ältesten Siedlungen des Bregenzerwaldes. 1275 wurde das Dorf "Anderegge" erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Ende der viel zitierten "Wälderrepublik" tagte hier das Hochgericht des Innerbregenzerwaldes, der Landammann mit seinen 24 Räten.

Das über den Angeklagten gefällte Urteil wurde in der Regel sofort nach der Urteilsverkündung vollstreckt. 1778 erfolgte die letzte Hinrichtung auf dem Galgenbühel, der seinen Namen aber behalten hat. [11]


Der Eigensinn der Wälder Berchtold, Markus;

Der Bregenzer Wald ist eine früh, bereits von den Kelten besiedelte Kulturlandschaft. Seit dem 13. Jahrhundert bestimmten zunächst die Grafen von Montfort die Entwicklung. Im Verlauf der Jahrhunderte gewann vor allem der hintere Bregenzer Wald eine eigenständige Entwicklung, die in der Wälderrepublik, einer Bauernrepublik mit eigener Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit gipfelte. Der Beitrag zeichnet die historische Entwicklung nach, erläutert, wie ein besonderes Regionalbewußtsein entstanden ist und verknüpft die Entwicklung mit der aktuellen Bewerbung der Region um die Aufnahme in das Weltkulturerbe.

Artikel aus der Zeitschrift: RAUM ISSN: 1024-137X Nr.63, 2006 Seite 10-14, Abb.,Lit. [12]

Einzelnachweise

  1. http://freiklick.at/index.php?option=com_content&task=view&id=365&Itemid=40
  2. http://www.vorarlberg.at/pdf/vv63mbbregenzerwald.pdf
  3. http://wikitravel.org/de/Bregenzerwald
  4. http://www.bregenzerwald.at/xxl/en/839935/_season/at2/
  5. Datei:http://www.vorarlberg.at/landtag/landtag/derlandtag/weitereinformationen/historie/dielandstaende.htm
  6. http://www.burscheid.de/druckansicht.html?iPageID=1068&sLID=ge&iCatID=124
  7. http://www.schubertiade.at/Schubertiade/chronik%20schwarzenberg.html
  8. http://montafonergeschichte.blogspot.com/
  9. http://www.vorarlberg.travel/xxl/_articleId/636612/_area/382733/_subArea/454041/_subArea2/384694/_subArea3/407265/_lang/de/skip/0/index.html
  10. http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=111&kapitel=51&cHash=f47dd8068b2#gb_found
  11. http://cgi.ebay.at/AK-1910-EGG-Bregenzerwald-SAGEMUHLE-Baumstaemme-Kirche_W0QQitemZ360210425083QQcmdZViewItemQQptZFotografien_Fotokunst?hash=item53de36e4fb
  12. http://baufachinformation.de/zeitschriftenartikel.jsp?z=2006109011762

Nacharbeit zu Die Vorarlberger Barockbaumeister

  • Herlinde Löhr: Die Vorarlberger Barockbaumeister. Neue Forschung. 2. Auflage. Selbstverlag, 2002 (vorarlberger-barockbaumeister.com [PDF; abgerufen am 26. Februar 2009] pdf. Mitarbeit: Valentin Löhr, Gerhard Sohm, Elmar Sohm).
  • herlindeloehr@yahoo.de

Allgemeines

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Valentin Faltlhauser

  • Anne Cottebrune: Die nationalsozialistische „Euthanasie“-Aktion T4 und ihre Opfer. Tagungs Bericht über die Tagung vom 20. bis 22.09.2006 Online
  • Udo Benzenhöfer: NS-Kindereuthanasie. Ohne jede moralische Skrupel. pdf

Kloster Irsee

Aktion T4

1939 bis 1945 wurden durch den NS-Staat im Rahmen des Euthanasie-Programms über 2000 Patienten (Erwachsene und Kinder) aus Kaufbeuren/Irsee in Vernichtungsanstalten deportiert und umgebracht. 1972 wurde das Krankenhaus aufgelöst.

Tagungs- und Bildungszentrum

Der Bezirk Schwaben beschloss 1974 die Restaurierung der Klosteranlage. Das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee öffnete 1984.

Im August 1940 begann in Irsee die Euthanasie. Zunächst wurden Patienten zur Tötung abtransportiert, dann bis 1945 an Ort und Stelle durch Gift und Hunger ermordet. Eine Skulptur des Künstlers Martin Wank erinnert seit 1981 in Irsee an mehr als 2000 ermordete Menschen. In der Nachkriegszeit wurde die Heil- und Pflegeanstalt vom Bezirk Schwaben weiter geführt. Nach gefährlichen Gebäudeschäden entschied sich der Bezirk 1964 zu einem Abbruch des Klosters. Bis zur vollständigen Räumung der Anlage vergingen jedoch weitere acht Jahre. Mittlerweile konnte sich der Denkmalschutz durchsetzen. So wurde Irsee von 1974 bis 1981 aufwändig saniert und restauriert. Seit 1982 beheimatet das einstige Reichsstift das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum und seit 1983 die Schwabenakademie.

Salzstreuer

Falls sie uns erreichen möchten können sie uns eine E-Mail an: die-salzstreuer@web.de senden oder sich bei Frau Beatrice Altman-Schevitz unter der E-Mail: beatrice.altman-schevitz@kaufbeuren.de melden.

47.8781648, 10.623033 Hauberisserstr. 8

Da es kein zentral gelegenes Denkmal in Kaufbeuren gibt, haben es sich die Salzstreuer zur Aufgabe gemacht ein solches zu errichten. Sie wurden in ihrem Vorhaben von der Stadtverwaltung und dem Bauamt unterstützt. So wurde am 9. November 2008 (vgl. Reichspogromnacht) das Denkmal feierlich eingeweiht. Dieses symbolisiert durch seine drei Köpfe die drei Opfergruppen des Nationalsozialismus in Kaufbeuren. Das sind neben den Juden, die im Holocaust ihr Leben verloren haben, die Zwangsarbeiter und die Opfer der Euthanasie -insbesondere der Kindereuthanasie.

“Die Salzstreuer” übergeben am 9. November das Denkmal für die Opfer des NS-Regimes

Die Kaufbeurer Schülergruppe “Die Salzstreuer” hat ihre Idee in die Tat umgesetzt, ein zentrales Denkmal für die Opfergruppen des NS-Regimes in Kaufbeuren zu errichten. Es findet seinen Platz auf der Grünfläche vor dem Jugendzentrum an der Schraderstraße und wird am 9. November um 11 Uhr der Öffentlichkeit übergeben.

Das Denkmal wurde in Zusammenarbeit mit den Irseer Künstlern Roman Harasymiw und Peter R. Müller konzipiert und ist nun fertiggestellt. Die drei Begriffe “Mitläufer, Widerstand, Und du?” spielen darin eine zentrale Rolle. Oberbürgermeister Stefan Bosse und Dr. Michael von Cranach, der Schirmherr des Projektes, werden in der kurzen Feierstunde Grußworte sprechen. Als Redner zu Gast ist auch Rabbiner Dr. Henry Brandt aus Augsburg.

Brandt war Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und Westfalen-Lippe. Seit 2004 ist er Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Als jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit gilt er als prominente Persönlichkeit im vertrauensbildenden Dialog der Religionen.

„Die Salzstreuer“ sind eine Gruppe junger Menschen mehrerer Kaufbeurer Schulen, die gegen rechte Gewalt vorgehen und an die nationalsozialistische Verbrechensherrschaft erinnern will. Sie wird von Beatrice Altman-Schevitz ehrenamtlich betreut. „Die Salzstreuer“ haben bereits durch Gedenkveranstaltungen, Demonstrationen und ihre Wanderausstellung „Es war auch hier“ auf sich aufmerksam gemacht. Da die Gruppe selbst nicht rechtsfähig ist, läuft das Vorhaben der Denkmalerrichtung unter dem Dach des Stadtjugendrings. Es wurde zudem durch das Bundesprogramm „Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ gefördert.

Kurt Plötner

Mescalin und Plötner

Viele deutsche Techniker wurden nach der Kapitulation Deutschlands im Rahmen der Operation Overcast in die USA verbracht, um dort ihr Wissen für amerikanische Raketentechnik nutzbar zu machen.

Ähnlich wie bei Operation Overcast, versuchten auch die Briten unter dem Codename Operation Backfire deutsche Wissenschaftler für Raketenversuche ins Königreich zu bringen.

Literatur

Malariaversuche und Plötner

Von Februar 1942 bis März 1943 gab es im KZ Dachau eine „Versuchsstation Malaria“. Geführt wurde sie von dem über 70-jährigen Professor Dr. Claus Schilling, dem ehemaligen Chef der Abteilung Tropenkrankheiten im Robert-Koch-Institut. Professor Dr. Claus Schilling (1871 –1946). Claus Schilling infizierte etwa 1 100 Menschen mit Malaria. Unter ihnen waren 185 Geistliche (176 Polen, vier Tschechen und fünf Deutsche). Im Revier starben zehn Versuchspersonen, später im Lager trotz gewisser Schonung mindesten 85. Schreiben von Claus Schilling, dem Leiter der Malariastation, an den Lagerkommandanten zur Anforderung neuer Versuchspersonen, 12. August 1943. Musioł, Dachau 1933 –1945, 1968

Blutstillmittel und Plötner
  • Michael H. Kater: Das 'Ahnenerbe' der SS 1935-1945: Ein Beitrag zur Kulturpolitik des dritten Reiches. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 978-3-486-57950-5, S. 386, 481–482, (google.de [abgerufen am 31. Januar 2009] Edition: 4, illustrated, 529 Seiten).

siehe auch → Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizin nachstehender Beitrag von f.kk@GMX:de

  • Ideologie der Nationalsozialisten. Das Konzentrationslager Dachau. (doc) Abgerufen am 13. März 2009: „Seite 11: Das Konzentrationslage Dachau:Ab Januar 1942 beginnen in Dachau auf Befehl Himmlers verschiedene Ärzte mit medizinischen Versuchen, wie z.B. Prof. Claus Carl Schilling, der Malariaforscher war. Verschiedene Assistenzärzte Schillings, Dr.Kurt Plötner und Dr. Rudolf Brachtel, verwenden die Häftlinge für ihre eigenen Versuche (Plötner: Heilen der Malaria durch hohes Fieber; Brachtel: Verbesserung seiner Technik für die Leberpunktion).
    Seite 13: Medizinische Versuche in den Konzentrationslagern: Von März bis April 1942 missbraucht Siegmund Rascher, Stabsarzt der Luftwaffe, ca. 200 Häftlinge für Überdruck- und Höhenversuche.
    Ab Juni 1942 finden weitere medizinische Versuche statt, von der Behandlung von Phlegmone und Sepsis mit der von Heinrich Himmler favorisierten homöopathischen Heilmethode bis zu Unterkühlungsexperimenten, die wiederum der Stabsarzt der Luftwaffe, Siegmund Rascher, an ca. 400 Häftlingen durchführt.
    Blutstillung: Dr. Siegmund Rascher arbeitete in Dachau an der Herstellung eines Blutstillungsmittels in Tablettenform. Ausgangsstoff ist dabei das Marmeladengeliermittel Polygal, Inhaltsstoffe sind u.a. Zuckerrübenschnitzel, Apfelpektin und Dextropur. Zu Versuchszwecken wurden Häftlinge erschossen, woraufhin Rascher Berichte mit dem Titel "über Schußverletzungsversuche mit Polygal 10" anlegte.
    Raschers Onkel berichtet im Nürnberger Ärzteprozess, daß er ein Protokoll über die Erschiessung eines russischen Kommissars bei einem Besuch in Dachau gelesen habe. Darin wurde auch das Sektionsprotokoll festgehalten (Eintrittswunde rechte Schulter, Austrittswunde in der Nähe der Milz, Zerreißung der Lungengefäße und der Hauptschlagader).“

und nach 1945, Frankfurt am Main, Verlag S. Fischer, 2003, ISBN 3-10-039309-0 .)): „Klee zeigt auch,wie viele Täter nach 1945 weiter Karriere machten.
Der KZ-Arzt Kurt Plötner, der in Dachau bei tödlichen Malaria-Versuchen an Häftlingen mitgewirkt hatte, wurde 1954 Professor an der Universitätsklinik Freiburg. Als seine NS-Vergangenheit untersucht wurde, bescheinigte ihm die Fakultät, „dass Herr Dr. Plötner in keiner Weise gegen menschliche und ärztliche Ethik verstoßen, ja sich menschlich und ärztlich trotz der gegebenen schwierigen Umstände ohne Tadel verhalten hat“.“

weitere Quellen

by Alfred McCoy (Author) "IN APRIL 2004, the American public was stunned when CBS Television broadcast photographs from Abu Ghraib prison, showing Iraqis naked, hooded, and contorted in humiliating..." From The New Yorker From the start of the Cold War to the early nineteen-sixties, the C.I.A. spent billions of dollars developing psychological tools for interrogation. The agency cast a wide net, funding a Canadian study that involved administering electric shocks to subjects in drug-induced comas, and recruiting people like Kurt Plotner, a Nazi scientist who, in his search for a truth serum, had tested mescaline on Jewish prisoners at Dachau. The eventual conclusion was that cheap, simple methods (for example, enforced standing) worked best, and were also more acceptable to the public than outright physical violence. McCoy skillfully traces the use of these methods from the Phoenix program in Vietnam—which was designed to ferret out high-level Vietcong, although of the more than twenty thousand people it killed most were civilians—to the actions of agency-trained secret police in Honduras in the nineteen-eighties, and the treatment of hooded detainees at Abu Ghraib. Copyright © 2006 The New Yorker --This text refers to the Hardcover edition.

The Search for the “Manchurian Candidate”, The CIA and Mind Control, John Marks, New York: Times Books, 1979


http://www.spd-rhaunen.de/index.php?mod=content&menu=902&page_id=1551 Rascher hatte schon im Jahr 1939 – durch die Verbindung seiner Frau zu Himmler – Untersuchungen im Konzentrationslager Dachau vornehmen können (zur Auskristallisation des Blutes). Diese und seine anderen Versuchsreihen fußten jeweils auf einem geistigen Diebstahl. Sie alle sollten ihm zu einer Habilitation an einer Hochschule verhelfen. Die Fabrikation eines Blutstillmittels Polygal übernahm Rascher in Dachau von einem inhaftierten Chemiker , Robert Feix, um damit auch den finanziellen Gewinn in seinen Besitz zu bringen. Über die im Zusammenhang mit der Herstellung und Erprobung dieses Mittels ausgeführten Morde berichtet eine eidesstattliche Erklärung seines Onkels.

Rascher wurde in Dachau vor dem Einrücken der Amerikaner erschosse


http://www.iivs.de/~iivs8205/res/facharbeitenarchiv/G-Geidobler%20Carolin-Die%20Menschenversuche%20im%20KZ%20Dachau.pdf

8. Polygalversuche Rascher eignet sich die patentierte Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix, der Chemiker war und in Dachau Sonderprivilegien hatte, zur Herstellung blutstillender Mittel an5. Unterstützt wird diese Versuchsreihe vom Reichsforschungsamt6. Eigentlich ist Polygal ein Gelierstoff zur Herstellung von Marmelade, Rascher jedoch stellt Pektintabletten aus diesem Stoff her und will diese zum Bestandteil der Medikamentenausstattung des deutschen Heeres machen, um dieses Medikament nicht nur bei akuten Blutungen und vor Operationen dieses Medikament zu verabreichen, sondern auch um es prophylaktisch deutschen Soldaten vor dem Angriff und Fliegern vor dem 1 Zamecnik, S.285 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 34- 35 3 Klee, S. 35 4 Folgendes referiert nach Klee, S.182- 184 5 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 281- 282 6 Referiert nach Klee, S. 351 Facharbeit Carolin Geidobler 27 Kampfeinsatz zu verabreichen. Dadurch würde Polygal in großen Staatsaufträgen produziert werden müssen, was wiederum zu Raschers Bereicherung führen würde. Doch erstmal sind einige Mediziner der Wirksamkeit der Tabletten gegenüber sehr skeptisch und verlangen eine Nachweisung des Wirkstoffes. Deshalb fängt Rascher an, den Gefangenen Tabletten zu verabreichen und untersucht deren Niederschlag im Blut. SS- Ärzte nehmen, um Rascher einen Freundschaftsdienst zu erweisen, dieses Mittel vor jeder Operation und berichten über seine Wirksamkeit. Es entsteht die Auffassung, dass diese Versuchsreihe harmlos ist und keinem schadet, aber in den Nürnberger Prozessen berichtet der Onkel Raschers von grauenhaften Entdeckungen, die er gemacht hat, als er Rascher in Dachau besuchte und zufällig Berichte las: „Dem Russen wurde durch einen auf einem Stuhl stehenden SS- Mann von rechts oben in die rechte Schulter geschossen. Der Schuss kam in der Nähe der Milz heraus. Es war beschrieben, dass der Russe zusammenzuckte und sich dann auf einen Stuhl setzte und nach etwa 20 Minuten starb. Im Sektionsprotokoll wurde die Zerreißung der Lungengefäße und der Aorta beschrieben. Es wurde ferner beschrieben, dass die Zerreißungen durch harte Blutgerinnsel tamponiert waren. Nur so sei die verhältnismäßig lange Lebensdauer nach dem Schuss zu erklären. Nach dem Lesen des Protokolls war ich so erschüttert, dass ich die anderen nicht mehr gelesen habe1.“ Auch Heinrich Stöhr gibt an, dass bei Raschers Polygalversuchen die Gefangenen so stark verwundet werden, so dass niemand sie überlebt. Nach Raschers Verhaftung wird im April 1944 der SS- Hauptsturmführer Dr. Plötner mit der Fortsetzung der Forschung für Polygal betraut.


10. Malariaversuchsstation Die wohl bekannteste Versuchsstation im KZ Dachau stellt die Malariaversuchsstation dar3. Es ist das Privatversuchslabor von Claus Schilling, Professor für Parasitologie am Berliner Koch- Institut. Früher war er ein bekannter Wissenschaftler und Dozent an Universitäten. Er ist zu Beginn der Versuche bereits 70 Jahre alt, aber immer noch sehr kräftig und gesund. Vor diesen Versuchen forschte er jahrelang im Ausland über Malaria und anderen Tropenkrankheiten. 1 Zamecnik, S. 295 2 Fotonachweis, Klee, S.251 3 Folgendes referiert nach Blaha, S. 64 - 68 Facharbeit Carolin Geidobler 30 Daraufhin wird er jedoch nach Deutschland abkommandiert, um eine Impfung für Malaria zu entwickeln, da Hitler Pläne von einer Umsiedlung der Bauern aus den deutschen kargen Gebirgen in die fruchtbaren Länder der Ukraine, um das schwarze Meer und sogar bis nach Indien hat. Die Versuchsstation befindet sich in Block B, die Bettenabteilung in den ersten Stuben der Blöcke 1 und 31. Über die bevorzugten Versuchspersonen finden sich verschiedene Angaben. Blaha berichtet, dass ohne vorherige genaue Untersuchungen Häftlinge jeden Alters und jeder Nationalität genommen werden. Der Gesundheitszustand wird dabei nicht berücksichtigt. Zamecnik und Eugene Ost, Schreiber auf dieser Versuchsstation, geben detaillierte Beschreibungen. Sie geben an, dass zuerst Häftlinge aus der Strafabteilung, später polnische Geistliche und dann Russen, Italiener und Häftlinge anderer Nationalitäten nach gewissenhafter Untersuchung verwendet werden2.Auch um die Zahl der infizierten Personen sind sich Blaha, Zamecnik und Ost uneinig. Blaha spricht von 2000 Infizierten innerhalb von vier Jahren, während die anderen beiden von 1100 reden3. Da Dachau in einem sumpfigen Gebiet liegt, kommt der Träger der Malaria, die Anophelesmücke, die eigentlich nur in tropischen Gebieten auftaucht, ebenfalls hier vor. Sie werden im Lager in einem abgesonderten grünen Netzkäfig gehalten und es gibt sogar extra ein Arbeitskommando, das lebende Fliegen zur Fütterung der Mücken sammelt. Zusätzlich werden sie von Häftlingsblut, egal ob krank oder gesund, ernährt. Danach beginnt die Infektion der Gefangenen. „Die Mücken wurden gesunden Menschen auf die Schulter oder in die Achselhöhle gesetzt, damit sie sich an deren Körper festsaugen konnten, oder Menschen, die mit Malaria angesteckt waren, damit sie sich infizierten. Die infizierten Mücken wurden dann ausgesuchten gesunden Versuchshäftlingen in Netzen auf die innere Seite des Oberschenkels gesetzt4.“ Es gibt viele verschiedene Arten der Infizierung. Die häufigste ist folgende: 20 Mücken werden zehn bis 15 Tage lang auf die Innenseite des Unterarmes oder Oberschenkels gesetzt. Dies kann zu einer täglichen Infizierung führen. Eine andere Methode ist die Unterhautinfizierung mit Sporentierchen, die aus den Speicheldrüsen der Mücken gewonnen werden. 1 Referiert nach Zamecnik, S. 265 2 Referiert nach Zamecnik, S. 265 und Eugene Ost,in Dachauer Hefte, S. 175 3 Referiert nach Zamecnik, S. 265, Ost, S. 175 4 Blaha, S. 65 Facharbeit Carolin Geidobler 31 Schilling besitzt 69 Malaria- und durch Kombinierung noch viele weitere Infektionsstämme. Dies sind dann die schrecklichsten. Der Madagaskar- Stamm stellt den heftigsten Malariastamm dar. Er wird Versuchspersonen in Dosen von 5ccm in das Muskelgewebe, oder in Dosen zu 2ccm in die Vene eingespritzt. Andere schlimme Stämme sind zum Beispiel der Rose-, Bumke-, Fischer-, Wiedel-, oder Turnerstamm. Sie werden fast alle intravenös gespritzt. Schwächer sind zum Beispiel die Moeninger-, Painkopf-, Cofalla-, oder Moskaustämme, die am gebräuchlichsten sind. Durch Kreuzung aller möglichen Stämme entstehen neue Arten. Die Inkubationszeit der Infektionen ist abhängig von der Art der Infizierung. Beim Mückenstich dauert es 14 Tage, bei intravenöser Injektion zwei Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die eigentlichen Versuche beginnen zehn Tage nach der Infizierung. Man verwendet die unterschiedlichsten Therapieformen mit Medikamenten wie zum Beispiel Chinin, Neosalvasan und Pyramidon1. Versuchsweise werden auch neue Medikamente eingesetzt, die das wenig vorhandene Chinin ersetzen sollten, wie zum Beispiel das Boehringer Präparat 2516, ein Chininersatz. Dies ist aber nicht mit Erfolg gekrönt. Den Patienten wird während der Versuche in dreistündigem Abstand sowohl Tag als auch Nacht die Temperatur und der Puls gemessen „Nach dem Beginn der Infektion vermerkte man die Befunde der Parasiten und einmal wöchentlich wurde eine Urinanalyse vorgenommen. Die Ergebnisse trug man mit den verabreichten Medikamenten und den medizinischen Befunden auf die Fieberkurven und in zwei Karteien ein, die einmal alphabetisch und zum anderen nach der Versuchsart geführt wurden2.“ Auf dem Seziertisch lassen sich die Vergiftungen durch Medikamente wie Salvarsan, Antipyrin oder Pyramidon, das in zu hohen Mengen verabreicht wird, deutlich erkennen3. Schilling lässt die Vergifteten kurz vor ihrem Tod auf die innere Abteilung bringen, um die Sterblichkeit auf seiner Station möglichst gering zu halten. Die Versuchspersonen haben starkes Fieber, was sie nach kurzer Zeit sehr schwach werden lässt. Deshalb bekommen sie zusätzliche Essrationen, werden nach den abgeschlossenen Versuchen geschont und bekommen leichtere Arbeiten innerhalb des Lagers zugeteilt, um bei eventuellen Rückfällen wieder zur Station zurückzukehren4. 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 266 - 267 2 Zamecnik, S. 266 3 Folgendes referiert nach Blaha, S.68 4 Folgendes referiert nac Zamecnik, S. 266 Facharbeit Carolin Geidobler 32 Häftling als Opfer von Malariaversuchen1 Schilling ist während der ganzen Versuche immer sehr hartherzig zu den Gefangenen und bei jeder Lappalie droht er mit einer Strafmeldung. Bis zur Befreiung des Lagers sterben trotz der Schonung 85 Menschen und danach sind alle viel anfälliger für jegliche Krankheiten. So ist auch zu erklären, dass viele der Malariapatienten gleichzeitig Tuberkulose hatten. Aufgrund einer Operation wird Schilling arbeitsunfähig, woraufhin Himmler die Station am 5. April 1945 schließen lässt.


11. Station „Ahnenerbe“ Diese Station tritt an die vorhergegangene Versuchsabteilung Raschers und ihr Leiter ist Dr. Kurt Plönthner2. Es ist eigentlich eine reine Laboreinheit und Bestandteil des Hauptunternehmens in Auschwitz. Das Labor wird zusehends größer und hat bald alle chemischen Einrichtungen für pharmazeutische Zwecke zusammen. 1944 wird am Ufer des Bodensees bei Friedrichshafen eine neue Fabrik gegründet, zu der nach und nach aus den Reihen der Häftlinge die Pfleger, Chemiker und Mechaniker übersiedeln. Dort dienen sie als Lieferanten für den Hauptrohstoff, nämlich menschliches Blut. Eine Woche vor der Befreiung des Lagers wird der größte Teil des Laboratoriums und der Maschinen sowie des Personals in die Firma abtransportiert. Anfangs geht es in dem Laboratorium vor allem um die Erzeugung von hämostatischen Arzneien. Nicht nur Tabletten sondern auch Injektionsstoffe sollen für die deutsche Verteidigungsmacht sowie für die Kriegsverwundeten hergestellt werden. Die Abgeber des Blutes sind vor allem sowjetische und polnische Häftlinge. 1 Fotonachweis, Klee, 112 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 80 - 82 Facharbeit Carolin Geidobler 33 „Ihr defibriertes Blut wurde mit Vitaminen, Pektinom und verschiedenen Auszügen von Fruchtabfällen vermischt. Aus diesen wurde nachher extrahiert und ein hämostypisches Präparat erzeugt, Polygaltabletten oder ein Injektionsmittel gleicher Bedeutung Styptoral1.“ Aus den Resten werden Seife, Nahrungsmittel (!), oder Pasten hergestellt. Plönthner nutzt die Patente der verschiedenen Häftlingschemiker und verwendet sie zu seinem Vorteil. Dies bringt die Station auch zu einem stattlichen finanziellen Erfolg.


12. Prozesse und Bestrafungen von Versuchsleitern Nun stellt sich die Frage, was mit diesen Ärzten nach Beendigung des NSRegimes geworden ist. Zu einigen habe ich hierfür Informationen gefunden. Beiglböck, Leiter der grauenvollen Meerwasserversuche, wird in den Nürnberger Prozessen 1947 zu 15 Jahren Haft verurteilt2. 1951 wird er entlassen und von Prof. Heilmeyer aufgenommen. Danach wird er leitender Arzt der inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses in Buxtehude. Er stirbt 1963 im Alter von 58 Jahren. Im Nachruf heißt es: „Obwohl seine Nichtschuld…durch wissenschaftliche Gutachten, zuletzt durch das höchste Fachgremium in der Bundesrepublik, der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, klar erwiesen und Prof. Beiglböck voll rehabilitiert wurde, wurden noch im vorigen Jahre diese Dinge wieder aufgegriffen, indem man einen Vortrag vor der Wiener Ärztekammer zu verhindern suchte3.“ Sigmund Rascher lebt in einer Ehe mit der 15 Jahre älteren Karoline Diehl4. Himmler will anfangs diese Ehe nicht billigen, da er wegen dem erhöhten Alter Karolines die Chance auf Kinder schwinden sieht. Darauf bekommen die beiden Verlobten innerhalb kurzer Zeit zwei Söhne, worauf Himmler die Ehe gestattet. Tatsächlich aber täuscht sie diese und zwei weitere Schwangerschaften nur vor und beschafft sich die Kinder illegal. Himmler sendet zu jeder Geburt die herzlichsten Glückwünsche und kostspielige Geschenke. Als dann bei der vierten Schwangerschaft, als sie an die 50 Jahre alt ist, herauskommt, dass das Kind vom Münchener Hauptbahnhof gestohlen ist, wird 1 Blaha, S. 81 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 252 3 Klee, S. 252- 253 4 Folgendes referiert nach Zamecnik, S.285- 286 Facharbeit Carolin Geidobler 34 sie in Ravensbrück inhaftiert und hingerichtet. Rascher wird vorerst auch eingesperrt, jedoch will Himmler seinen „Schützling“ wieder bei der Krebsforschung beschäftigen. Die Beweise sind jedoch so erdrückend, dass Rascher erneut in Buchenwald arrestiert wird. Vor Kriegsende wird er nach Dachau überstellt und drei Tage vor der Befreiung des Lagers in Zelle 73 vom SS- Mann Bongartz erschossen. Brachtel, der die Leberpunktionen durchgeführt hat, wird 1947 zusammen mit dem Revierkapo Zimmermann in Dachau in einem gesonderten Prozess vor das amerikanische Militärtribunal gestellt1. Brachtel gesteht, er habe 80 Leberpunktionen vorgenommen, die jedoch völlig unschädlich gewesen seien. Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Blaha und andere Ärzte können glücklicherweise fast alle Aufzeichnungen Schillings, dem Leiter der Malariastation sichern, die ihm dann während des Nürnberger Prozesses vorgelegt werden. „Das Auftreten dieses Wissenschaftlers, vorher von Weltformat, war jetzt mit 75 Jahren, am Ende seines Lebens, sehr erbärmlich. Vor Wut trampelte er mit den Füssen und schrie wie ein kleines Kind, wenn man ihm seine eigenen Aufzeichnungen vorlegte, um ihn zu überzeugen2.“ Er war der festen Überzeugung, dass alle Beweise schon lange vernichtet wurden. Am Schluss seiner Rede erklärt er nochmals unmissverständlich: „Und selbst wenn mir Himmler heute den Befehl gäbe weitere Versuche durchzuführen, so würde ich es tun. Ich gebe zu, dass bei jenen Versuchen Menschen leiden mussten, am meisten unter seelischer Depression. Aber die Interessen der Wissenschaft, Millionen vor dieser Krankheit zu bewahren und zu retten, standen viel höher3.“ Heinrich Himmler, der Auftraggeber für alle diese Versuche, will, als sich die Niederlage der NS- Diktatur abzeichnet, seine Mitschuld herunterspielen, indem er absichtlich Judentransporte ins sichere Ausland umlenkt4. Am 23. April 1945 nimmt er mit den Alliierten Kapitulationsverhandlungen auf, worauf er von Hitler aus der Partei ausgeschlossen wird. Nach seiner Verhaftung durch die Briten begeht er am 23. Mai 1945 mit Hilfe einer im Mund versteckten Giftkapsel 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S, 284 2 Blaha, S. 72 3 Blaha, S. 72 4 Folgendes referiert im Internet auf http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 Facharbeit Carolin Geidobler 35 Selbstmord, um sich einer Bestrafung bei den Nürnberger Prozessen zu entziehen. Himmler kurz nach seinem Selbstmord1 Die vielen anderen Ärzte und Wissenschaftler, die bei den Sezierungen im KZ anwesend waren, werden in den Nachkriegsprozessen nicht bestraft, obwohl sie durch ihren wissenschaftlichen Einfluss die Verbrecher decken2. III. Beleuchtung der Motive sowie der Ergebnisse der Versuche; Interesse der Menschen an den KZ Gedenkstätten Über die Motive dieser Versuche zu spekulieren fällt sehr schwer. Es gibt nichts, womit man diese Gräueltaten und absolut menschenverachtenden Zustände rechtfertigen oder lediglich erklären kann. Die meisten Ärzte haben die Versuche durchgeführt um Ruhm zu erlangen. Sie wollten neue Möglichkeiten der Heilung entdecken, um reich zu werden und Ansehen zu erlangen. Andere wiederum taten es, weil sie Interesse an bestimmten Sachverhalten hegten und es ihnen anscheinend mehr Spaß machte, mit Menschen anstatt Versuchstieren zu hantieren. Manche waren auch einfach nur gerne weitab von der Front und führten die Versuche durch, um nicht kämpfen zu müssen. So konnten sie in Wohlstand leben und ihre Tätigkeit war nicht gefährlich sondern angesehen. Die Ergebnisse der Versuche, waren unbrauchbar, weil sie auf so stümperhafte Art und Weise angefertigt wurden. Die meisten Versuche endeten jedoch sowieso ohne jegliches Ergebnis. Im Endeffekt heißt das, dass alle diese Menschen umsonst solche Qualen ertragen mussten und wie so oft von den Ärzten behauptet wird, nur zu wissenschaftlichen Zwecken leiden mussten, stimmt ebenfalls nicht. An diesen Versuchen und an der gesamten NS- Diktatur gibt es nichts Positives, egal von welcher Seite man es auch betrachtet. Was ich aber dennoch gut finde ist, dass durch die KZ- Gedenkstätten diese Zeit nicht in 1 Bild im Internet unter http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 76 Facharbeit Carolin Geidobler 36 Vergessenheit gerät. Wann immer man sie besucht, trifft man Schulklassen, ältere Menschen und Besucher aus dem Ausland an. Man sieht, dass alle diese Personen noch immer Interesse an der Vergangenheit zeigen und diese nicht einfach verdrängen. VI. Literaturnachweis • Benz, Wolfgang und Distel Barbara (Hg.): Dachauer Hefte Nr. 4: Medizin im NS- Staat. Täter, Opfer, Handlanger, Stiftung Comité International de Dachau, Dachau, 1988 • Blaha, Franz: Medizin auf schiefer Ebene, Manuskript, unveröffentlichte deutsche Übersetzung der tschechoslowakischen Ausgabe Medicina na sikmej ploche, o.O, 1964 • Gruyter, Walter, de (Hg): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin, Berlin, New York, 258. Auflage,1998 • Klee, Ernst: Auschwitz, die NS- Medizin und ihre Opfer, Frankfurt am Main, 2. Auflage, August 2002 • Zamecnik, Stanislav: Das war Dachau, Stiftung Comité International de Dachau, Luxemburg, 2002 Literatur im Internet: Facharbeit Carolin Geidobler 37 • http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 V.

Kurt Plötner Quellen

Lochau

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52962-7, darin Albert Knoll: Lochau, S. 385–387, 482 (google.de [abgerufen am 24. Januar 2009] 607 Seiten).
  • Helmut Maier: Gemeinschaftsforschung, Bevollmächtigte und der Wissenstransfer. Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus. Wallstein Verlag, 2007, ISBN 978-3-8353-0182-5 (google.de [abgerufen am 14. März 2009] 613 Seiten).

Robert Feix

http://books.google.de/books?q=Feix


Robert Feix (* 26. Mai 1893 in Wien, Österreich; † 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich) war ein österreichischer Chemiker und Unternehmer, der das Marmeladengeliermittel Opekta erfand, die gleichnamige Produktions- und Vertriebsfirma gründete und über viele Jahre leitete. Der halbjüdische Feix überstand die nationalsozialistische Herrschaft in Konzentrationslagern, weil er seine Kenntnisse als Funktionshäftling bei der Entwicklung eines Blutstillmittels einsetzen konnte.

Leben

Die Mutter von Robert Feix stammte aus der ungarischen jüdischen Unternehmerfamilie Scheinberger. Ihr Bruder Alexander Scheinberger besaß den für den Industriebedarf produzierenden Pektin-Hersteller Pomosin-Werke (Sitz Frankfurt am Main). Robert Feix war in der Firma seines Onkels von 1911 an bis zur Verhaftung 1938 tätig. 1924 starb Alexander Scheinberger und hinterließ Frau und minderjährige Söhne. Robert Feix stieg zum Prokuristen und schließlich Geschäftsführer auf und erwarb auch Eigentumsanteile.

In den 1920er Jahren erarbeitete er ein Konzept, das aus Fruchttrestern gewonnene Pektin in kleinen Mengen Hausfrauen zur Marmeladenherstellung zugänglich machen. Nachdem ihm die Firma Dr. Oetker sein Patent nicht abkaufen wollte, entschloss er sich, 1928 eine eigene Firma in Köln zur Herstellung und Vertrieb des Markenprodukts Opekta zu gründen. Die Firma entwickelte sich rasch, war sehr erfolgreich und expandierte mit eigenen Handelsniederlassungen in Nachbarländer (Schweiz, Östereich, Tschechoslowakei und Niederlande).


Robert Feix wurde im März 1938 kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Wien verhaftet und knapp knapp Monate gefangen gehalten. Kaum in Freiheit verhafteten ihn die Nazis im Juli 1938 in Frankfurt erneut und hielten ihn diesmal fast zwei Jahre bis März 1940 fest. Eine dritte Haftperiode begann im Juli 1942 in Berlin und setzte sich dann bis zur Befreiung im April 1945 im Konzentrationslager Dachau beziehungsweise dessen Außenkommandos Schlachters (Bodensee) und Lochau (Vorarlberg) fort. Feix lebte nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich.

Familie

Robert Feix heiratete 1916 in Bolzano, Italien, Maria Feix. Das Paar hatte zwei Kinder, Robert und Maria. 1934 heiratete Robert Feix ein zweites Mal. Mit Ilse Hartmann hatte er drei Kinder, Gabriele (die Ansprecherin), Ulrich und Hans Marius.


Robert Feix war ein österreichischer Chemiker jüdischer Abstammung, der ein blutstillendes Mittel namens Polygal erfand und es sich patentieren ließ. Dies rettete ihm möglicherweise das Leben, denn Sigmund Rascher nahm ihn im KZ-Dachau als Funktionshäftling in seine Abteilung R des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung der SS-Organisation Ahnenerbe und beauftragte ihn mit weiteren Forschungsarbeiten. Rascher versuchte mit Himmlers Hilfe, Polygal zur Pflichtausstattung der deutschen Streitkräfte zu machen. Zum Nachweis der Wirksamkeit führte Rascher brutale tödliche Menschenversuche einschließlich anschließender Obduktion vor Publikum durch [1].

Rascher eignete sich die Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix zur Herstellung eines blutstillenden Mittels namens Polygal an. Mit Himmlers Hilfe versuchte er, es zur Pflichtausstattung der deutschen Streitkräfte zu machen. Raschers Onkel fritz rascher fand bei einem Besuch im August 1943 im Schreibtisch seines Neffen ein Schriftstück über die Erschießung von 4 Leuten zum Zwecke der Ausprobierung des Blutstillmittels (Polygal 10) [Aussgae von Fritz Rascher übre die Menschenversuche seines Neffen Sigmund Rascher, 1946, Staatsarchiv Nürnberg]


Quellen

Literatur

  • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52962-7, darin Albert Knoll: Lochau, S. 385–387, 482 (google.de [abgerufen am 24. Januar 2009] 607 Seiten). 386 (Feix und Lager Lochau), 481 (Feix und Lager Schlachters)
  • Ulrich Tröhler: Ethik und Medizin, 1947-1997: Was leistet die Kodifizierung von Ethik? Hrsg.: Ulrich Tröhler, Stella Reiter-Theil, Eckhard Herych. Wallstein Verlag, 1997, ISBN 978-3-89244-272-1, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 93 (Robert Feix) (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009] 520 Seiten).

1942 oder Anfang 1943 entdeckte der in Dachau inhaftierte jüdische Chemiker Robert Feix ein Blutstillmittel, mit dem Rascher Experimente anstellen wollte. Er nanne es nacheinander 'Homlag', 'Polygal', und 'Styptoral'.

Ulrich Tröhler: Ethik und Medizin, 1947-1997.
  • Martin Broszat, Elke Fröhlich: Bayern in der NS-Zeit. Hrsg.: Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann, Anton Grossmann, Hartmut Mehringer. v.2 Auflage. Oldenbourg, 1979, ISBN 978-3-486-49371-9, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 398 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009]).

Unter den Häftlingen, die Rascher in seiner Versuchsstation beschäftigte, war auch Robert Feix, der ein Blutstillmittel entwickelt hatte, das 'Polygal 10' genannt wurde. Rascher beabsichtigte die wirtschaftliche Auswertung dieser Entwicklung. Zur Erprobung des blutstillenden Mittels tötete er mehrere Dachauer Häftlinge.

Martin Broszat, Elke Fröhlich: Bayern in der NS-Zeit S. 398
  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 2. Auflage. S. Fischer, 1997, ISBN 978-3-10-039306-7, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 351 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009] 526 Seiten).

Chemiker Robert Feix als Sonderhäftling in Dachau mit Privilegien ausgestattet, hat Rascher auf die Idee gebracht, das blutstillende Mittel in Tablettenform herzustellen. Feix, auf Raschers Versuchsstation eingesetzt, kann ab 1944 das Lager frei verlassen und betreten.

Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer S. 351
  • Alexander Mitscherlich, Fred Mielke: Medizin ohne Menschlichkeit: Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses. 2. Auflage. Fischer Bücherei, 1949/1960ff, ISBN 978-3-10-039306-7, Kapitel: Pharmakologische Experimente, S. 70 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2009]).

„[…] Versuchsreihen fußen jeweils auf einem geistigen Diebstahl. Sie alle sollten ihm zu einer Habilitation an einer Hochschule verhelfen. Die Fabrikation des Blutstillmittels Polygal übernahm Rascher in Dachau von einem inhaftierten jüdischen Chemiker Dr. Robert Feix, um damit auch den finanziellen Gewinn in seinen Besitz zu bringen. Über die im Zusammenhang mit der Herstellung und der Erprobung dieses Mittels ausgeführten Morde berichtet eine eidesstattliche Erklärung […]“

Alexander Mitscherlich, Fred Mielke: Medizin ohne Menschlichkeit: Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses, S.61 und S.70
  • Gedenkstätte Dachau: Raschers Polygal Versuche. (pdf) In: Haus der bayerischen Geschichte. Abgerufen am 14. Februar 2009: „Sigmund Rascher nahm ihn im KZ-Dachau als Funktionshäftling in seine Abteilung R des 'Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung' der SS-Organisation Ahnenerbe und beauftragte ihn mit weiteren Forschungsarbeiten.“
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder: Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. S. 481, abgerufen am 14. Februar 2009 (Veröffentlicht von C.H. Beck, 2005, v.2, Original von University of Michigan, Digitalisiert am 11. Juni 2008, ISBN 9783406529627): „.... [Schlach?]ters Pektin-Forschungen weiter, mit denen ein Blut stillende Tablette namens Polygal entwickelt werden sollte. Sein Assistent, der Chemiker Robert Feix, ein österreichisdcher Häftling, der aufgrund eines in der Schweiz unterhaltenen Bankkontos wegen angeblichen Devisenvergehens ins KZ verbracht worden war, kannte sich .......“

Einzelnachweise

  1. siehe Haus der bayerischen Geschichte: Polygalversuche Raschers

  • Antrag 15.09.1943 Rascher an Sievers:Freilassung Robert Feix als Halb-Arierx. Nuernberg Military tribunal, abgerufen am 14. Februar 2009: „The defendant Sievers stated in his affidavit that: "Blome also had full knowledge of the blood coagulation experiments at Dachau. He received reports from Rascher and should have a complete knowledge of these matters." (NO-473, Pros. Ex. 237.) Blome admitted that Rascher had been commissioned by Himmler to work with him in the field of blood coagulation. (Tr. P. 4642.) One of the collaborators of Rascher in the polygal research was an inmate of the Dachau concentration camp by the name of Robert Feix. By letter of 15 September 1943, Rascher requested Sievers to approach Blome, so that the latter might arrange for the release of Feix and for his reinstatement in his former category as half-Aryan. Rascher stated in his letter that "Blome has given me great hopes in this respect." (NO-611, Pros. Ex. 239.) This proves that Blome was already collaborating with Rascher on polygal research in the summer of 1943. Obviously, Blome would not have put himself out to assist in this work without knowing precisely what had been done to test polygal.“

  • Chronik. DIE ZEIT, CHRONIK, 31.05.1968 Nr. 22, abgerufen am 14. Februar 2009: „Robert Feix konnte am 26. Mai [1968] seinen 75. Geburtstag feiern. Er ist Inhaber der Opekta GmbH.“


Zugesprochener Betrag: 40‘560.00 Schweizer Franken Grundlage des vorliegenden Auszahlungsentscheids ist die von Gabriele Mayr (die „Ansprecherin”) eingereichte Anspruchsanmeldung betreffend das Konto des Robert Feix (der „Kontoinhaber“) bei der Basler Niederlassung der [ANONYMISIERT] (die „Bank“). Alle Auszahlungsentscheide werden veröffentlicht. Hat ein Ansprecher, wie im vorliegenden Fall, nicht um Geheimhaltung gebeten, wurde nur der Name der Bank anonymisiert. Von der Ansprecherin eingereichte Informationen Die Ansprecherin reichte eine Anspruchsanmeldung ein und identifizierte den Kontoinhaber als ihren Vater, der jüdisch war, am 26. Mai 1893 in Wien, Österreich, geboren wurde und 1916 in Bolzano, Italien, Maria Feix geheiratet hat. Das Paar hatte zwei Kinder, Robert und Maria. Gemäss den Angaben der Ansprecherin habe Robert Feix in 1934 nochmals geheiratet, Ilse Hartmann. Aus dem von der Ansprecherin eingereichten Stammbaum geht hervor, dass Ilse und Robert Feix drei Kinder hatten: Gabriele (die Ansprecherin), Ulrich und Hans Marius. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater, der österreichischer Staatsbürger gewesen sei, habe in Frankfurt, Deutschland, gelebt und eine Fabrik namens „Opekta“ in Köln, Deutschland, besessen. Die Ansprecherin führte weiter aus, ihr Vater sei am 26. März 1938 in Wien von den Nazis verhaftet worden und sei bis am 19. Mai 1938 gefangengehalten worden. Gemäss den Angaben der Ansprecherin sei ihr Vater in Frankfurt nochmals verhaftet worden, wo er von Juli 1938 bis März 1940 und dann von Juli 1942 bis April 1945 in Berlin und Dachau gefangengehalten worden sei. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater habe nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1973 in Innsbruck-Igls, Österreich, gelebt. Zum Nachweis ihres Anspruchs reichte die Ansprecherin ihren Trauschein ein, aus dem hervorgeht, dass sie die Tochter von Robert Feix ist. Die Ansprecherin gab an, sie sei am 16. Februar 1941 in Frankfurt am Main, Deutschland, geboren worden. Aus den Bankunterlagen ersichtliche Informationen Die Bankunterlagen bestehen aus Bankauszügen, einem Vertrag zur Miete eines Schliessfachs und interner Korrespondenz der Bank. Gemäss diesen Unterlagen war der Kontoinhaber Robert Feix, ein österreichischer Staatsbürger, der in Deutschland lebte. Der Bevollmächtigte war Herr E. Elias-Frank aus Basel, der Generaldirektor der Firma des Kontoinhabers in der Schweiz. Aus den Bankunterlagen geht hervor, dass der Kontoinhaber ein Schliessfach, das im Juli 1931 eröffnet wurde, und ein Kontokorrent besass. Gemäss den Bankunterlagen versuchte die Bank den Kontoinhaber im Jahr 1939 zu kontaktieren, um ihn über die fälligen Gebühren für die Miete des Schliessfachs zu informieren. Als Antwort darauf kontaktierte der Bevollmächtigte die Bank im Juni 1939 und informierte sie, dass der Kontoinhaber, der jüdisch war, schon während ungefähr einem Jahr von den Nazis gefangengehalten wurde. Der Bevollmächtigte informierte die Bank, dass der Schlüssel zum Schliessfach in Deutschland sei und dass das Schliessfach wertlose Geschäftskorrespondenz enthalte. Der Bevollmächtigte teilte der Bank zudem mit, dass er die Gebühren zur Miete des Schliessfachs nicht bezahlen werde. Im März 1946 öffnete die Bank das Schliessfach und überwies den Inhalt einem freien Depot. Aus den Bankunterlagen geht nicht hervor, was mit dem Inhalt des Schliessfachs nach der Überweisung an das freie Depot geschah, aber die Buchprüfer, die bei dieser Bank eine Untersuchung der Bankunterlagen vorgenommen haben, um nach den Anweisungen des „Independent Committee of Eminent Persons“ („ICEP“) Opferkonten zu identifizieren, konnten dieses Schliessfach nicht in der Bankkartei offener Konten finden und nahmen daher an, dass es geschlossen wurde. Diese Buchprüfer gaben auch an, dass keine Hinweise auf eine Kontenaktivität nach 1945 vorliegen. Aus den Bankunterlagen ist nicht ersichtlich, ob oder wann das Kontokorrent geschlossen wurde oder wem das Kontoguthaben ausbezahlt wurde. Das letzte bekannte Guthaben des Kontokorrents war 459.00 Schweizer Franken per 20. Januar 1937. Es liegen in den Bankunterlagen keine Hinweise darüber vor, dass der Kontoinhaber oder seine Erben das Konto geschlossen und das Kontoguthaben selber erhalten haben. Erwägungen des CRT Identifizierung des Kontoinhabers Die Ansprecherin hat den Kontoinhaber plausibel identifiziert. Die Ansprecherin führte aus, ihr Vater sei österreichischer Staatsbürger gewesen und habe in Deutschland gelebt. Diese Information stimmt mit unveröffentlichten, aus den Bankunterlagen ersichtlichen Informationen über den Kontoinhaber überein. Die Ansprecherin reichte auch eine Unterschriftenprobe ihres Vaters ein, die mit der in den Bankunterlagen enthaltenen Unterschriftenprobe des Kontoinhabers übereinstimmt.


Textentwurf von Benutzer:Ironhoof/Opekta#Enteignung_und_Verhaftung_von_Robert_Feix_1938 Die Mutter von Robert Feix entstammte der jüdischen Familie Scheinberger aus Ungarn. 1924 starb Alexander Scheinberger, der Onkel von Robert Feix. Nach ungarischem Recht waren damit seine Söhne allein erbberechtigt. Da diese jedoch noch nicht volljährig waren, war dies zunächst unerheblich. Ebenfalls nach damaligem ungarischem Recht hatte die Ehefrau des Verstorbenen, also die Tante von Robert Feix, ein lebenslanges Nutzungsrecht des Vermögens. So wurde Robert Feix zuerst Prokurist und schließlich Geschäftsführer der Pomosinwerke. Mit Beginn der 1930er Jahre verlangten die mittlerweile volljährigen Scheinberger Brüder die Geschäftsführung der Pomosinwerke von Feix zurück und da dieser auch an den Werken beteiligt war, auch dessen Beteiligung. Diesem Antrag entsprach in dem folgenden Rechtsstreit das Gericht 1936 zwar nicht. Dennoch verlor Feix aufgrund dieser Kampagne seinen Einfluß auf Pomosin. Und ebenfalls auf Opekta. Dies war möglich weil am 13. März 1938 Adolf Hitlers Wehrmacht in Österreich einmarschierte. Der Österreicher Feix unterstand damit der deutschen Gerichtsbarkeit und wurde prompt am selben Tag von der Gestapo verhaftet. Ihm wurden Devisenvergehen vorgeworfen. Diese Vergehen bestanden darin, dass er den ausländischen Niederlassungen aus Deutschland Geld transferiert hatte. Robert Feix wurde ins Konzentrationslager verbracht und verblieb dort bis 1945, zuletzt im KZ Dachau. Er überlebt nur, da ein von ihm entwickeltes blutstillendes Mittel, "Sangostop", erfolgreich bei der Wehrmacht eingesetzt wurde. Erst nach dem Kriege kam es 1952 nach langem Rechtsstreit zwischen ihm und den Brüdern Scheinberger zu einem Vergleich, in dessen Folge er alle Firmen die mit Opekta in Verbindung standen, zurückerlangte, seine Anteile an den Pomosinwerken jedoch verlor.

Einzelnachweise

n.



http://www.meinews.net/birma-t54937p47.html?s=1e807bf12c51a045492f30a69ffcc499& Also im Hauptkriegsverbrecherprozess kommt der Name Feix ein >> einziges Mal vor. Horst Pelckmann, Verteidiger für die SS, >> fragt Wolfram Sievers, SS-Standartenführer (im Zeugenstand). >> Dieser liest aus einem Tagebuch vor: >> >> | SIEVERS: >> | "Anweisung wegen Fortführen der Arbeiten Putzen- >> | gruber. P. Rottw. Neff berichtet, daß Polygal-Fabrika- >> | tion in Schlachters für drei Monate gesichert ist. Feix >> | berichtet über Fabrikationserfahrung und legt erste >> | Ergebnisse aus Schlachters vor. In Schlachters soll >> | durch Gauwirtschaftsberater die Betriebsbuchhaltung >> | angelegt werden. Maschineneinkäufe." >> >> [Der Nürnberger Prozeß: Einhundertneunundneunzigster Tag. >> Freitag, 9. August 1946, S. 48. Digitale Bibliothek Band 20: >> Der Nürnberger Prozeß, S. 26579 (vgl. NP Bd. 20, S. 607)]



http://www.iivs.de/~iivs8205/res/facharbeitenarchiv/G-Geidobler%20Carolin-Die%20Menschenversuche%20im%20KZ%20Dachau.pdf

8. Polygalversuche Rascher eignet sich die patentierte Erfindung des jüdischen Häftlings Robert Feix, der Chemiker war und in Dachau Sonderprivilegien hatte, zur Herstellung blutstillender Mittel an5. Unterstützt wird diese Versuchsreihe vom Reichsforschungsamt6. Eigentlich ist Polygal ein Gelierstoff zur Herstellung von Marmelade, Rascher jedoch stellt Pektintabletten aus diesem Stoff her und will diese zum Bestandteil der Medikamentenausstattung des deutschen Heeres machen, um dieses Medikament nicht nur bei akuten Blutungen und vor Operationen dieses Medikament zu verabreichen, sondern auch um es prophylaktisch deutschen Soldaten vor dem Angriff und Fliegern vor dem 1 Zamecnik, S.285 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 34- 35 3 Klee, S. 35 4 Folgendes referiert nach Klee, S.182- 184 5 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 281- 282 6 Referiert nach Klee, S. 351 Facharbeit Carolin Geidobler 27 Kampfeinsatz zu verabreichen. Dadurch würde Polygal in großen Staatsaufträgen produziert werden müssen, was wiederum zu Raschers Bereicherung führen würde. Doch erstmal sind einige Mediziner der Wirksamkeit der Tabletten gegenüber sehr skeptisch und verlangen eine Nachweisung des Wirkstoffes. Deshalb fängt Rascher an, den Gefangenen Tabletten zu verabreichen und untersucht deren Niederschlag im Blut. SS- Ärzte nehmen, um Rascher einen Freundschaftsdienst zu erweisen, dieses Mittel vor jeder Operation und berichten über seine Wirksamkeit. Es entsteht die Auffassung, dass diese Versuchsreihe harmlos ist und keinem schadet, aber in den Nürnberger Prozessen berichtet der Onkel Raschers von grauenhaften Entdeckungen, die er gemacht hat, als er Rascher in Dachau besuchte und zufällig Berichte las: „Dem Russen wurde durch einen auf einem Stuhl stehenden SS- Mann von rechts oben in die rechte Schulter geschossen. Der Schuss kam in der Nähe der Milz heraus. Es war beschrieben, dass der Russe zusammenzuckte und sich dann auf einen Stuhl setzte und nach etwa 20 Minuten starb. Im Sektionsprotokoll wurde die Zerreißung der Lungengefäße und der Aorta beschrieben. Es wurde ferner beschrieben, dass die Zerreißungen durch harte Blutgerinnsel tamponiert waren. Nur so sei die verhältnismäßig lange Lebensdauer nach dem Schuss zu erklären. Nach dem Lesen des Protokolls war ich so erschüttert, dass ich die anderen nicht mehr gelesen habe1.“ Auch Heinrich Stöhr gibt an, dass bei Raschers Polygalversuchen die Gefangenen so stark verwundet werden, so dass niemand sie überlebt. Nach Raschers Verhaftung wird im April 1944 der SS- Hauptsturmführer Dr. Plötner mit der Fortsetzung der Forschung für Polygal betraut.


10. Malariaversuchsstation Die wohl bekannteste Versuchsstation im KZ Dachau stellt die Malariaversuchsstation dar3. Es ist das Privatversuchslabor von Claus Schilling, Professor für Parasitologie am Berliner Koch- Institut. Früher war er ein bekannter Wissenschaftler und Dozent an Universitäten. Er ist zu Beginn der Versuche bereits 70 Jahre alt, aber immer noch sehr kräftig und gesund. Vor diesen Versuchen forschte er jahrelang im Ausland über Malaria und anderen Tropenkrankheiten. 1 Zamecnik, S. 295 2 Fotonachweis, Klee, S.251 3 Folgendes referiert nach Blaha, S. 64 - 68 Facharbeit Carolin Geidobler 30 Daraufhin wird er jedoch nach Deutschland abkommandiert, um eine Impfung für Malaria zu entwickeln, da Hitler Pläne von einer Umsiedlung der Bauern aus den deutschen kargen Gebirgen in die fruchtbaren Länder der Ukraine, um das schwarze Meer und sogar bis nach Indien hat. Die Versuchsstation befindet sich in Block B, die Bettenabteilung in den ersten Stuben der Blöcke 1 und 31. Über die bevorzugten Versuchspersonen finden sich verschiedene Angaben. Blaha berichtet, dass ohne vorherige genaue Untersuchungen Häftlinge jeden Alters und jeder Nationalität genommen werden. Der Gesundheitszustand wird dabei nicht berücksichtigt. Zamecnik und Eugene Ost, Schreiber auf dieser Versuchsstation, geben detaillierte Beschreibungen. Sie geben an, dass zuerst Häftlinge aus der Strafabteilung, später polnische Geistliche und dann Russen, Italiener und Häftlinge anderer Nationalitäten nach gewissenhafter Untersuchung verwendet werden2.Auch um die Zahl der infizierten Personen sind sich Blaha, Zamecnik und Ost uneinig. Blaha spricht von 2000 Infizierten innerhalb von vier Jahren, während die anderen beiden von 1100 reden3. Da Dachau in einem sumpfigen Gebiet liegt, kommt der Träger der Malaria, die Anophelesmücke, die eigentlich nur in tropischen Gebieten auftaucht, ebenfalls hier vor. Sie werden im Lager in einem abgesonderten grünen Netzkäfig gehalten und es gibt sogar extra ein Arbeitskommando, das lebende Fliegen zur Fütterung der Mücken sammelt. Zusätzlich werden sie von Häftlingsblut, egal ob krank oder gesund, ernährt. Danach beginnt die Infektion der Gefangenen. „Die Mücken wurden gesunden Menschen auf die Schulter oder in die Achselhöhle gesetzt, damit sie sich an deren Körper festsaugen konnten, oder Menschen, die mit Malaria angesteckt waren, damit sie sich infizierten. Die infizierten Mücken wurden dann ausgesuchten gesunden Versuchshäftlingen in Netzen auf die innere Seite des Oberschenkels gesetzt4.“ Es gibt viele verschiedene Arten der Infizierung. Die häufigste ist folgende: 20 Mücken werden zehn bis 15 Tage lang auf die Innenseite des Unterarmes oder Oberschenkels gesetzt. Dies kann zu einer täglichen Infizierung führen. Eine andere Methode ist die Unterhautinfizierung mit Sporentierchen, die aus den Speicheldrüsen der Mücken gewonnen werden. 1 Referiert nach Zamecnik, S. 265 2 Referiert nach Zamecnik, S. 265 und Eugene Ost,in Dachauer Hefte, S. 175 3 Referiert nach Zamecnik, S. 265, Ost, S. 175 4 Blaha, S. 65 Facharbeit Carolin Geidobler 31 Schilling besitzt 69 Malaria- und durch Kombinierung noch viele weitere Infektionsstämme. Dies sind dann die schrecklichsten. Der Madagaskar- Stamm stellt den heftigsten Malariastamm dar. Er wird Versuchspersonen in Dosen von 5ccm in das Muskelgewebe, oder in Dosen zu 2ccm in die Vene eingespritzt. Andere schlimme Stämme sind zum Beispiel der Rose-, Bumke-, Fischer-, Wiedel-, oder Turnerstamm. Sie werden fast alle intravenös gespritzt. Schwächer sind zum Beispiel die Moeninger-, Painkopf-, Cofalla-, oder Moskaustämme, die am gebräuchlichsten sind. Durch Kreuzung aller möglichen Stämme entstehen neue Arten. Die Inkubationszeit der Infektionen ist abhängig von der Art der Infizierung. Beim Mückenstich dauert es 14 Tage, bei intravenöser Injektion zwei Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die eigentlichen Versuche beginnen zehn Tage nach der Infizierung. Man verwendet die unterschiedlichsten Therapieformen mit Medikamenten wie zum Beispiel Chinin, Neosalvasan und Pyramidon1. Versuchsweise werden auch neue Medikamente eingesetzt, die das wenig vorhandene Chinin ersetzen sollten, wie zum Beispiel das Boehringer Präparat 2516, ein Chininersatz. Dies ist aber nicht mit Erfolg gekrönt. Den Patienten wird während der Versuche in dreistündigem Abstand sowohl Tag als auch Nacht die Temperatur und der Puls gemessen „Nach dem Beginn der Infektion vermerkte man die Befunde der Parasiten und einmal wöchentlich wurde eine Urinanalyse vorgenommen. Die Ergebnisse trug man mit den verabreichten Medikamenten und den medizinischen Befunden auf die Fieberkurven und in zwei Karteien ein, die einmal alphabetisch und zum anderen nach der Versuchsart geführt wurden2.“ Auf dem Seziertisch lassen sich die Vergiftungen durch Medikamente wie Salvarsan, Antipyrin oder Pyramidon, das in zu hohen Mengen verabreicht wird, deutlich erkennen3. Schilling lässt die Vergifteten kurz vor ihrem Tod auf die innere Abteilung bringen, um die Sterblichkeit auf seiner Station möglichst gering zu halten. Die Versuchspersonen haben starkes Fieber, was sie nach kurzer Zeit sehr schwach werden lässt. Deshalb bekommen sie zusätzliche Essrationen, werden nach den abgeschlossenen Versuchen geschont und bekommen leichtere Arbeiten innerhalb des Lagers zugeteilt, um bei eventuellen Rückfällen wieder zur Station zurückzukehren4. 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S. 266 - 267 2 Zamecnik, S. 266 3 Folgendes referiert nach Blaha, S.68 4 Folgendes referiert nac Zamecnik, S. 266 Facharbeit Carolin Geidobler 32 Häftling als Opfer von Malariaversuchen1 Schilling ist während der ganzen Versuche immer sehr hartherzig zu den Gefangenen und bei jeder Lappalie droht er mit einer Strafmeldung. Bis zur Befreiung des Lagers sterben trotz der Schonung 85 Menschen und danach sind alle viel anfälliger für jegliche Krankheiten. So ist auch zu erklären, dass viele der Malariapatienten gleichzeitig Tuberkulose hatten. Aufgrund einer Operation wird Schilling arbeitsunfähig, woraufhin Himmler die Station am 5. April 1945 schließen lässt.


11. Station „Ahnenerbe“ Diese Station tritt an die vorhergegangene Versuchsabteilung Raschers und ihr Leiter ist Dr. Kurt Plönthner2. Es ist eigentlich eine reine Laboreinheit und Bestandteil des Hauptunternehmens in Auschwitz. Das Labor wird zusehends größer und hat bald alle chemischen Einrichtungen für pharmazeutische Zwecke zusammen. 1944 wird am Ufer des Bodensees bei Friedrichshafen eine neue Fabrik gegründet, zu der nach und nach aus den Reihen der Häftlinge die Pfleger, Chemiker und Mechaniker übersiedeln. Dort dienen sie als Lieferanten für den Hauptrohstoff, nämlich menschliches Blut. Eine Woche vor der Befreiung des Lagers wird der größte Teil des Laboratoriums und der Maschinen sowie des Personals in die Firma abtransportiert. Anfangs geht es in dem Laboratorium vor allem um die Erzeugung von hämostatischen Arzneien. Nicht nur Tabletten sondern auch Injektionsstoffe sollen für die deutsche Verteidigungsmacht sowie für die Kriegsverwundeten hergestellt werden. Die Abgeber des Blutes sind vor allem sowjetische und polnische Häftlinge. 1 Fotonachweis, Klee, 112 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 80 - 82 Facharbeit Carolin Geidobler 33 „Ihr defibriertes Blut wurde mit Vitaminen, Pektinom und verschiedenen Auszügen von Fruchtabfällen vermischt. Aus diesen wurde nachher extrahiert und ein hämostypisches Präparat erzeugt, Polygaltabletten oder ein Injektionsmittel gleicher Bedeutung Styptoral1.“ Aus den Resten werden Seife, Nahrungsmittel (!), oder Pasten hergestellt. Plönthner nutzt die Patente der verschiedenen Häftlingschemiker und verwendet sie zu seinem Vorteil. Dies bringt die Station auch zu einem stattlichen finanziellen Erfolg.


12. Prozesse und Bestrafungen von Versuchsleitern Nun stellt sich die Frage, was mit diesen Ärzten nach Beendigung des NSRegimes geworden ist. Zu einigen habe ich hierfür Informationen gefunden. Beiglböck, Leiter der grauenvollen Meerwasserversuche, wird in den Nürnberger Prozessen 1947 zu 15 Jahren Haft verurteilt2. 1951 wird er entlassen und von Prof. Heilmeyer aufgenommen. Danach wird er leitender Arzt der inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses in Buxtehude. Er stirbt 1963 im Alter von 58 Jahren. Im Nachruf heißt es: „Obwohl seine Nichtschuld…durch wissenschaftliche Gutachten, zuletzt durch das höchste Fachgremium in der Bundesrepublik, der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, klar erwiesen und Prof. Beiglböck voll rehabilitiert wurde, wurden noch im vorigen Jahre diese Dinge wieder aufgegriffen, indem man einen Vortrag vor der Wiener Ärztekammer zu verhindern suchte3.“ Sigmund Rascher lebt in einer Ehe mit der 15 Jahre älteren Karoline Diehl4. Himmler will anfangs diese Ehe nicht billigen, da er wegen dem erhöhten Alter Karolines die Chance auf Kinder schwinden sieht. Darauf bekommen die beiden Verlobten innerhalb kurzer Zeit zwei Söhne, worauf Himmler die Ehe gestattet. Tatsächlich aber täuscht sie diese und zwei weitere Schwangerschaften nur vor und beschafft sich die Kinder illegal. Himmler sendet zu jeder Geburt die herzlichsten Glückwünsche und kostspielige Geschenke. Als dann bei der vierten Schwangerschaft, als sie an die 50 Jahre alt ist, herauskommt, dass das Kind vom Münchener Hauptbahnhof gestohlen ist, wird 1 Blaha, S. 81 2 Folgendes referiert nach Klee, S. 252 3 Klee, S. 252- 253 4 Folgendes referiert nach Zamecnik, S.285- 286 Facharbeit Carolin Geidobler 34 sie in Ravensbrück inhaftiert und hingerichtet. Rascher wird vorerst auch eingesperrt, jedoch will Himmler seinen „Schützling“ wieder bei der Krebsforschung beschäftigen. Die Beweise sind jedoch so erdrückend, dass Rascher erneut in Buchenwald arrestiert wird. Vor Kriegsende wird er nach Dachau überstellt und drei Tage vor der Befreiung des Lagers in Zelle 73 vom SS- Mann Bongartz erschossen. Brachtel, der die Leberpunktionen durchgeführt hat, wird 1947 zusammen mit dem Revierkapo Zimmermann in Dachau in einem gesonderten Prozess vor das amerikanische Militärtribunal gestellt1. Brachtel gesteht, er habe 80 Leberpunktionen vorgenommen, die jedoch völlig unschädlich gewesen seien. Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Blaha und andere Ärzte können glücklicherweise fast alle Aufzeichnungen Schillings, dem Leiter der Malariastation sichern, die ihm dann während des Nürnberger Prozesses vorgelegt werden. „Das Auftreten dieses Wissenschaftlers, vorher von Weltformat, war jetzt mit 75 Jahren, am Ende seines Lebens, sehr erbärmlich. Vor Wut trampelte er mit den Füssen und schrie wie ein kleines Kind, wenn man ihm seine eigenen Aufzeichnungen vorlegte, um ihn zu überzeugen2.“ Er war der festen Überzeugung, dass alle Beweise schon lange vernichtet wurden. Am Schluss seiner Rede erklärt er nochmals unmissverständlich: „Und selbst wenn mir Himmler heute den Befehl gäbe weitere Versuche durchzuführen, so würde ich es tun. Ich gebe zu, dass bei jenen Versuchen Menschen leiden mussten, am meisten unter seelischer Depression. Aber die Interessen der Wissenschaft, Millionen vor dieser Krankheit zu bewahren und zu retten, standen viel höher3.“ Heinrich Himmler, der Auftraggeber für alle diese Versuche, will, als sich die Niederlage der NS- Diktatur abzeichnet, seine Mitschuld herunterspielen, indem er absichtlich Judentransporte ins sichere Ausland umlenkt4. Am 23. April 1945 nimmt er mit den Alliierten Kapitulationsverhandlungen auf, worauf er von Hitler aus der Partei ausgeschlossen wird. Nach seiner Verhaftung durch die Briten begeht er am 23. Mai 1945 mit Hilfe einer im Mund versteckten Giftkapsel 1 Folgendes referiert nach Zamecnik, S, 284 2 Blaha, S. 72 3 Blaha, S. 72 4 Folgendes referiert im Internet auf http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 Facharbeit Carolin Geidobler 35 Selbstmord, um sich einer Bestrafung bei den Nürnberger Prozessen zu entziehen. Himmler kurz nach seinem Selbstmord1 Die vielen anderen Ärzte und Wissenschaftler, die bei den Sezierungen im KZ anwesend waren, werden in den Nachkriegsprozessen nicht bestraft, obwohl sie durch ihren wissenschaftlichen Einfluss die Verbrecher decken2. III. Beleuchtung der Motive sowie der Ergebnisse der Versuche; Interesse der Menschen an den KZ Gedenkstätten Über die Motive dieser Versuche zu spekulieren fällt sehr schwer. Es gibt nichts, womit man diese Gräueltaten und absolut menschenverachtenden Zustände rechtfertigen oder lediglich erklären kann. Die meisten Ärzte haben die Versuche durchgeführt um Ruhm zu erlangen. Sie wollten neue Möglichkeiten der Heilung entdecken, um reich zu werden und Ansehen zu erlangen. Andere wiederum taten es, weil sie Interesse an bestimmten Sachverhalten hegten und es ihnen anscheinend mehr Spaß machte, mit Menschen anstatt Versuchstieren zu hantieren. Manche waren auch einfach nur gerne weitab von der Front und führten die Versuche durch, um nicht kämpfen zu müssen. So konnten sie in Wohlstand leben und ihre Tätigkeit war nicht gefährlich sondern angesehen. Die Ergebnisse der Versuche, waren unbrauchbar, weil sie auf so stümperhafte Art und Weise angefertigt wurden. Die meisten Versuche endeten jedoch sowieso ohne jegliches Ergebnis. Im Endeffekt heißt das, dass alle diese Menschen umsonst solche Qualen ertragen mussten und wie so oft von den Ärzten behauptet wird, nur zu wissenschaftlichen Zwecken leiden mussten, stimmt ebenfalls nicht. An diesen Versuchen und an der gesamten NS- Diktatur gibt es nichts Positives, egal von welcher Seite man es auch betrachtet. Was ich aber dennoch gut finde ist, dass durch die KZ- Gedenkstätten diese Zeit nicht in 1 Bild im Internet unter http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 2 Folgendes referiert nach Blaha, S. 76 Facharbeit Carolin Geidobler 36 Vergessenheit gerät. Wann immer man sie besucht, trifft man Schulklassen, ältere Menschen und Besucher aus dem Ausland an. Man sieht, dass alle diese Personen noch immer Interesse an der Vergangenheit zeigen und diese nicht einfach verdrängen. VI. Literaturnachweis • Benz, Wolfgang und Distel Barbara (Hg.): Dachauer Hefte Nr. 4: Medizin im NS- Staat. Täter, Opfer, Handlanger, Stiftung Comité International de Dachau, Dachau, 1988 • Blaha, Franz: Medizin auf schiefer Ebene, Manuskript, unveröffentlichte deutsche Übersetzung der tschechoslowakischen Ausgabe Medicina na sikmej ploche, o.O, 1964 • Gruyter, Walter, de (Hg): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin, Berlin, New York, 258. Auflage,1998 • Klee, Ernst: Auschwitz, die NS- Medizin und ihre Opfer, Frankfurt am Main, 2. Auflage, August 2002 • Zamecnik, Stanislav: Das war Dachau, Stiftung Comité International de Dachau, Luxemburg, 2002 Literatur im Internet: Facharbeit Carolin Geidobler 37 • http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/24693 V.

Edmund Zdrojewski

Edmund Zdrojewski (* 24. August 1915 in Torn; † 30. Oktober 1948) brachte es bis zum SS-Hauptscharführer und war als Offizier in Konzentrationslagern eingesetzt und wurde nach dem 2. Weltkrieg zum Tode verurteilt.

Er begann seine Tätigkeit im KZ-Mauthausen-Gusen und wirkte ab 1943 als stellvertretender Lagerführer im Lager Plaszow. Im Februar 1945 wurde er Kommandant des dem KZ-Dachau zugeordneten Außenlager Kottern-Weidach. Po zakończeniu wojny zasiadł na ławie oskarżonych wraz z 20 innymi esesmanami, którzy pełnili służbę w obozach Plaszow i Auschwitz-Birkenau w procesie, który odbywał się przed polskim Sądem Okręgowym w Krakowie. Wyrok został ogłoszony 23 stycznia 1948. Zdrojewski został skazany na karę śmierci przez powieszenie. Wyrok wykonano 30.10.1948 w Krakowie.

Źródła

'Edmund Zdrojewski' (geboren 24 August 1915 in Thorn, verstorben. 30. Oktober 1948) - NS-Kriegsverbrecher, einer der Offiziere in der Deutsch Lager und SS-Hauptscharführer.

In den Konzentrationslagern Served begann im Mauthausen-Gusen. Dann, in 1943war stellvertretender Lager LagerführerPlaszow. Schließlich, im Februar 1945 Zdrojewski diente als Kommandant-Weidach Kottern'sub-Lager des KL Dachau. Am Ende des Krieg auf der Anklagebank SA zusammen mit 20 anderen SS, die sich in den Lagern Dienst Plaszow und Auschwitz in Prozess, die vor dem District Court in polnischer Sprache abgehalten wurde Krakau. Das Urteil wurde angekündigt, 23. Januar 1948. Zdrojewski wurde Tode von [verurteilt [hängt]]. 30/10/1948 Satz wurde in Krakau durchgeführt werden.

Quellen

  • [Http: / / de.wikipedia.org / wiki / Außenlager_Kottern-Weidach Camp Kottern-Weidach] ((lang | de))
  • [Http: / / forum.axishistory.com / viewtopic.php? T = 115146 Prozesse und Mitarbeiter von Auschwitz Plaszow Gerichte Polnisch] ((lang | en))

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