Zum Inhalt springen

Traditionelle chinesische Medizin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Februar 2004 um 17:28 Uhr durch 134.76.23.196 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ying Yang
das bekannte


Yin-Yang-Symbol

Die Traditionelle Chinesische Medizin ("TCM") ist die Medizin, die dominant im chinesischen und auch allgemein orientalischen Kulturkreis hauptsächlich bis zum Kontakt mit dem Westen betrieben wurde.

Grundlagen

Die TCM basiert auf der Annahme, dass der menschliche Körper Krankheiten bekämpft und sich wieder erholt, wenn er im Gleichgewicht von beiden Polaritäten (Yin und Yang) und wenn genügend Abwehr-Qi vorhanden ist. Ausgehend davon entstanden drei Hauptzweige der TCM: Akupunktur bzw. Akupressur, Kräutermedizin und das System der Körperflüssigkeiten.

Geschichte

Die TCM entstand unter den kulturellen Vorzeichen des Taoismus und des Buddhismus hauptsächlich in China, Indien und der Mongolei. Die Wurzeln reichen wohl zurück bis zu den ersten chinesischen Kaisern.

In den gebirgigen nördlichen und westlichen Gebieten Chinas entwickelte sich hauptsächlich die Akupunktur als Behandlungsmethode, während sich im fruchtbaren Süden wesentlich stärker die Kräutermedizin entwickelte.

Die chinesische Medizin beinhaltet damit ein stark entwickeltes empirisches Wissen, dass über viele Generationen hinweg als Familiengeheimnis weitergegeben wurde. In der Zeit der Kolonialierung und der Kriege mit dem Westen wurde die TCM im öffentlichen Leben zurückgedrängt, obwohl schon Marco Polo Interesse an den ungewohnten Behandlungsmethoden zeigte.

Nach dem unter Mao Zedong während der Kulturrevolution viele Intellektuelle und damit auch Ärzte umgebracht oder verhaftet worden waren, bestand ein großer Mangel an medizinischer Versorung. Um diesen zu beheben, wurde die von religiösen Elementen befreite TCM teilweise wiederbelebt. Sogenannte Barfußärzte wurden zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung über das Land geschickt.

Heute wird die TCM in der Volksrepublik China ergänzend zur modernen westlichen Medizin benützt.

Bekanntheit erreichte die TCM in den USA 1971 durch einen Artikel in der New York Times, in dem der amerikanischer Journalist James Reston berichtet, wie seine Schmerzen nach einer Blinddarmoperation mit Hilfe von Akupunktur behandelt wurden.


Situation im deutschsprachigen Raum

Die Chinesische Medizin erfreut sich in letzter Zeit zunehmender Anerkennung durch die westliche Medizin - der Oberste Sanitätsrat Österreichs hat schon vor Jahren z.B. die Akupunktur anerkannt, die WHO hat darüber hinaus auch der Arzneitherapie ihren Sanktus gegeben. In Österreich wird die Akupunktur also anerkannt, aber nicht von der Krankenkasse bezahlt.

In Deutschland ist sie keine offiziell anerkannte Therapiemethode, und die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse wird zurzeit immer weiter reduziert. Im Moment (2003) gibt es nur noch wenige Indikationen für Akupunktur, z.B. Rückenschmerzen, Kopf- und Nackenschmerzen.

Kritik

Obwohl z.B. die Akupunktur inzwischen auch in westlichen Länder weit verbreitet ist, fehlen bis heute wissenschaftliche Studien, die eine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus eindeutig nachweisen. Mit Hilfe von Laser-Nadelakupunktur sind neueren Forschungen zufolge erstmals objektivierbare Forschungen möglich [[1]].

siehe auch: Phytotherapie, Pharmakologie


Hinweis Gesundheitsthemen