Lautheit
Die Lautheit gibt an, wie laut Schall subjektiv empfunden wird.
Die Lautheit "verdoppelt" sich, wenn der Schall als "doppelt so laut" empfunden wird und soll somit dem Anwender das Vergleichen zweier Schallereignisse erleichtern. Lautheit ist ein psychoakustischer Begriff, der beschreibt, wie Menschen die empfundene Lautstärke von Schall beurteilen. Diese psychoakustischen Ergebnisse lassen sich mit physikalischen und medizinischen Gegebenheiten in Beziehung setzen.

Die Einheit zur Bewertung und Messung der Lautheit ist sone. Ein sone ist definiert als die empfundene Lautstärke eines Schallereignisses von 40 Phon (das heißt, eines 1000 Hz Sinustons, 40 dB über der Hörschwelle).
Bei mittleren und hohen Lautstärken führt eine Erhöhung der Lautstärke um 10 Phon zu einer Verdopplung der Lautheit. Bei niedrigen Lautstärken führt schon eine geringere Lautstärkeerhöhungen zu einer Verdopplung der Lautheit.
Die vom Menschen wahrgenommene Lautstärke hängt von dem Schalldruckpegel, Frequenzspektrum und Zeitverhalten des Schalls ab.
Hervorgerufen wird eine Lautstärke-Wahrnehmung von der Art und Weise der Schallverarbeitung im menschlichen Innenohr. Dort werden die Schallschwingungen in Nervenimpulse umgewandelt. Je nach Stärke der Erregung der Nervenzellen wird ein Geräusch lauter oder leiser beurteilt.
Es gibt Modelle, die - aufbauend auf der Innenohrmechanik - die Lautstärkewahrnehmung des Menschen beschreiben können (Modellierung von Maskierungseffekten). Seit geraumer Zeit gibt es technische Geräte, die die Lautstärkewahrnehmung des Menschen messen können. Ergebnis ist hier die Lautheit in Sone. Es gibt genormte Messverfahren zur Lautheitsmessung nach DIN 45631 und ISO 532 B. In der Lärmmesspraxis spielen diese Verfahren aber keine große Rolle.
In der Lärmmessung und Lärmbewertung wird statt der Lautheit oft der bewertete Schalldruckpegel benutzt, überwiegend gemessen in dB(A) (dB = Dezibel), viel seltener auch in dB(B), dB(C), dB(D). Dieser bewertete Schalldruck berücksichtigt in Ansätzen die unterschiedliche Empfindlichkeit des Gehörs für verschiedene Frequenzen. Da die Empfindlichkeit des Gehörs für verschiedene Frequenzen aber stark vom Schalldruckpegel abhängt, existieren unterschiedliche Bewertungsfilter (A), (B), (C), (D) für unterschiedliche Schalldruckpegel.

In der Praxis wird der Schalldruckpegel überwiegend mit dem Bewertungsfilter (A) gemessen => dB(A). Dieser entspricht in etwa dem Frequenzgang des Gehörs bei niedrigen Schalldruckpegeln um etwa 40 dB und senkt im Vergleich zu anderen Bewertungsfiltern hohe und tiefe Frequenzen relativ stark ab.
Da aber solch eine dB(A)-Messung die Lautheit (oder auch den empfundenen Lärm) nicht immer korrekt wiedergibt, werden bei der Lärmbewertung noch Zuschläge vergeben, die die Fehler der dB(A)-Messung ausgleichen sollen, so z.B. Zuschläge für Tonhaltigkeit, Impulshaltigkeit usw.
Der Begriff der Lautheit hat für die Messung von Nutzsignalen (Sprache, Musik etc.) nur eine untergeordnete Bedeutung.