Paul Thek
Paul Thek (* 2. November 1933 in Brooklyn; † 10. August 1988 in New York City) war ein amerikanischer Maler und Objektkünstler.
Leben
George Joseph Thek wurde in Brooklyn, New York als zweites von vier Kinder geboren. Seine Eltern waren deutscher, beziehungsweise irischer Abstammung. 1950 studierte Thek an der Art Students League of New York und am Pratt Institute of Arts in Brooklyn, anschließend von 1951 bis 1954 an der Cooper Union School of Arts in New York. 1954 zog er nach Miami und arbeitete in unterschiedlichen Berufen. Hier entstanden die ersten Zeichnungen: Studien in Kohle und Bleistift, gefolgt von abstrakten Aquarellen und monochromen Ölbildern. Seit 1955 nannte er sich Paul Thek. 1957 stellte Thek seine Arbeiten erstmals (in einer Galerie in Miami) aus. 1959 bis 1962 war er als Textildesigner in den Prince Studios, New York tätig. Von 1962 bis 1964 lebte und arbeitete Thek in Rom, 1964 kehrte er nach wieder nach New York zurück. 1966 entstanden Arbeiten, die durch Abguss seines Körpers und seiner Körperteile entstanden waren. Ab den späten 1960er Jahren erregte er mit seinen prozesshaften und situationsbezogenen Installationen Aufmerksamkeit. Am 10. August 1988 starb der Künstler in New York. Susan Sontag widmet ihr Buch AIDS and its Metaphors (deutscher Titel Aids und seine Metaphern) seinem Andenken.
Werk
Das spannungsreiche Œuvre Theks kann keinen bestimmten künstlerischen Medien zugeordnet werden: er war Zeichner, Maler, Bildhauer, Installationskünstler und Schöpfer raumgreifender Environments. Unter den zeitgenössischen Künstlern genießt Thek Kultstatus. „Seine Kunstwerke zeigen sich mystisch, religiös und kritisch sozialen Ungerechtigkeiten wie auch der Kunstwelt gegenüber, wobei er mitunter widersprüchlich zwischen nomadisierendem Hippietum und verklärendem Charismatiker pendelt, aber auch nicht selten eine Portion Melancholie und Humor in seine Werke mit hinein spielt.” [1]
Zu seinen bekanntesten Werken gehören: The Procession, 1969, (Stedelijk Museum, Amsterdam); Pyramid/A Work in Progress, 1971 (Moderna Museet, Stockholm) und The Tomb-Death of a Hippie, 1967 (Whitney Museum of American Art, New York).
Paul Thek stellte unter anderem bei der 4. documenta und der Documenta 5 in Kassel aus.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2008 Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe; Sammlung Falckenberg, Hamburg-Harburg
- 2005 Kunstmuseum Luzern, Luzern (Schweiz)
- 1996 Fundació Antoni Tapies, Barcelona
- 1996 MAC galéries contemporaines des Musées de Marseille, Marseille
- 1995 Witte de With, center for contemporary art, Rotterdam
- 1995 Neue Nationalgalerie, Berlin
- 1988 Brooke Alexander Gallery, New York
- 1981 Serpentine Gallery, London
Werke in öffentlichen Sammlungen
- Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main
- Stedelijk Museum Amsterdam
- Whitney Museum of American Art, New York
- Moderna Museet, Stockholm
Literatur
- Paul Thek (Autor), Margrit Brehm (Hrsg.), Axel Heil (Hrsg.) und Roberto Ohrt (Hrsg.): Tales the Tortoise Taught Us. König, Köln 2008 ISBN 978-3-8656-0389-0
- Philipp Wittmann: Paul Thek – Vom Frühwerk zu den "Technologischen Reliquiaren". Klaus Bielefeld Verlag, Friedland 2004 ISBN 978-3-8983-3061-9
- Harald Falckenberg, Peter Weibel (Hrg.): Paul Thek - Artist's Artist. MIT Press, Cambridge, Massachusetts 2009 ISBN 978-0-2620-1254-6
Weblinks
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- Paul Thek Forschungsprojekt (mit Biografie und Bibliografie (engl.)
- Paul Thek beim ZKM
- Biografie (swr)
Einzelnachweise
- ↑ Text zu der Ausstellung Paul Thek - Werkschau im Kontext, kuratiert von Roland Groenenboom, Gregor Jansen unter Beteiligung von Axel Heil und Margrit Brehm.
Personendaten | |
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NAME | Thek, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Maler |
GEBURTSDATUM | 2. November 1933 |
GEBURTSORT | Brooklyn |
STERBEDATUM | 10. August 1988 |
STERBEORT | New York City |