Zum Inhalt springen

Zervixkarzinom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Mai 2005 um 22:57 Uhr durch Lennert B (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Zervixkarzinom oder Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Wucherung des Gebärmutterhalses.

Häufigkeit

Das Zervixkarzinom ist einer der am häufigsten vorkommenden bösartigen Tumoren bei Frauen (16% aller und 50% der Genitalkarzinome). Auftreten können diese Vorstufen schon bei 20-30 jährigen Patientinnen. Der Altersgipfel für das Karzinom liegt bei 45 - 55 Jahren. Vorstufen eines Karzinom können durch Abstrichuntersuchungen festgestellt werden. Diese sollten schon ab dem 20. Lebensjahres jährlich durchgeführt werden. Für die Entstehung wird das Humanes Papilloma-Virus verantwortlich gemacht. Dies erklärt auch den seltenen Befall von Jungfrauen und Nonnen.

Früher war es der häufigste Genitalkrebs der Frau, durch Früherkennungsuntersuchungen wurde die Häufigkeit in Mitteleuropa auf ca. 25% aller Genitalkarzinome gesenkt.

Entstehung

Die Krankheitsentstehung ist noch nicht in allen Einzelheiten geklärt. Nach heutigem Kenntnisstand wird das Erkrankungrisiko erhöht durch frühen ersten Geschlechtsverkehr, häufigen Partnerwechsel, mangelnde Hygiene und Infektionen mit Humanes Papilloma-Viren. Rauchen ist ein wichtiger Co-Faktor, da sich Nikotin und Nikotinabbauprodukte in sehr hoher Konzentration im Zervikalschleim anreichern.

Erkennung

Ist bei der Spekuloskopie vom makroskopischen Erscheinungsbild der Verdacht einer Veränderung vorhanden, sollte vergleichbar der Vorsorgeuntersuchung immer ein Abstrich genommen werden, der dann zytologisch zu untersuchen ist. Bei verdächtigen Befunden ist Abstrichnahme zu wiederholen und ggf. um eine histologisch Probenentnahme zu erweitern.

Erst wenn der Tumor größer wird und mit Geschwürsbildung zerfällt, kommt es zu fleischwasserfarbigem, süßlich riechendem Ausfluss, unregelmäßigen Zwischenblutungen und Kontaktblutungen z.B. beim Geschlechtsverkehr.

Behandlung

Die Behandlung ist stadienabhängig.

Stadium 0 ("Carcinoma in situ") = Kein Durchbruch ins gesunde Gewebe, per definition keine Bösartigkeit

Stadium I = Befall nur des Gebärmutterhalses

Stadium II= Befall des Beckenbindegewebes (der Parametrien) und/oder der Scheide im oberen Drittel

Stadium III = Befall des Beckenbindegewebes bis zur Beckenwand und/oder des unteren Drittels der Scheide

Stadium IV = Befall der Blase, des Enddarmes, Fernmetastasierung

Nur bei ganz oberflächlichen Karzinomen (Carcinoma in situ) kann noch gebärmuttererhaltend operiert werden, indem ein Kegel (Konus) aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten wird. Bei späteren Stadien wird die OP nach Wertheim-Meigs oder aber die Strahlentherapie durchgeführt.

Solang keine Fernmetastasen aufgetreten sind und die Gebärmutter inkl. Lymphknoten entfernt wurde, liegt die 5-Jahres-Überlebensquote bei >70%.

Unbandelt wächst der Tumor in Harnblase, Rektum und andere Strukturen des kleinen Beckens ein und zerstört diese. Weiterhin kommt es zu lymphogenen und hämatogenen Metastasen ("Tochtergeschwulsten").

Siehe auch: Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom)