Schattendorf
Marktgemeinde Schattendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Mattersburg | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Fläche: | 12,12 km² | |
Koordinaten: | 47° 43′ N, 16° 31′ O | |
Höhe: | 256 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.388 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 197 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7022 | |
Gemeindekennziffer: | 1 06 12 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alfred Grafl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007) (23 Mitglieder) |
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Lage von Schattendorf im Bezirk Mattersburg | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |

Schattendorf (ungarisch: Somfalva, kroatisch: Šundrof) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich. Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Rosalia-Kogelberg.
Geografie
Schattendorf ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Somfalva verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Am 30. Jänner 1927 schossen in Schattendorf drei Mitglieder der rechtsstehenden Frontkämpfervereinigung Deutsch-Österreichs auf die zahlenmäßig deutlich überlegenen, jedoch unbewaffneten Teilnehmer einer gegen sie gerichteten Demonstration des Republikanischen Schutzbundes und töteten dabei ein achtjähriges Kind, Josef Grössing, und einen Klingenbacher Schutzbündler, Matthias Csmarits. Die Täter wurden von einem Geschworenengericht wegen Notwehr freigesprochen. Am 15. Juli 1927, einen Tag nach dem Schattendorfer Urteil, versammelten sich aufgebrachte Arbeiter vor dem Justizpalast in Wien, erstürmten diesen und legten anschließend Feuer; die Regierung Ignaz Seipel ordnete die Niederschlagung der Demonstration an. Die so genannte Julirevolte forderte 89 Tote, auch auf Seiten der Polizei; der abgebrannte Justizpalast und das verschärfte politische Klima waren zusätzliche Schritte in den Bürgerkrieg. Im Jahr 1999 erhielt die Gemeinde das Recht, ein Wappen zu führen und wurde im Jahr 2003 zur Marktgemeinde ernannt (Veröffentlichung im LGBl.Nr. 24/2003). Am 15. Oktober 2006 wurde auf einer Fläche von mehr als 7.000 Hektar der Naturpark Rosalia-Kogelberg als sechster Naturpark des Burgenlandes offiziell eröffnet, zu dem auch Schattendorf als eine von 13 Gemeinden gehört. Am 2. Juni 2007 wurde die Ausstellung Schattendorf 1927 eröffnet.[1]
Politik
Bürgermeister ist Alfred Grafl (SPÖ), Vizebürgermeister Johann Lotter (SPÖ). Amtsleiter ist Richard Grasl Amtmann. Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung beträgt für die SPÖ 18, für die ÖVP 5 Sitze. Die FPÖ verlor bei der Gemeinderatswahl 2007 ihr Mandat und ist somit nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Die SPÖ konnte ihre 18 Mandate halten, die ÖVP ein Mandat dazu gewinnen.
Wappen
Das Wappen gliedert sich in eine obere und untere Hälfte. Oben ist im Mittelpunkt die Kirche von Schattendorf zu sehen. Links und rechts davon ist eine Häuserzeile mit zwei Häusern und ein Tor zu sehen. Die obere Hälfte wird von der Farbe blau dominiert. Der restliche Teil ist in Silber gehalten. Der untere Teil gibt das Spiegelbild von oben als Schattendorf in umgekehrter Farbfolge wider.
Städtepartnerschaften
- Rohrdorf (am Inn) (seit 2003)
Söhne und Töchter der Marktgemeinde
- Josef Grafl (1921–2008), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Michael Pinter (1899–1954), Angestellter und Politiker
- Adalbert Jeszenkowitsch, Medizinalrat
- Fritz Ostermayer (* 1956), Journalist, Autor, DJ und Musiker
- Josef Ostermayer (* 1961), Politiker
Weblinks
- 10612 – Schattendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria