Cortison
Cortison gehört zur Gruppe der Glucocorticoide (Zuckerhormone), da sie in der Lage sind den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Der Name Cortison wurde dem ersten in der Nebennierenrinde des Menschen gefundenen Wirkstoff gegeben. Er leitet sich von Cortex = Rinde ab.
Historisches
Cortison wurde in den Jahren 1936-1940 von mehreren Arbeitsgruppen isoliert und unterschiedlich bezeichnet: als "compound F" von Wintersteiner, als "Substanz Fa" durch Reichstein und als "compound E" von der Arbeitsgruppe um Kendall. Das spätere Cortisol oder Hydrocortison wurde 1937/38 von Reichstein hergestellt. Später stellte sich heraus, dass Cortison eine Vorstufe des eigentlichen Hormons Cortisol (Hydrocortison) ist. Synthetische Cortison-Varianten sind u.a. das Prednisolon, Methylprednisolon, Betamethason, Dexamethason, Triamcinolon, Paramethason & Fludrocortison. Eine dehydrierte Variante des Cortison ist das Prednison, dessen Wirkung etwa dem vierfachen der Cortisonwirkung entspricht.
Physiologische Wirkung
siehe Cortisol
Krankheiten, bei denen die Cortisongabe nachgewiesen wirksam ist:
- Autoimmunkrankheiten
- Asthma bronchiale
- Morbus Crohn
- Multiple Sklerose
- Autoimmunhepatitis
- Morbus Addison
- Lungenentzündung
- Rheumatoide Arthritis
- Clusterkopfschmerz
- Sarkoidose
Bekannte Nebenwirkungen einer längerdauernden Cortisontherapie:
- Muskelatrophie
- Osteoporose
- Blutzuckererhöhung
- Hautatrophie
- Vollmondgesicht
- Grauer Star
- Wachstumsstörungen
- Immunschwäche
- Wassereinlagerung im Gewebe
Bekannte Nebenwirkungen insbesondere zu Beginn einer hochdosierten Cortisontherapie:
- neuropsychiatrische Symptome (z.B. Konvulsionen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Euphorie, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Psychosen)
Siehe auch: Cushing-Syndrom, Morbus Addison, Cortisontherapie, Doping