Stryj
Stryj | ||
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Стрий | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | 296 m | |
Fläche: | 15,00 km² | |
Einwohner: | 62.051 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 4.137 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 82419 | |
Vorwahl: | +380 3245 | |
Geographische Lage: | 49° 15′ N, 23° 51′ O | |
KOATUU: | 4611200000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Roman Schramowjat | |
Adresse: | вул. Шевченка 71 82400 м. Стрий | |
Website: | http://stryi.com.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
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Stryj (ukrainisch Стрий, russisch Стрый/Stry) ist eine Stadt in der Oblast Lwiw in der Ukraine mit rund 62.000 Einwohnern. Sie liegt am gleichnamigen Fluss Stryj.
Geschichte
1431 verlieh Władysław II. Jagiełło von Polen Stryj die Stadtrechte. Im 15. und 16. Jahrhundert war Stryj eine blühende Handelsstadt. 1569–1772 war die Ziemia Przemyska (polnisch: Land von Przemyśl) als Teil der Wojewodschaft Ruthenien eine administrative Teilungseinheit der Polnisch-Litauischen Adelsrepublik mit der Hauptstadt Lwów und dem Landtag in Sondova Vischnia, die von 1772 bis 1918 einen Teil des österreichischen Kronlandes Königreich Galizien und Lodomerien bildete, mit der Hauptstadt Lwów.
In der Zeit von 1867 bis 1914 bestand die Region Autonomia galicyjska. Bis 1919 teilt die Stadt im Wesentlichen die Geschichte (Ost-)Galiziens, siehe Geschichte Galiziens. Von 1919 bis 1945 war die Stadt polnisch bzw. polnisch besetzt, siehe Hauptartikel: Geschichte Polens, Zweite Republik.
1772 wurde sie österreichisch, 1919 polnisch und im Zuge der sowjetischen Besetzung Ostpolens 1939 ukrainisch.
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 marschierte die Wehrmacht ein und begann die jüdische Bevölkerung zusammenzutreiben und in die Vernichtungslager zu deportieren. Während des Zweiten Weltkrieges wurden so über 4.000 jüdische Einwohner von den Deutschen ermordet.
Nach dem Krieg mussten deutsche Kriegsgefangene in Stryj Zwangsarbeit leisten. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 232 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 5998 versorgt.
1945 kam die Stadt mit den östlichen Gebieten Polens zur Ukraine, siehe Hauptartikel: Geschichte der Ukraine.
Wirtschaft
Verkehr

Stryj ist ein bedeutender Eisenbahn- und Verkehrsknotenpunkt im Vorkarpatengebiet.
Es liegt an der Hauptverbindung von Lemberg über die Karpaten in die Oblast Transkarpatien und weiter nach Ungarn und die Slowakei.
- Eisenbahnstrecke Lemberg–Mukatschewe–Tschop (Grenzübergang)–Budapest
- Schnellstrasse E50/M17 Lemberg–Mukatschewe
sowie
- Eisenbahnstrecke Sambir–Iwano-Frankiwsk
Unternehmen
Die deutsche Firma Leoni AG aus Nürnberg führt in der Nähe von Stryj ein Werk zur Montage von Kabelbäumen für PKW.
Kultur
Literatur
Strij ist Schauplatz des Romans Der Zug war pünktlich von Heinrich Böll.
Städtepartnerschaften
Eine Städtepartnerschaft besteht mit Düren.
Söhne und Töchter des Ortes
- Louis Begley – Schriftsteller
- Arthur Grottger – Maler
- Efraim Frisch – Schriftsteller
- Kornel Makuszyński – Schriftsteller
- Kazimierz Nowak – Weltenbummler, Wanderer, Fotograf und Korrespondent
- Julian Stryjkowski – Schriftsteller
- Kazimierz Wierzyński-Wirstlein – Dichter
- Józef Koffler – Komponist, Musikwissenschaftler
Literatur
- Verena Dohrn, Reise nach Galizien, Verlag S. Fischer, 1991, ISBN 3-10-015310-3
Einzelnachweise
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.