Zum Inhalt springen

Seebecken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Dezember 2009 um 23:50 Uhr durch De rien (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Karte der Seebecken

Seebecken sind unterhalb der Meeresoberfläche des Weltmeers liegende Becken bzw. zusammenhängende größere Gebiete eines Meeres im Bereich des Meeresbodens. Wenn sie sich in der Tiefsee (unterhalb von 1.000 m Meerestiefe) befinden, nennt man sie Tiefseebecken.

Seebecken werden entweder von zwei oder mehreren Schwellen eingerahmt oder sie befinden sich zwischen solchen Schwellen und den am Rand der Meere angrenzenden Kontinentalschelfe. Teils liegen am Rand oder in den Becken die kleinflächigen Meerestiefs und die meist langgestreckten Tiefseerinnen („-gräben“), die jeweils zumeist noch tiefer als die Seebecken sind.

Seebecken und Tiefseebecken weltweit

Beispiele für im Ozean und seinen Nebenmeeren liegende Seebecken und Tiefseebecken (alphabetisch sortiert) sind:

Arktischer Ozean

See-Becken im Nordpolarmeer sind:

  • Eurasisches Becken [bis 5.449 m tief (Litketief); zwischen der Lomonossow-(Harris)-schwelle im Norden, der Laptewsee im Osten, den Neusibirischen Inseln, dem Gakkelrücken im Süden und Grönland im Westen]
  • Kanadisches Becken (bis 4.994 m tief; zwischen dem Fletcherrücken im Norden, den Königin-Elisabeth-Inseln im Osten, Kanada und Alaska im Süden, der Tschuktschensee im Südosten und der Tschuktschenschwelle im Westen)
  • Zentralarktisches Becken (bis 3.290 m tief; zwischen dem Lomonossow-(Harris)-schwelle im Norden, der Ellesmere-Insel im Osten, dem Fletcherrücken im Süden und der Nahtstelle des Kanadischen- und des Zentralarktischen Beckens im Westen)

Atlantischer Ozean

See-Becken im Atlantik u.a. mit Amerikanisches Mittelmeer und Europäisches Mittelmeer sind:

Indischer Ozean

See-Becken im Indischen Ozean u.a. mit Andamanensee sind:

  • Agulhasbecken (bis 5.742 m tief; zwischen dem Kap Agulhas an der Südspitze von Afrika im Norden, der Crozetschwelle im Osten, dem Atlantisch-Indischen Rücken im Süden und der Kapschwelle im Westen)
  • Andamanenbecken (bis 4.198 m tief; zwischen Myanmar im Norden, Thailand im Osten, Sumatra im Süden, den Nikobaren im Südwesten und den Andamanen im Westen)
  • Arabisches Becken (bis 5.875 m tief; zwischen der Arabischen Halbinsel im Nordwesten, Indien im Nordosten, den Lakkadiven und den Malediven im Osten bzw. Südosten und dem Carlsbergrücken im Westen
  • Atlantisch-Indisches-Südpolarbecken (siehe oben bei Atlantik)
  • Indisches Südpolarbecken (bis 5.455 m tief; auch Östlich-Indisches Südpolarbecken bzw. Indisch-Antarktisches Becken genannt; zwischen der Macquarieschwelle im Nordosten und Osten, der Antarktis im Süden, dem Kerguelen-Gaußberg-Rücken im Westen und dem Südausläufer des Zentralindischen Rückens im Norden)
  • Keelingbecken (bis 6.335 m tief; zwischen Sumatra im Norden, Java hinter dem bis 7.455 m tiefen Sundagraben im Nordosten, der Weihnachtsinsel im Osten, den Kokosinseln und dem Westteil des Nordwestaustralischen Beckens im Süden und der Bengalischen Schwelle im Westen und Nordwesten)
  • Madagaskarbecken (bis 6.400 m tief; zwischen dem Maskarenenbecken und dem Maskarenenrücken mit den südlichen Maskarenen im Norden, dem Zentralindischen Rücken im Nordosten, dem Südwestindischen Becken im Südosten, der Crozetschwelle im Süden, dem Natalbecken im Südwesten und dem Südteil der Insel Madagaskar im Nordwesten)
  • Maskarenenbecken (bis 5.322 m tief; zwischen den Seychellen im Norden, den Maskarenen auf dem Maskarenenrücken im Osten, dem Madagaskarbecken im Süden und Madagaskar im Westen)
  • Natalbecken (bis 5.779 m tief; zwischen Madagaskar im Norden, dem Madagaskarbecken im Nordosten, dem Südwestindischen Becken im Osten, den Prinz-Edward-Inseln (Crozetschwelle) im Süden, dem Agulhasbecken im Südwesten und dem Südlichen Afrika im Westen)
  • Nordaustralisches Becken [bis 6.840 m tief (Berlintief); zwischen Sumbawa und Sumba hinter dem bis 7.455 m tiefen Sundagraben im Norden, der Timorsee im Osten, dem nordwestlichen Australien im Südosten und Süden, dem Nordwestaustralischen Becken im Südwesten und der Weihnachtsinsel im Westen]
  • Nordwestaustralisches Becken [bis 7.001 m tief; zwischen der Weihnachtsinsel und dem hinter dem bis 7.455 m tiefen Sundagraben liegenden Java im Norden, dem Nordaustralischen Becken im Nordosten, dem westlichen Australien im Osten, dem Westaustralischen Becken im Südosten, dem K XVIII-Rücken im Süden, dem südlichen Teil des Zentralindischen Beckens und der Bengalischen Schwelle im Westen und dem Keelingbecken sowie den Kokosinseln im Nordwesten]
  • Omanbecken (bis 4.122 m tief; der Nordwestteil des Arabischen Beckens; dieses Becken umfasst den Golf von Oman und die der Ostküste des Omans vorgelagerten Seebereiche des Indiks)
  • Östlich-Indisches Südpolarbecken (siehe Indisches Südpolarbecken)
  • Rotes Becken (bis 2.604 m tief; bildet das Zentrum des Roten Meeres)
  • Somalibecken (bis 5.825 m tief; zwischen den Sokotra-Inseln im Norden, dem Carlsbergrücken im Osten, den Seychellen im Süden und dem Horn von Afrika im Nordwesten)
  • Südaustralisches Becken [bis 5.998 m tief (Jeffreytief); zwischen Australien im Norden, Tasmanien im Osten, der Tasmanschwelle im Südosten, der Macquarieschwelle im Süden, dem südöstlichsten Ausläufer – Südindischer Rücken – des Zentralindischen Rückens im Südwesten und dem Südostindischen Becken im Westen]
  • Südostindisches Becken [bis 8.047 m tief (Diamantinatief = tiefste Stelle des Indik); zwischen dem Westaustralischen Becken im Norden, dem südöstlichen Australien im Nordosten, dem Südaustralischen Becken im Osten, dem Südindischen Rücken im Süden, dem Zentralindischen Rücken im Südwesten und dem K XVIII-Rücken im Nordwesten]
  • Südwestindisches Becken (bis 5.605 m tief; zwischen dem Madagaskarbecken im Norden, dem Zentralindischen Rücken im Norden und Osten, den Kerguelen im Südosten und den Crozetinseln im Südwesten)
  • Westaustralisches Becken [bis 5.850 m tief; zwischen dem Nordwestaustralischen Becken im Nordwesten und Norden, dem westlichen Australien im Osten, dem Südostindischen Becken im Süden und dem K XVIII-Rücken im Westen]
  • Zentralindisches Becken (bis 5.386 m tief; zwischen Sri Lanka im Norden, der Bengalischen Schwelle im Osten, dem K XVIII-Rücken im Südosten, dem Zentralindischen Rücken im Südwesten und Westen und dem Tschagosrücken mit Tschagos, den Malediven und den Lakkadiven im Nordwesten)

Pazifischer Ozean

See-Becken im Pazifik u.a. mit Australasiatisches Mittelmeer und Japanisches Meer sind:

Südlicher Ozean

Im Südlichen Ozean, also im Südpolarmeer bzw. jenseits des 60. südlichen Breitengrads liegen die jeweils südlichen Bereiche dieser Tiefseebecken, die in Richtung Norden in den Atlantik, Indik bzw. Pazifik übergehen:

  • Atlantisch-Indisches-Südpolarbecken (siehe obig unter Atlantischer Ozean)
  • Indisches Südpolarbecken (siehe obig unter Indischer Ozean)
  • Südantillenbecken (siehe obig unter Atlantischer Ozean)
  • Pazifisches Südpolarbecken (siehe obig unter Pazifischer Ozean)

(* Anmerkung: Die Grenzen der ineinander übergehenden Nord- und Zentralpazifischen Becken sind insbesondere zwischen Hawaii auf dem Hawaii-Rücken und dem mexikanischen Niederkalifornien nicht eindeutig festlegbar, zumal die beiden Tiefsee-Großbecken in diesem Bereich des Stillen Ozeans nahtlos – also ohne weitere Schwellen oder Rücken – ineinander greifen. Allerdings ist das Zentralpazifische Becken in Richtung Westen u.a. durch den wuchtigen Fanning-Rücken mit der Fanning-Insel zum Nordpazifische Becken eindeutig abgegrenzt.

Siehe auch