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Schlachtrufe in der Bundeswehr

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In den verschiedenen Truppengattungen der Bundeswehr haben sich wie auch in vielen anderen Streitkräften traditionelle Schlachtrufe durchgesetzt, die zum einen als Gruß und Glückwunsch wie in anderen Berufsbildern (vergl. Glück auf der Bergleute) oder in einigen Sportarten (z. B. „Gut-Holz“ im Kegelsport) zu verstehen sind, zum anderen auch Motivation und Kohäsionsgefühl der Truppe stärken und ausdrücken sollen.

Verwendung

Typische Gelegenheiten für die Verwendung eines Schlachtrufes ist das Antreten im Einheits- oder Verbandsrahmen bei Beförderungen, Ehrungen, Verabschiedungen und anderen besonderen Anlässen.

Schlachtrufe werden dreimal hintereinander wiederholt, indem der militärische Führer / Vorgesetzte der Formation dieser den ersten Teil des Schlachtrufes zuruft und diese im Anschluss mit dem zweiten Teil gemeinsam erwidert. Abweichungen sind möglich, so bestehen einige selbstkreierte Rufe aus drei verschiedenen zusammenhängenden „Zuruf-Widerruf“-Anteilen, die dann nacheinander im Wechselverfahren ohne Wiederholung gerufen werden.

Schlachtrufe ohne traditionellen Ursprung

Neben traditionell entstandenen Rufen gibt es - vergleichbar zu vielen Ballsportarten - in der Truppe vielzählige Eigenkreationen, insbesondere in den Truppengattungen, die keinen spezifischen Schlachtruf traditionellen Ursprungs haben. Die Verwendung solcher selbst entworfenen Schlachtrufe ist von vorübergehender Dauer und eine dauerhafte Etablierung einzelner Varianten ist nicht zu erwarten.

Traditionelle Schlachtrufe der Bundeswehr

(kursiv = Zuruf des Vorgesetzten; normal = Antwort der Truppe)

Genereller Schlachtruf der Bundeswehr

  • Hurra - Hurra!“
(siehe auch: Hurra)

Die offiziellen Rufe der Truppengattungen sind im Wegweiser für die Traditionspflege im Heer des Inspekteurs des Heeres vom 1. Dezember 1999 nochmals als militärisches Brauchtum festgelegt worden.[1]

Eine der Aufgaben der ABC-Abwehrtruppe der Bundeswehr ist die Unterstützung mit Nebelmitteln. Die Nebeltruppe war früher Bestandteil der Artillerie, wurde dann 1936 ausgegliedert und ging mit der Aufstellung der Bundeswehr in die ABC-Abwehrtruppe über.[2][3] Zum Ausruf „Ahoi“ siehe auch: Ahoi.
Der Ruf entspricht dem Kommando für die gemeinsame Ladetätigkeit der Gruppe bei schweren Geschützen. (siehe auch: Artillerie)
Zum ursprünglich aus der Jagd stammenden Gruß siehe auch unter Horrido und der Quelle zum Schlachtruf der Feldjägertruppen (unten).
Der Glückwunsch / Gruß stammt ursprünglich aus der Luftschifffahrt und wurde zuerst auch in der Ballonfahrt und später allgemein im Fallschirmsprungwesen übernommen. (siehe auch Verwandte Begriffe zu „Glück auf“)
„Dran! Drauf! Drüber!“ bedeutet sinngemäß „Ran an den Feind, drauf auf den Feind, hinweg über den Feind“.
Der Anker, der auch in vielen internen Verbandsabzeichen der Truppengattung dargestellt ist, zählt wie auch das Brückensymbol zu den typischen Symbolen der Pioniertruppe. Der Ruf leitet sich vom Kommando zum Ankerwerfen bei Booten (früher Ruder-, heute Sturmboote), Amphibienfahrzeugen und Schwimmbrücken der Pioniere ab.
(siehe auch: Horrido)
(siehe auch: Semper talis)

Siehe auch

Quellen

  1. InspH: Wegweiser für die Traditionspflege im Heer (Abschr. (o. Anl.) AZ Fü H I 1 - Az 35-31-01 vom 1. Dez. 1999), 4.17 Militärisches Brauchtum
  2. Rielau, Hans: Die Geschichte der Nebeltruppe. Köln 1966
  3. Ulrich Weigel: Das wird jeder in Sonthofen merken
  4. Sebastian Ebert: Die Panzergrenadiertruppe - die Krone der Infanterie
  5. Soldatenweb: Wie der Feldjäger zu seinem Schlachtruf kam
  6. Streitkräftebasis: Semper Talis - Immer gleich