Zum Inhalt springen

Marliese Echner-Klingmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Dezember 2009 um 16:09 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge) (bitte belegen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Marliese Echner-Klingmann (* 26. Januar 1937 in Heidelberg; eigentlich Marie-Elisabeth Echner-Klingmann) ist eine deutsche Mundartdichterin und Bühnenautorin.

Leben

Marliese Echner-Klingmann wurde als Marie-Elisabeth Echner im Jahr 1937 in Heidelberg geboren. Sie wuchs mit einem sechs Jahre jüngeren Bruder, Heinrich im Schreinerdorf Eschelbronn auf, wo sie auch noch heute lebt. Ab 1939 kämpfte ihr Vater als Soldat im Zweiten Weltkrieg, wobei er 1945 ums Leben kam. Währenddessen lebte der Rest der Familie auf dem Bauernhof der Großeltern. Nach ihrer Schullaufbahn, die sie mit der mittleren Reife abschloss, absolvierte Marliese Echner eine Ausbildung als Bürokauffrau. Als sie 1959 heiratete, gab sie ihren Beruf auf. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Marliese Echner-Klingmann begann Ende der 1960er Jahre Gedichte, Geschichten und Glossen in der Eschelbronner Mundart zu verfassen. 1981 gewann sie für die Satire „Volkstrauertag“ den zweiten Preis beim Pfälzischen Mundartdichterwettstreit in Bockenheim an der Weinstraße. Im Laufe der Jahre erhielt sie weitere Preise und Auszeichnungen für Gedichte, Geschichten und Theaterstücke.

1988 gründete sie aus Anlass der Eschelbronner 1200-Jahr-Feier die Theatergruppe „Sellemols“. Ihr erstes Theaterstück heißt „Sellemols - Vom Leineweber- zum Schreinerdorf“, das im Spätjahr 1989 von den „Sellemols Theaterleit Eschelbronn“ uraufgeführt wurde. Alle ihre Theaterstücke beruhen auf wahren Begebenheiten, die sich in Eschelbronn und in Zuzenhausen zugetragen haben.

Sie veröffentlichte zusammen mit Ilse Rohnacher drei Mundart-Gedichtbände und 2000 den „Kraichgauer Wortschatz“, in dem Wörter und Wendungen des östlichen Kraichgaus nachzuschlagen sind. 1996 erhielt Echner-Klingmann beim bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb Landespreis für Volkstheaterstücke den Förderpreis des Landes für ihr Theaterstück „Aus der Lisbeth ihrm Tagebuch - E Dorf em Kraichgau vun 1939 bis 1945“, das vom SWR-Fernsehen aufgezeichnet und im dritten Fernsehprogramm ausgestrahlt wurde. Von Zeit zu Zeit hält sie Lesungen an Schulen, Bibliotheken oder bei Messen. 2008 wurde ihr in Anerkennung ihres Lebenswerkes die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. [1]

Werke

Gedichtbände

  • mit Ilse Rohnacher: Stoppelfelder streichle. Mundartgedichte. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau 1984
  • mit Ilse Rohnacher: Du un ich. Mundartgedichte. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1988
  • mit Ilse Rohnacher: Blädderraschle. Mundartgedichte. C. Winter, Heidelberg 1996

Geschichten

  • Dorfgeschichten in Mundart und Schriftdeutsch. Info-Verlag, Karlsruhe 2004; ISBN 3-88190-356-9

Lexikon

Theaterstücke

  • Sellemols. Vom Leineweber- zum Schreinerdorf. (1989)
  • Veronika Seyfert. (1993)
  • Aus der Lisbeth ihrm Tagebuch. E Dorf em Kraichgau vun 1939 bis 1945. (1996)
  • S Leewe geht weiter - E Dorf em Kraichgau vun 1945 bis 1954. (2002)
  • Zuzenhausen, ein Dorf an der Elsenz (2004)
  • Dorfleewe. (2008)
  • 20 Jahre Sellemols (2009)

Mitgliedschaft

  • GEDOK Heidelberg, Literarischer Verein der Pfalz, Förderverein Mundarttage, Bockenheim an der Weinstraße
  • Räuber 77 Mannheim/ Literarisches Zentrum Rhein-Neckar e.V.
  • Gruppe Kunschtdinger (mit Ilse Rohnacher und Werner Holleber)

Einzelnachweise

  1. http://www.kultusportal-bw.de/servlet/PB/-s/xxx/show/1234249/ Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg 2008