Haiti
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Nationales Motto: L'Union Fait La Force (Französich: Einigkeit macht stark) | |||||
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Amtsspraches | Franzöisch, Kreolisch | ||||
Hauptstadt | Port-au-Prince | ||||
Präsident | Jean-Bertrand Aristide | ||||
Fläche - Gesamt - % Wasser |
Rang 143 27,750 km² 0.7% | ||||
Bevölkerung - Gesamt(Jahr) - Bevölkerungsdichte |
Rang 92 7.5 million (July 2003) 271/km² | ||||
BSP - Gesamt (Jahr) - BSP pro Kopf |
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Währung | Gourde (HTG) | ||||
Zeitzone | UTC -5 (Keine Sommerzeit | ||||
Unabhängigkeit - Erklärung - Anerkennung |
(von Frankreich) 1. Januar 1804 1825 (Fr), 1863 (USA) | ||||
Nationalhymne | La Dessalienne | ||||
Internet TLD | .ht | ||||
Vorwahl | 509 | ||||
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Die Republik Haiti (franz. République Haïti; kreol.Repiblik Dayti) ist ein Staat der einen Teil der karibischen Insel Hispaniola umfasst und unmittelbar an die Dominikanische Republik angrenzt.
Geographie
Geschichte
Am 5. Dezember 1492 entdeckte Christoph Kolumbus die Insel Aytí, die er La Española (Hispaniola) nannte.Damit begann die spanischen Kolonisation.
Im Frieden von Rijswijk verzichtet Spanien 1697 zugunsten Frankreichs auf den westlichen Teil der Insel (Saint-Domingue). Am 22. Juli 1795 wurde Im Frieden zu Basel auch der Ostteil der Insel Frankreich zugeschlagen.
Von 1799 bis 1800 tobte der Bürgerkrieg zwischen Schwarzen und Mulatten (eingeführten Sklaven), in dem Letztere unteraegen. Der Schwarzenführer François Dominique Toussaint L'Ouverture (* 1743) wurde französischer Gouverneur. 1801 besetzte Toussaint L'Ouverture den Ostteil der Insel (Santo Domingo); Abschaffung der Sklaverei und Einführung einer Landreform.
1802 geriet Toussaint in Widerspruch zu Frankreich. Napoleon Bonaparte entsandte daraufhin Truppen, die am 25. Februar Santo Domingo besetzten. Toussaint wurde gefangen genommen und nach Frankreich deportiert, wo er am 7. April in der Haft starb.
- 1803: Kapitulation der Franzosen.
- 1804 (1.1.): Jean-Jacques Dessalines (*1760), der sich selbst zum Kaiser ernennt (Jacques I.), proklamiert die Unabhängigkeit von Saint-Domingue. Das Land erhält den Namen Haiti. Am selben Tag besetzen französische Truppen Santo Domingo im spanischen Ostteil der Insel, wo die Sklaverei wieder eingeführt wird. Die Selbstbezeichung lautet damals "erster freier Negerstaat". Um die Sklavenhaltung in den anderen Staaten zu rechfertigen zu versuchen, wurden manigfaltige Bemühungen unternommen, diesen Staat und die Voodoo-Religion zu dämonisiseren.
- 1805: Wiedereroberung des unter französischer Herrschaft stehenden Ostteils der Insel (bis 1809).
- 1806 (17.10.): Dessalines (Jacques I.) wird auf Veranlassung von Henri Christophe ermordet. Das Land spaltet sich in eine südliche Mulatten-Republik und in einen nördlichen, von verschiedenen Kaisern regierten Staat (Afrikaner).
- 1807: Henri Christophe (1767-1820) wird Präsident.
- 1809: Der Osten der Insel (Santo Domingo) gelangt wieder an Spanien.
- 1811: Henri Christophe proklamiert sich zum Kaiser. Auf dem 945 m hohen Pic La Fernere lässt er von über 200.000 Zwangsarbeitern die mächtigste Festung außerhalb Europas errichten.
- 1820: Nord- und Südhaiti werden wieder vereint. Einführung der republikanischen Staatsform im ganzen Land.
- 1822 (8.2.): Haitis Präsident Jean-Pierre Boyer besetzt Santo Domingo. Anschluss an Haiti und Abschaffung der Sklaverei.
- 1825: Anerkennung der Unabhängigkeit Haitis durch Frankreich unter Zahlung einer horrenden Entschädigung, welche die haitianische Wirtschaft für Jahrzehnte ruiniert und im Osten des Landes zu Widerstand führt.
- 1844 (27.2.): Der Ostteil der Republik, Santo Domingo, trennt sich vom westlichen Landesteil (Haiti) und proklamiert als Dominikanische Republik seine Unabhängigkeit.
- 1915-1934: Besetzung des Landes durch die USA.
- 1941 (11.12.): Haiti erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.
- 1957-1971: Der Arzt François Duvalier ("Papa Doc") errichtet eine Familiendiktatur.
- 1971-1986: Jean-Claude Duvalier ("Baby Doc") tritt die Nachfolge seines Vaters an und lässt sich als "Präsident auf Lebenszeit" bestätigen. Nach dessen Absetzung und Flucht folgen zahlreiche Staatsstreiche und Regierungswechsel.
- 1990: In freien Wahlen gewinnt Jean Bertrand Aristide die Präsidentenwahlen.
- 1991: Aristide wird durch einen Armeeputsch gestürzt. General Raoul Cédras übernimmt die Macht.
- 1994: US-Intervention und Wiedereinsetzung von Aristide ins Präsidentenamt.
- 1995: René Préval wird Präsident.
- 2000 (Januar): Die Interventionstruppen der USA verlassen das Land.
- 2000 (Mai): Bei umstrittenen Parlamentswahlen gewinnt die Partei Aristides (Lavalas-Familie) die Mehrheit der Parlamentssitze. Die internationale Hilfe für Haiti wird eingestellt.
- 2000 (26.11.): Jean-Bertrand Aristide mit 91,8% der Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt. Amtsantritt am 7. Februar 2001.
- 2002 (November): Zahlreiche Protestkundgebungen gegen Aristide mit Rücktrittsforderungen. Zusammenstöße zwischen Aristide-Gegnern und regierungstreuen Demonstranten.
Am 200. Unabhängigkeitstag am 1. Januar 2004 kam es zu schweren Unruhen, die mit Schüssen gegen den Präsidenten Jean Bertrand Aristide und seinen südafrikanischen Amtskollegen Thabo Mbeki in der Stadt Gonaives begannen. Haitianische Polizisten und südafrikanische Sicherheitsleute erwiderten das Feuer. Im ganzen Land kam es zu Zusammenstössen zwischen Regierungsgegnern und den Sicherheitskräften.
Gegen Aristide gerichtete Aufstände vor allem der "Revolutionären Widerstandsfront des Artibonite" (FRRA) brachten das Land an den Rand eines Bürgerkrieges. Die FRRA unter ihrem Anführer Butteur Métayer hatte Presseberichten zufolge Mitte Februar 2004 bereits den Norden Haitis in ihrer Gewalt.
Weblinks:
- Geschichte, englisch
- http://www.zmag.de/artikel.php?id=1013 Medien vs. Realität in Haiti von Anthony Fenton