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Fritz Raff

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Fritz Raff (* 11. Februar 1948 in Ludwigsburg) ist Intendant des Saarländischen Rundfunks und war vom 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2008 Vorsitzender der ARD.

Leben

Auf den Schulabschluss der Mittleren Reife folgte in den Jahren 1965 bis 1971 die Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt. In dieser Zeit war er bereits journalistisch für verschiedene Tageszeitungen tätig. Seine erste berufliche Station war die Geschäftsführung des Südwestdeutschen Journalisten-Verbandes bis 1977. Von Stuttgart ging es für Fritz Raff in die damalige Bundeshauptstadt nach Bonn, wo er bis 1985 für den Deutschen Journalisten-Verband als Hauptgeschäftsführer tätig war. In dieser Funktion vertrat er den Verband als Leiter aller Tarifkommissionen (Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und freie Journalisten). Zugleich war er DJV-Vertreter z.B. im Trägerverein des Deutschen Presserates oder dem ZDF-Fernsehrat. Dort engagierte sich Raff in verschiedenen Ausschüssen. Zeitweise übernahm er außerdem die Chefredaktion der Fachzeitschrift „Der Journalist“. 1985 wurde er direkt zum Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Mosbach in Baden-Württemberg gewählt.

Der damalige Intendant des Saarländischen Rundfunks, Prof. Dr. Manfred Buchwald, holte Fritz Raff fünf Jahre später als Verwaltungsdirektor des Senders nach Saarbrücken. Dieses Amt übte er bis 1996 aus; ab 1994 bereits als Stellvertretender Intendant. Zum ersten Mal wählte ihn der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks am 20. Mai 1996 an die Spitze des Senders. Die Amtszeit dauerte vom 1. August 1996 bis zum 31. Juli 2001. Im Jahre 2000 wurde er erstmals wiedergewählt. Am 18. September 2005 stellte sich Fritz Raff für eine dritte Amtszeit zur Wiederwahl. Ohne Gegenstimme wurde er vom obersten SR-Gremium für die Zeit vom 1. August 2006 bis 31. Juli 2012 als Intendant des Saarländischen Rundfunks bestätigt.

Vom 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2008 war Fritz Raff Vorsitzender der ARD, seit 1. Januar 2009 und noch bis 31. Dezember 2010 ist er Stellvertretender ARD-Vorsitzender. In Raffs bisher 18 Jahren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk war er in verschiedenen Kommissionen von ARD und ZDF als Leiter oder als Mitglied tätig. Zu den Schwerpunkten gehörte die Federführung von bzw. die Mitgliedschaft in interdisziplinären ARD-Arbeitsgruppen (beispielsweise Sportrechte-Agentur, Lenkungsausschuss Hybnet), die Leitung der Arbeitsgruppe „ARD-Marketing-Strategie“ und der Vorsitz der RUTE, der Kommission zur Rundfunk- und Telekommunikationsstrategie der ARD. Darüber hinaus war er 7 Jahre Vorsitzender der gemeinsamen Digitalkommission von ARD und ZDF.

Raff ist einer der Vertreter der ARD in der ARTE-Mitgliederversammlung und Vorsitzender der ARD-Strategiegruppe. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission ist er verantwortlich für den kontinuierlichen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Radio France, Radio France Internationale (RFI) und den Hörfunk-Programmen der ARD. 2004 hat Fritz Raff im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages erstmals für die Gründung eines ARTE-Radios plädiert. In der Folge wurde am 12. Dezember 2005 beim Saarländischen Rundfunk das deutsch-französische Informationsradio „antenne saar“ – als Kooperationsmodell mit RFI, dem SWR und Phoenix über Mittelwelle und DAB – gestartet.

Arbeiten als Intendant

Von Anfang an hat Fritz Raff den Saarländischen Rundfunk als journalistisch geprägter Intendant geführt. So hat er durch die Ausweitung des Vorabendprogramms von 40 auf nunmehr 120 Minuten und durch die Erweiterung der Sendezeit des Regionalmagazins „Aktueller Bericht“ auf Samstag und Sonntag die regionale Kompetenz der Landesrundfunkanstalt gestärkt. Auch im Programmbereich Wirtschaft – der SR gehört zu den Gründungsmitgliedern von „Plusminus“ – hat Raff die Kompetenz des Senders durch die Einführung des regionalen Wirtschafts- und Service-Magagzins „bonus“ ausgebaut. Das gilt auch für den Programmschwerpunkt Reise mit den Sendungen „Ratgeber Reise“ im Ersten und „100 Prozent Urlaub“ sowie diversen Features und Dokumentationen im Dritten. Raffs Entscheidung, den wöchentlichen „Kulturspiegel“ im Vorabendprogramm auszustrahlen, brachte dem Magazin eine Verdoppelung der Zuschauerzahlen.

Hörfunk

Im Hörfunk gilt der SR dank Raffs zahlreicher grenzüberschreitender Initiativen inzwischen als der französischste aller ARD-Sender. Für die 14 – 25jährigen hat er mit „103.7UnserDing“ eine eigene Jugendwelle eingerichtet (in Kooperation mit „DasDing“ beim SWR).

Schließlich war er mit seinem damaligen Intendantenkollegen Peter Voß der Initiator der seit der Saison 2007/2008 erfolgten ersten senderübergreifenden Fusion zweier Rundfunk-Klangkörper: des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (RSO) und des SWR-Rundfunkorchesters Kaiserslautern. Die beiden Klangkörper gingen in der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern auf.