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Gelbe Karte

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Gelbe und rote Karte

Mit der Gelben Karte wird in einigen Sportarten (z. B. Fußball, Handball, Rugby, Volleyball) durch den Schiedsrichter eine Verwarnung auf Grund von Verstößen gegen die Spielregeln oder unsportlichem Verhalten angezeigt. Bei groben Verstößen wird jedoch nicht verwarnt, sondern direkt mit der Roten Karte ein Platzverweis verhängt.

Allgemeines

Im Fußball wird bei Regelverstößen, die keine Rote Karte rechtfertigen, aber zum zweiten Mal mit der Gelben Karte geahndet werden müssten, ein Platzverweis mit der Gelb-Roten Karte ausgesprochen.

In der Umgangssprache steht die Redewendung „jemandem die Gelbe Karte zeigen“ für eine meist informelle Verwarnung.

Im Handball bedeutet die Gelbe Karte lediglich eine Verwarnung. Anstelle der zweiten Gelben Karte wird eine Zwei-Minuten-Strafe verhängt. Dort kann der Schiedsrichter auch nur drei Gelbe Karten pro Mannschaft geben. Danach wären für solche Vergehen nur noch Zeitstrafen möglich.

In vielen Sportarten bedeutet eine Gelbe Karte neben einer Ermahnung auch eine Zeitstrafe für den betreffenden Spieler. Im Hockey kann sie zwischen zwei und 15 Minuten betragen. In der Rugby Union und der Rugby League muss ein Spieler für zehn Minuten den Platz verlassen (er muss in die Sin Bin gehen), wenn ihm die Gelbe Karte gezeigt wird. Beim Volleyball bedeutet eine gelbe Karte einen Spielzugverlust, d. h. Punkt für die gegnerische Mannschaft und ggf. Wechsel des Aufschlagrechts.

Geschichte

Gelbe Karte nach einem Foulspiel
Gelbe Karte in einem Handballspiel

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 kam es bei dem Spiel Argentinien gegen England zu turbulenten Szenen auf dem Spielfeld, die unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass ein argentinischer Spieler den durch den deutschen Schiedsrichter Rudolf Kreitlein mündlich ausgesprochenen Platzverweis nicht verstand oder verstehen wollte und noch fast neun Minuten auf dem Platz verblieb. In den folgenden Tumulten wurden sogar Verwarnungen gegen englische Spieler von diesen nicht wahrgenommen. Auch die Zuschauer bekamen dies nicht mit.

Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, schlug der englische Schiedsrichter Ken Aston vor, analog zu den international bekannten Verkehrs-Lichtzeichenanlagen (Ampeln) gelbe und rote Karten zu verwenden. Diese Idee kam ihm während einer Autofahrt. Dabei musste er vor mehreren Ampeln stehen bleiben, die von "Gelb" auf "Rot" wechselten. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 wurde diese Regelung zum ersten Mal verwendet und setzte sich schnell durch. Kurt Tschenscher leitete das Eröffnungsspiel der WM 1970 in Mexiko und zog als erster Schiedsrichter überhaupt eine Gelbe Karte.

Seit 1991 gibt es im Fußball außerdem die Gelb-Rote Karte, die anstelle einer zweiten Gelben Karte gezeigt und auch als Ampelkarte bezeichnet wird. Sie gilt ebenfalls als Platzverweis, zieht jedoch im Gegensatz zur Roten Karte generell nur die Sperre für ein Spiel nach sich. Die Sanktionen, die eine Gelb-Rote Karte nach sich zieht, sind in den unteren Spielklassen (Kreisligen bis Landesligen) je nach Landesverband in Deutschland unterschiedlich geregelt.

Die Farbgebung der beiden Karten wird auch auf die ersten Live-Übertragungen im Fußball zurückgeführt. Da diese in schwarz-weiß waren, mussten zwei Karten mit unterschiedlichen Kontrasten gewählt werden. Auf schwarze und weiße Karten wurde verzichtet, da die gelbe und rote Farbe auf dem Platz markanter wirkte.

Siehe auch