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Dresdner Bank

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Der 1980 erbaute (Silver Tower) beherbergt einen Teil der Hauptverwaltung der Dresdner Bank in Frankfurt am Main

Die Dresdner Bank AG ist ein Kreditinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen gehört seit langem zu den fünf größten Banken Deutschlands, wurde aber 2001 als Tochtergesellschaft in den Allianz-Konzern eingegliedert.

Geschichte

19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg

Die Dresdner Bank wurde am 12. November 1872 durch die Umwandlung der 1771 gegründeten Privatbank Kaskel in eine Aktiengesellschaft in Dresden gegründet. Gründungsmitglieder waren neben Carl Freiherr von Kaskel, Felix Freiherr von Kaskel und Eugen Gutmann, der die Funktion des Vorstandssprechers übernahm, die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, die Berliner Handels-Gesellschaft, die Frankfurter Deutsche Vereinsbank, die Deutsche Effekten- und Wechselbank sowie die Anglo-Deutsche Bank aus Hamburg.

Am 3. Dezember 1872 wurde die Dresdner Bank im Handelsregister Dresden eingetragen. Die Börsennotierung der Bank wurde am 7. Januar 1873 an der Wertpapierbörse zu Berlin aufgenommen. Unter der Leitung von Eugen Gutmann überstand die Dresdner Bank den Gründerkrach von 1873 nahezu unbeschadet, und konnte sich in der nachfolgenden Gründerkrise durch die Übernahme des Sächsischen Bankvereins (1873), der Dresdner Handelsbank (1874), der Sächsischen Creditbank (1877) und der Thüringischen Landesbank (1878) zu einer Regionalbank mit Schwerpunkt in Mitteldeutschland entwickeln. 1881 erfolgte die Eröffnung einer Filiale in Berlin, deren Entwicklung die der Zentrale in Dresden schon bald überflügelte. 1884 wurde die Hauptverwaltung daher von Dresden nach Berlin verlegt, Dresden blieb aber juristischer Sitz. In der Folge entwickelte sich die Bank zu einer der größten deutschen Banken, vor allem indem sie als erste Bank in Deutschland das Filialbankkonzept systematisch umsetzte und in allen wirtschaftlichen Zentren des Landes eigene Filialen unterhielt.

1891 übernahm die Bank das Dresdner Bankhaus Robert Thode & Co., 1892 den Gründungsgesellschafter Anglo-Deutsche Bank, der anschließend als Hamburger Filiale agierte. Im Folgejahr beteiligte sich die Dresdner Bank an der Gründung der italienischen Banca Commerciale Italiana, 1895 folgte die Gründung einer Niederlassung in London sowie die Übernahme der Bremer Bank.

1903 ging die Dresdner Bank eine Interessengemeinschaft mit dem Schaaffhausen'schen Bankverein ein, die aber 1909 wieder beendet wurde, da sich die Bank trotz der Kontakte von Waldemar Mueller nicht dauerhaft als Partner der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie profilieren konnte.

1906 war die Dresdner Bank zusammen mit dem Schaaffhausen'schen Bankverein und der Nationalbank Gründer der Deutsch-Südamerikanischen Bank und der Deutschen Orientbank.

Weimarer Republik und Drittes Reich

1932 musste die Dresdner Bank auf Anordnung der Reichsregierung mit der zahlungsunfähigen Darmstädter und Nationalbank, mit der sie bereits seit 1930 eine Interessengemeinschaft verband, fusionieren. Das Deutsche Reich übernahm die Aktienmehrheit. Zwischen 1933 und 1942 expandierte das Geschäft der Dresdner Bank sehr stark, da sie engste Verbindungen zum NS-Regime, der NSDAP sowie der SS und ihnen angeschlossenen Organisationen unterhielt. Insgesamt gilt die Dresdner Bank als die deutsche Großbank, die am meisten in die Verbrechen des Dritten Reichs verstrickt war.

Entflechtung und Entstehen der neuen Dresdner Bank

1945 wurde die Dresdner Bank - wie die anderen Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank - von den Alliierten Militärverwaltungen entflochten. In der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin erfolgte die Schließung und vollständige Enteignung, in den Besatzungszonen der drei Westalliierten wurden die bestehenden Filialen zu kleineren regionalen Einheiten zusammengefasst, aus denen bis 1947 insgesamt 11 rechtlich unselbständige Teilinstitute entstanden:

  • Britische Besatzungszone
    • Hamburger Kreditbank, Hamburg (für Hamburg)
    • Niederdeutsche Bankgesellschaft, Hannover (für Niedersachsen)
    • Lübecker Bank für Handel und Industrie, Lübeck (für Schleswig-Holstein)
    • Rhein-Ruhr Bank, Düsseldorf (für Nordrhein-Westfalen)
  • Französische Besatzungszone
    • Bankanstalt für Württemberg und Hohenzollern, Reutlingen (für Südwürttemberg-Hohenzollern)
    • Industrie- und Handelsbank, Mainz (für Rheinland-Pfalz)
    • Süddeutsche Kreditanstalt, Freiburg (für Südbaden)
  • US-amerikanische Besatzungszone
    • Allgemeine Bankgesellschaft, Stuttgart (für Nordwürttemberg-Nordbaden)
    • Bayerische Bank für Handel und Industrie, München (für Bayern)
    • Bremer Bank, Bremen (für Bremen)
    • Rhein-Main Bank, Frankfurt am Main (für Hessen).

1949 wurde in den drei Westsektoren von Berlin die Bank für Handel und Industrie AG gegründet, deren Aktienkapital von der Hamburger Kreditbank, der Rhein-Ruhr Bank und der Rhein-Main Bank gehalten und später auf die Nachfolgeinstitute übertragen wurde.

1952 wurde die Dresdner Bank zu drei Nachfolgeinstituten zusammengefasst:

Am 1. Januar 1957 fusionierten die drei Banken, zwischen denen seit 1955 schon ein Ergebnisabführungsvertrag bestand, zur Dresdner Bank Aktiengesellschaft.

Im 2003 fertiggestellten (Gallileo-Hochhaus) an der Gallusanlage in Frankfurt am Main sind Teile der Zentrale der Dresdner Bank sowie das "English Theatre" untergebracht.

Neuere Geschichte

Am 30. Juli 1977 wurde der Vorstandssprecher Jürgen Ponto durch Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) in seinem Haus in Oberursel ermordet.

Am 29. November 1983 erhebt die Staatsanwaltschaft Bonn im Flick-Parteispendenskandal Anklage wegen Bestechlichkeit gegen den Vorstandssprecher der Dresdner Bank und früheren Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP). Das Landgericht Bonn verurteilt Friderichs am 16. Februar 1987 wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 61.500 DM.

Nach der Wiedervereinigung eröffnete die Dresdner Bank im Beitrittsgebiet rasch wieder neue Filialen, 1991 wurde die West-Berliner Bank für Handel und Industrie AG auf die Dresdner Bank verschmolzen. Insbesondere in Dresden betätigte sich die Bank als Sponsor, beispielsweise beim Wiederaufbau der Frauenkirche.

1995 übernahm die Bank die britische Investmentbank Kleinwort Benson und benannte sie in Dresdner Kleinwort Benson um. Durch die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Wasserstein Perella am 4. Januar 2001 entstand die Dresdner Kleinwort Wasserstein als Investmentbank des Konzerns.

Am 23. Juli 2001 wurde die Dresdner Bank durch die Allianz AG übernommen, nachdem zuvor Fusionsversuche mit der Deutschen Bank und der Commerzbank gescheitert waren.

Persönlickeiten

Bekannte Bankiers der Dresdner Bank sind:

Siehe auch