Kaiserbrücke (Mainz)
Kaiserbrücke | ||
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Offizieller Name | Nordbrücke | |
Nutzung | Eisenbahnbrücke | |
Querung von | Rhein, Petersaue | |
Ort | Mainz–Wiesbaden | |
Konstruktion | Fachwerkbrücke | |
Gesamtlänge | 681 m | |
Breite | 9,2 m | |
Längste Stützweite | 119,6 | |
Lichte Höhe | 9 m | |
Baubeginn | 1901 | |
Fertigstellung | 1904/1955 | |
Planer | Franz Heinrich Schwechten | |
Schließung | 1945 | |
Lage | ||
Koordinaten | 50° 1′ 26″ N, 8° 15′ 23″ O | |
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Baustoffe: Stahl, Beton; Spannweiten: 94,5–108,7–110,0 m, 6 x 40,0 m (Petersaue), 119,6–117,5 m |
Die Kaiserbrücke (offizieller Name: Nordbrücke) ist eine Eisenbahnbrücke und verbindet die Mainzer Neustadt über den Rhein mit Mainz-Amöneburg und Mainz-Kastel. Die Brücke verläuft hier über die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen.
Kaiserbrücke

Die Architekturteile (z.B. Brückentürme) der zwischen 1901 und 1904 von den Firmen MAN und Philipp Holzmann errichteten Bogenkonstruktion entstanden nach Plänen des Berliner Architekten Franz Schwechten. Die Brückenpfeiler stehen teilweise auf der Anlandung der Ingelheimer Aue und der Petersaue. Die ursprüngliche Brücke hatte drei bzw. zwei Fachwerkbögen über die beiden Rheinarme.
Am Aufbau der Brücke hatte der spätere italienische Duce Benito Mussolini mitgewirkt.
Am 1. Mai 1904 wurde die zweite Mainzer Eisenbahnbrücke mit militärischem Protokoll von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Mit der Kaiserbrücke war damals eine kriegsstrategisch wichtige Verbindung zwischen dem Norden des Deutschen Reiches und den Grenzgebieten Elsass und Lothringen im Südwesten entstanden. Außerdem schloss man zeitgleich mit der Umgehungsbrücke zwischen Hochheim am Main und Bischofsheim den Eisenbahnring um Mainz.
Als erstes großes Bauwerk der preußisch-hessischen Bahngesellschaft wurde die Brücke von Bildhauer Gotthold Riegelmann (1864–1935) mit aufwändigem Reliefdekor ausgestattet (siehe Abschnitt: Kunst am Bau). Der später im Ersten Weltkrieg zum Fliegerass gewordene Mombacher Pilot Julius Buckler flog unter der Brücke hindurch, die eine Durchfahrtshöhe von ca. 9 Metern über der Wasseroberfläche hatte. Die Kaiserbrücke fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sie wurde 1945 von der abziehenden Wehrmacht gesprengt, um die vorrückenden US-amerikanischen Truppen aufzuhalten.
Nordbrücke![]() ![]() Die Reste der Brücke wurden 1955 durch die Nordbrücke ersetzt. Im Zuge des Wiederaufbaus beseitigte man die neoromanischen Brückenkopfbauten und entschied sich für eine schlichte Gitterträgerkonstruktion. Der heutige Brückenzug ist auf den alten Pfeilern gegründet und besteht aus zwei Fachwerkträgern mit untenliegenden Gleisen über die beiden Rheinarme und einer Balkenbrücke mit obenliegenden Gleisen über der Insel Petersaue. An dem Pfeiler der Mainzer Südseite ist eine Gedenktafel für Gottwalt Schaper mit folgender Inschrift angebracht: Gottwalt Schaper, 1873 - 1942, dem erfolgreichen Brückenbauer der deutschen Reichsbahn und verdienstvollen Vorkämpfer der Schweisstechnik im Stahlbrückenbau zum Gedenken, im Mai 1955
Kunst am BauMainzer Südseite:
Mainzer Nordseite:
SonstigesUnmittelbar flussabwärts neben der Kaiserbrücke überquert die Bahnstromleitung Flörsheim–Bingen den Rhein. Dies ist die südlichste Rheinquerung einer Bahnstromleitung in Deutschland. Literatur
WeblinksCommons: Kaiserbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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