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Daoismus

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Chinesische Religion/Weltanschauung.

Das Tao als das zentrale Element dieser Lehre ist als ein grundlegendes umfassendes Weltprinzip zu verstehen. Der Mensch soll dieses Prinzip möglichst wenig durch bewusstes Handeln und Streben stören, sondern in mystischer und intuitiver Gemeinschaft mit diesem Gesetz 'Handeln durch Nichthandeln' (Wu Wei).

Der Taoismus ist in der Zeit vom 6. - 4.Jahrhundert v. Chr. in China entstanden, die legendenumwobene Gründergestalt ist Lao-Tse. Ihm wird das grundlegende Werk 'Tao Te King' (Buch vom Tao und seinem Wirken) zugeschrieben.

Als der Buddhismus im 5. Jahrhundert nach China kam (der Legende nach durch Boddhidharma) entwickelte sich unter starkem Einfluß des Taoismus der Chang-Buddhismus, der dann später in Japan zum Zen wurde.

Ein weiteres wichtiges Werk des Taoismus ist das 'Nan Hua Chen Ching' (das wahre Buch vom südlichen Blütenland) seines Nachfolgers Dschuang Dsi (365 - 290 v. Chr.), in dem das Wesen des Taoismus in Parabeln, Anekdoten und Streitgesprächen des Lao-Tse mit Konfuzius erläutert wird.

Im chinesischen Volk waren lange Zeit taoistische Richtungen mit weniger philosophischem als vielmehr alchemistischem und magischen Charakter recht verbreitet. (Z.B. die Ch'üan Chen Schule (Schule der vollkommenen Verwirklichung) im 13. Jahrhundert nach Christus.

Abkömmling der magischen Linie des Taoismus ist das Feng Shui.

Die philosophische Richtung des Taoismus hat auch im Westen eine gewisse Beachtung und Anhängerschaft gefunden, u.a. da sie mit der naturwissenschaftlichen Weltsicht gut vereinbar scheint. (Logiker Raymond N. Smullyan).

Unterschiedliche Transskriptionen

Tao - Dao - Dau
Taoismus - Daoismus - Dauismus
Lao-Tse - Laotse - Laudse - Laulaidse - Lau Dan - Li Er
Tao-te-king - Daudedsching
Dschuang Dsi - Zhuangzi - Chuang-tzu

Literatur

Lao-Tse: Tao Te King, München 1994
Dschuang Dsi: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, München 1969
Raimond N. Smullyan: 'Ist Gott Taoist?' in Hofstadter/Dennett: Einsicht ins Ich, München 1992